Vogelgrippe-Alarm: Niedersachsens Betriebe unter Druck!
Vogelgrippe breitet sich in Niedersachsen aus: 119.900 Puten und zahlreiche Enten betroffen. Schutzmaßnahmen und Stallpflicht gelten.

Vogelgrippe-Alarm: Niedersachsens Betriebe unter Druck!
Die Vogelgrippe breitet sich auch weiterhin rasant in Niedersachsen aus. Besonders betroffen ist der Landkreis Cloppenburg, wo allein seit dem 15. Oktober bereits 12 Betriebe mit 119.900 Puten und 5.300 Enten unter Quarantäne stehen. Der jüngste Ausbruch wurde in einem Putenbetrieb in Bösel verzeichnet, wo 11.400 Puten getötet werden mussten, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu stoppen. Solche Maßnahmen sind aus Sicht der zuständigen Behörden unerlässlich, um die Seuche einzudämmen und die Geflügelbestände zu schützen, wie NDR berichtet.
Doch nicht nur im Cloppenburge gibt es Probleme. Auch in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten im Landkreis Stade wurden 6.700 Tiere aufgrund einer Infektion gekeult. Die Stallpflicht wurde auf einen 10-Kilometer-Radius um die betroffenen Betriebe ausgeweitet. Darüber hinaus sind auch Gebiete in Twistringen, Bassum und Barnstorf betroffen, nachdem ein Ausbruch im Landkreis Oldenburg gemeldet wurde. Die Situation ist angespannt, denn im Landkreis Vechta sind bis zum heutigen Tag 365.000 Tiere betroffen, wobei in Spreda alleine 175.000 Legehennen gekeult werden mussten.
Schutzmaßnahmen und Politik
Die niedersächsische Landesbeauftragte für Tierschutz kritisiert die derzeitige Tierseuchenpolitik und fordert präventive Maßnahmen, um derart drastische Eingriffe in die Bestände zu vermeiden. Es gibt derzeit 29 aktive Ausbrüche in verschiedenen Landkreisen, darunter Cloppenburg, Diepholz, Emsland, Harburg, Heidekreis, Oldenburg, Rotenburg/Wümme, Stade und Vechta. Diese Landkreise haben allesamt pauschale Anordnungen zur Bekämpfung der Vogelgrippe erlassen, denen die Bevölkerung unbedingt Folge leisten muss.
Eine Videokonferenz, an der zahlreiche Akteure aus der Agrarbranche teilnahmen, verdeutlicht die Bemühungen um eine koordinierte Reaktion auf die Krise. Staatssekretärin Frauke Patzke lobte dabei die Zusammenarbeit und die Wachsamkeit der Geflügelbetriebe. Das Landwirtschaftsministerium hat zudem betont, dass Biosicherheitsmaßnahmen und die schnelle Meldung von Verdachtsfällen von größter Bedeutung sind, um eine weitere Verbreitung des Virus zu stoppen, so ml.niedersachsen.de.
Perspektiven für die Landwirtschaft
Die Auswirkungen auf den Geflügelmarkt könnten erheblich sein. Um den Landwirten entgegenzukommen, werden höhere Ausgleichszahlungen in Aussicht gestellt. Bei den Verbrauchern könnten sich aufgrund der Situation Preissteigerungen für Enten- und Gänsefleisch anbahnen. Die Tierseuchenpolitik in Niedersachsen wird genauestens beobachtet, besonders in Anbetracht der hohen Bestände in den betroffenen Regionen – 2.257 Geflügelhaltungen mit etwa 12,3 Millionen Tieren zählte der Landkreis Cloppenburg im Jahr 2024.
Obwohl der Virus als eher ungefährlich für Menschen gilt, bleibt er keineswegs ohne Risiko. Übertragung kann durch verunreinigtes Schuhwerk, Gerätschaften oder sogar Aerosole erfolgen. Daher ist es unumgänglich, die nötigen Sicherheitsmaßnahmen konsequent umzusetzen, um sowohl Mensch als auch Tier zu schützen.
Die Lage ist weiterhin angespannt und eine Lösung ist nicht in Sicht. Die Betriebe arbeiten intensiv daran, sich auf die aktuelle Lage einzustellen. Jägerschaften und Veterinärbehörden leisten einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Seuche, während alle Beteiligten gefordert sind, aktiv zu handeln, um einen weiteren Anstieg der Erkrankungen zu verhindern.