Vom Klassenzimmer in die Küche: Kinder kreieren ihr erstes Kochbuch!

Zehn Dritt- und Viertklässler kochten im BernePark unter Anleitung ein eigenes Kochbuch und lernten gesunde Ernährung.

Zehn Dritt- und Viertklässler kochten im BernePark unter Anleitung ein eigenes Kochbuch und lernten gesunde Ernährung.
Zehn Dritt- und Viertklässler kochten im BernePark unter Anleitung ein eigenes Kochbuch und lernten gesunde Ernährung.

Vom Klassenzimmer in die Küche: Kinder kreieren ihr erstes Kochbuch!

In Köln wurde kürzlich ein spannendes Projekt ins Leben gerufen, das sowohl die Kochkünste als auch das Bewusstsein für gesunde Ernährung bei Kindern fördert. Am 1. April haben zwölf Kinder aus der dritten und vierten Klasse der Richard-Wagner-Schule unter der Anleitung von Bistro-Besitzerin Ramona Kosobudzki im Bistro des BerneParks mit Begeisterung Spaghetti mit Tomatensauce zubereitet. Dabei waren sie nicht nur kreative Chefköche, sondern auch Teil eines größeren Vorhabens: der Entwicklung eines persönlichen Kochbuchs mit ihren Lieblingsrezepten. Die Initiative wurde von verschiedenen Seiten unterstützt. Schulleiter Michael Dinnesen, Lehrkräfte und Gabi Kühlkamp von der Stadtteilarbeit trugen munter zur Rezeptesammlung bei.

Das Ergebnis dieses kulinarischen Abenteuers wurde am 8. Juli offiziell an die Kinder überreicht. Gabi Kühlkamp unterstrich während der Übergabe die soziale Komponente der Stadtteilarbeit und hebt hervor, wie wichtig das Miteinander sowie das Fördern von Lesen und Schreiben ist. Vor dem Kochevent ließen sich die Kinder eigene Kochmützen und Schürzen anfertigen. Um die Ernährung der Kinder ganzheitlich zu fördern, konnten sie gemeinsam mit Silke Brinks vom Kinder- und Jugendmedizinischen Dienst des Gesundheitsamts die Ernährungspyramide erkunden und dabei spielerisch lernen, was es heißt, sich gesund zu ernähren.

Gemeinsames Kochen als Bildungserlebnis

Das Projekt ist Teil eines größeren Trends: Der Fokus auf Ernährungsbildung wird immer wichtiger. So started im Rahmen des Projekts „Iss dich clever“, vor allem in sozial benachteiligten Grundschulen, um Fehlernährung und Bewegungsmangel entgegenzuwirken. Es handelt sich um eine wissenschaftlich fundierte Initiative, die Kindern und ihren Eltern umfangreiche Materialien an die Hand gibt, um gesunde Ernährungsgewohnheiten zu erlernen. Neben Unterrichtseinheiten für die Kinder beinhaltet das Angebot auch Kochkurse für Eltern, um ein Bewusstsein für Ernährung in der ganzen Familie zu fördern. Dieses Konzept wird von der AOK Gesundheitskasse Bayern und der Landeshauptstadt München finanziell unterstützt, um die Gesundheitsbildung nachhaltig zu verbessern. [Iss dich clever] berichtet, dass diese Programme erfolgreich evaluiert wurden und bereits positive Ergebnisse in der Gesundheitsprävention zeigen.

Dennoch zeigt eine Studie der Universität Paderborn aus dem Jahr 2019, die im Auftrag des BMLEH durchgeführt wurde, dass es in Deutschland an flächendeckender Ernährungsbildung fehlt. Auch wenn Ernährungsthemen in den Bildungsplänen der Bundesländer verankert sind, hapert es oft an der praktischen Umsetzung. Laut der Studie sind Sachunterricht und Biologie die Hauptfächer, in denen es um die Ernährung geht, doch das Praxiswissen über Lebensmittel und Esskultur wird nur selten vermittelt. Der BMLEH verfolgt daher das Ziel, die Ernährungsbildung besser zu verankern und plant sowohl Fortbildungsangebote für Lehrkräfte zu erweitern als auch die Materialien für den Unterricht kontinuierlich weiterzuentwickeln. Diese Entwicklung baut auf den Ergebnissen der Studie auf und soll in Zusammenarbeit mit verschiedenen Ländern und Bildungseinrichtungen geschehen. [BML] legt Wert darauf, erfolgreiche Konzepte wie den Ernährungsführerschein flächendeckend einzuführen und den Austausch zwischen Bund und Ländern zu fördern.

Die Initiativen in Köln und die Unterstützung durch lokale Programme verdeutlichen, dass praktische Projekte und fundierte wissenschaftliche Ansätze Hand in Hand gehen müssen, um Kinder für eine gesunde Ernährung zu sensibilisieren. Wenn bereits die Kleinsten im Umgang mit Lebensmitteln geschult werden, könnte das langfristig dazu beitragen, gesunde Essgewohnheiten zu festigen und die Weichen für ein gesundes Leben zu stellen.