Kulturen vereint: Interkultureller Dialog im Burloer Seniorenheim
Im Burloer Seniorenheim fand ein interkultureller Dialog statt, der Frauen aus verschiedenen Kulturen vereint und den Austausch fördert.

Kulturen vereint: Interkultureller Dialog im Burloer Seniorenheim
Im Haus Rosengarten in Borken geht es rund: Zweimal im Monat treffen sich dort Menschen aus verschiedenen Kulturen, um sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Diese lebendige Initiative wurde von der Integrationsagentur des Roten Kreuzes im Kreis Borken ins Leben gerufen und bringt Frauen aus Afghanistan, Tunesien, Syrien und dem Libanon zusammen, die seit längerer Zeit in der Region leben. Der letzte Dialog fand kürzlich statt und zog neun engagierte Teilnehmerinnen an, die sich über das DRK-Haus „Beratung für Zugewanderte“ kennenlernten. Sara Jrab, die Leiterin der Treffen, sorgt dafür, dass die Gespräche in einer lockeren Atmosphäre ablaufen und alle zu Wort kommen können. Laut Borkener Zeitung wird dies als eine wertvolle Gelegenheit gesehen, um das Leben zwischen den Generationen zu fördern und die gemeinsame Werte einer neuen Gesellschaft zu erkunden.
Was beflügelt diese Zusammenkünfte? Die Gespräche drehen sich um das Leben der Teilnehmerinnen, ihre Kindheit und Jugend sowie darüber, wie sie Demokratie in Deutschland erleben. So entstehen lebendige Geschichten und Einblicke in kulturelle Unterschiede, die nicht nur wertvoll für die Teilnehmer sind, sondern auch das Verständnis füreinander fördern. Durch den Austausch kommen alte Fotos und Erinnerungen ans Licht, was eine tiefere Verbindung zur deutschen Geschichte ermöglicht. Das Haus Rosengarten selbst ist eine Wohngemeinschaft für demenziell veränderte, pflegebedürftige Menschen und verwandelt sich durch diese Treffen in einen Ort des interkulturellen Lernens.
Integration durch Dialog
Der interkulturelle Dialog im Haus Rosengarten ist ein Teil der umfassenden Mission der Integrationsagentur im Kreis Borken, die sich der nachholenden Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte verschrieben hat. Sie arbeitet eng mit Institutionen, sozialen Einrichtungen und Migrantenorganisationen zusammen, um die Integration im Sozialraum zu fördern. So unterstützt die Agentur sowohl Gruppen als auch Einzelpersonen und verkauft das bürgerschaftliche Engagement von Zugewanderten. Interessierte erfahren mehr über die Angebote auf der Webseite der Caritas Borken.
Ein weiteres Ziel ist die interkulturelle Öffnung in sozialen Diensten und Einrichtungen. Das Empowerment von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte steht hier an erster Stelle. Durch die Organisation von Informationsveranstaltungen und Fachtagen sollen aktuelle Themen behandelt werden, um einen Austausch zu schaffen und zur Verbesserung der Integration beizutragen. Die Förderung der Integrationsagenturen erfolgt durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW.
Ein Lied für den Austausch
Ein besonderes Highlight der jüngsten Treffen im Haus Rosengarten war die gemeinsame Einstimmung auf Volks- und Weihnachtslieder. Alltagsbetreuerin Monika Hoppmann hatte die Texte vorbereitet, und so konnten die Teilnehmerinnen in geselliger Runde singen und sich über die Bedeutung der Lieder austauschen. Musik wird in solchen Momenten zu einem wichtigen Medium, das über kulturelle Grenzen hinweg verbindet und den Dialog fördert.
Die laufenden Dialoge im Haus Rosengarten sind nicht nur ein Zeichen für die Vielfalt der Kulturen in unserer Gesellschaft, sondern auch ein lebendiger Beweis dafür, wie wichtig der Austausch zwischen den Generationen und Kulturen ist. Laut Rainer Geißler, Autor eines Beitrags zur interkulturellen Integration, ist dies ein humaner Mittelweg zwischen Assimilation und Segregation – ein Ansatz, der auch hier in Borken erlebbar wird.