Gleichstellung im Dortmund: Wo bleiben die Frauen in Führungsrollen?
Dortmund setzt sich für die Gleichstellung von Frauen in Führungspositionen ein, fordert strategische Anpassungen in Unternehmen.

Gleichstellung im Dortmund: Wo bleiben die Frauen in Führungsrollen?
Am 29. August 2025 steht das Thema Gleichstellung in der Wirtschaft wieder im Zentrum der Diskussion. Gabriele Brübach, die Vorsitzende des Dortmunder Forums Frau und Wirtschaft, hebt in einem aktuellen Podcast auf dem Nordstadtblogger hervor, dass deutsche Unternehmen zwar mehrheitlich von Frauen besetzt sind, insbesondere in Führungspositionen jedoch nach wie vor ein erheblicher Nachholbedarf besteht. Der gesetzlich verankerte Frauenanteil von mindestens 30 Prozent in Aufsichtsräten, der seit 2016 gilt, bringt zwar Erfolge, aber der Frauenanteil in Vorständen großer börsennotierter Konzerne bleibt mit rund 23 Prozent hinter den Erwartungen zurück.
Die Daten sprechen eine klare Sprache: Rund 29 Prozent der Managementposten in Deutschland sind durch Frauen besetzt. Dies weist auf eine positive Entwicklung hin, doch Brübach warnt, dass vor allem auf den höchsten Führungsebenen weiterhin gravierende Defizite bestehen. „Wir müssen eine Unternehmenskultur schaffen, in der Frauen in hochrangigen Positionen selbstverständlich sind“, betont sie und fordert gleichzeitig, dass politischer Rückhalt für die Frauenförderung essenziell ist.
Der Wandel in der Unternehmenslandschaft
Spätestens seit dem Inkrafttreten des Führungspositionen-Gesetzes (FüPoG) im Mai 2015 gilt es als Ziel, den Frauenanteil in Führungspositionen sowohl im privaten Sektor als auch im öffentlichen Dienst zu erhöhen. Die Regelungen des FüPoG und FüPoG II erfordern von Unternehmen, dass sie nicht nur Mindestquoten erfüllen, sondern auch eigene Zielgrößen für den Frauenanteil festlegen und regelmäßig darüber berichten müssen. Diese gesetzlichen Vorgaben wurden von den Unternehmen unterschiedlich umgesetzt, viele erfüllen jedoch lediglich die Mindestanforderungen.
Eine aktuelle Auswertung des DIW zeigt, dass der Frauenanteil in Vorständen und Aufsichtsräten der Top-200 umsatzstärksten Unternehmen außerhalb des Finanzsektors im Spätherbst 2023 auf rund 18 Prozent angestiegen ist – eine erfreuliche Verdopplung seit 2018. Doch leider spiegelt dies nicht den wahren Fortschritt wider: In den DAX-40-Unternehmen liegt der Frauenanteil bei 23 Prozent, und der Rückgang der Anzahl weiblicher Vorstandsvorsitzender zeigt, dass die Herausforderungen weiterhin bestehen.
Die besondere Rolle von Aufsichtsräten
Wie das DIW berichtet, bleibt der Frauenanteil in den Spitzengremien der Unternehmen unterrepräsentiert. In vielen Aufsichtsräten übersteigt der Frauenanteil bislang nicht die 40-Prozent-Marke. Dieses Missverhältnis betrifft nicht nur die Unternehmen selbst, sondern hat auch weitreichende Folgen für die gesamte Arbeitswelt. Eine größere weibliche Präsenz in Führungsetagen könnte entscheidend zur Verringerung des Gender Pay Gap beitragen, der aktuell bei 18 Prozent liegt. Um dies zu erreichen, müssen verschiedene Akteure – einschließlich der Unternehmen, Aufsichtsräte und externen Personalberatungen – zusammenarbeiten, um gezielt Frauen in Führungspositionen zu fördern.
Die genannten Herausforderungen beim Einstieg junger Frauen in die Karrierewege zeigen, dass es vielversprechende Ansätze und Strategien braucht, um Frauen gezielt zu unterstützen. Vor allem mittelständische Unternehmen sind gefragt, ihre Rahmenbedingungen zu optimieren und mehr Frauen in die Führungsetage zu bringen.
Der Blick auf Dortmund, wo das Dortmunder Forum Frau und Wirtschaft eine fundamental wichtige Rolle spielt, zeigt, dass die Gleichstellung noch nicht überall angekommen ist. Der kontinuierliche Austausch und das Engagement sowohl auf politischer als auch auf unternehmerischer Ebene sind unabdingbar. Nur so kann langfristig eine gerechtere und inklusive Unternehmenskultur geschaffen werden, die Frauen in allen Bereichen der Wirtschaft sichtbar werden lässt.
Für weitere Informationen zu diesem Thema können Sie die Berichte auf den Websites Nordstadtblogger, DIW und BMBF besuchen: Nordstadtblogger, DIW, BMBF.