Tod eines Al-Dschasira-Reporters: Israel im Fokus der Kritik!

Tod eines Al-Dschasira-Reporters: Israel im Fokus der Kritik!
Am 11. August 2025 kam es im Gazastreifen zu einem tragischen Vorfall, bei dem der Al-Dschasira-Korrespondent Anas al-Scharif und vier weitere Journalisten durch einen israelischen Luftangriff getötet wurden. Dieser Angriff richtete sich gegen ein Zelt, in dem Journalisten während des laufenden Konflikts untergebracht waren, und fand in Gaza-Stadt direkt vor dem Al-Schifa-Krankenhaus statt. Laut Radio Euskirchen bestätigte die israelische Armee die Tötungen und bezeichnete al-Scharif als einen „Terroristen“, der angeblich eine Zelle der Hamas angeführt habe.
Unter den anderen Todesopfern befinden sich Mohammed Kreikeh, Ibrahim Saher, Moamen Aliwa und Mohammed Nufal. Der Sprecher des deutschen Auswärtigen Amts äußerte sich gemäß ZDF entsetzt über die Geschehnisse und bezeichnete die Tötungen von Journalisten als „absolut unzulässig“, ganz im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht. Die Bundesregierung forderte Israel auf, eine transparente Erläuterung der Notwendigkeit dieser Angriffe zu geben.
Die kritische Lage für Journalist:innen
Die Situation für Journalisten im Gazastreifen hat sich in den letzten Monaten erheblich verschärft. Seit dem Beginn des Konflikts im Oktober 2023 wurden laut dem Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) über 200 Medienschaffende getötet, darunter 186 allein im Gazastreifen. Das CPJ weist darauf hin, dass Israel Journalisten häufig als militärische Ziele behandelt. In diesem Zeitraum sind viele Berichte über das gefährlichste Arbeitsumfeld für Reporter in den letzten 30 Jahren ausgegeben worden, wobei die Zahlen laut Tagesschau zum Teil übertroffen werden.
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist katastrophal und verschlechtert sich weiter. Aus dem Raum berichten heute ausschließlich palästinensische Journalist:innen unter widrigsten Bedingungen, wobei viele ihrer Kollegen ihr Leben gelassen haben. Reporter wie Nizar Zadawi von TRT World verdeutlichen, dass die Berichterstattung unter enormem Druck erfolgt und das Risiko dadurch ständig steigt. Es gibt Berichte über gezielte Tötungen, doch belegen konnten diese bislang nicht. Allgemein wird die Pressefreiheit als stark bedroht angesehen.
Reaktionen und Forderungen
In einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats fand die militärische Praxis Israels scharfe Kritik. Al-Dschasira sprach von einem „vorsätzlich geplanten Angriff auf die Pressefreiheit“ und wies die Behauptungen über al-Scharifs militärische Zugehörigkeit zurück. Der Deutsche Journalistenverband (DJV) forderte ebenfalls einen sofortigen Stopp der Angriffe auf Medienschaffende und unterstrich, dass selbst eine mögliche Terrorzugehörigkeit keine Rechtfertigung für die Tötung von Journalisten sein könne.
Der Auslandspresseverband in Israel zeigte sich empört über die wiederholten Stigmatisierungen palästinensischer Journalist:innen durch die israelischen Streitkräfte. Die israelische Regierung hingegen hält an ihrer militärischen Strategie fest und sieht die Tötungen als Teil ihrer Maßnahmen im am längsten währenden Konflikt des Nahen Ostens. Die internationale Gemeinschaft sieht sich in der Verantwortung, für die Pressefreiheit zu kämpfen und den Schutz von Journalist:innen in Konfliktgebieten zu fördern.