Martin Hankemeier: Gedenken an Hexenverfolgung und Holocaust in Lippe!
Martin Hankemeier setzt sich für das Gedenken an Hexenverfolgung und Holocaust in Lippe ein. Veranstaltungen und Gedenkorte fördern das Bewusstsein.

Martin Hankemeier: Gedenken an Hexenverfolgung und Holocaust in Lippe!
In der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, sich an die dunklen Kapitel der Geschichte zu erinnern. Martin Hankemeier, ein 88-jähriger ehemaliger Pfarrer aus Blomberg, setzt sich leidenschaftlich für das Gedenken an die Opfer von Hexenverfolgung und Holocaust ein. Er wurde am 24. Oktober 1965 ordiniert und war von 1967 bis 1990 an der Marktkirche in Lage sowie von 1990 bis 1999 an der Pauluskirche in Detmold-West tätig. Sein Engagement hebt die Verantwortung hervor, die wir in der heutigen Gesellschaft tragen, um aus der Geschichte zu lernen und den Opfern von damals eine Stimme zu geben. Wie lz.de berichtet, war sein Gemeindepastor Heinrich Diestelmeier ein vorbildlicher Vertreter des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.
Der Friedenspark in Lage beherbergt eine Holocaust-Gedenk-Stele, die durch Hankemeiers Einsatz entstanden ist. Diese Stele erinnert an die in Lage lebenden Juden, die im Nationalsozialismus ermordet wurden. Hankemeiers Bestreben, die Geschichte jüdischer Familien in seiner Gemeinde hochzuhalten, ist ein Beispiel für die Notwendigkeit, gegen das Vergessen anzukämpfen. Darüber hinaus initiiert er in Detmold Gedenkorte für die Opfer der Hexenverfolgung und veranstaltet jährlich Gedenkveranstaltungen.
Erinnerung an Hexenverfolgungen
Die grauenhafte Realität hinter der Folklore der Hexenverfolgungen wird oft unterschätzt. In Lippe wurden mehrere hundert Menschen als angebliche Hexen verleumdet, gefoltert und verbrannt. Hankemeier setzt sich vehement dafür ein, diese dunkle Seite der Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Er war maßgeblich an der Blomberger Erklärung zur „Unzerstörbaren Menschenwürde“ von 2012 beteiligt, die Menschenrechte und die Würde des Einzelnen betont.
Apropos Vergangenheitsbewältigung: Gerade in Städten wie Magdeburg wird der Fokus ebenfalls auf Gedenken gelegt. Dort werden am Donnerstag und Freitag 27 neue Stolpersteine verlegt, um an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern. Oberbürgermeisterin Simone Borris wird dabei sogar den 800. Stolperstein verlegen, der Wilhelm Kronmann gewidmet ist, einem wichtigen Repräsentanten der jüdischen Gemeinde. Die Bedeutung des Gedenkens an das Unrecht und die Gewalt in der Geschichte wird hier von Borris eindringlich hervorgehoben. Gunter Demnig, ein Kölner Künstler, der stolze 100.000 Stolpersteine geschaffen hat, spielt eine zentrale Rolle bei diesen Initiativen. Dank seiner unermüdlichen Arbeit wird das Andenken an die Verfolgtetn aufgefrischt, wie jüdische-allgemeine.de berichtet.
Hexenverfolgungen im Kontext der Ideologie
Doch was hat es mit den Ideen rund um die Hexenverfolgungen auf sich? Im frühen 20. Jahrhundert tauchten unter nationalistischen Theoretikern Vorstellungen auf, die Hexen als Inbegriff der germanischen Priesterin romantisierten. Diese Denker, wie Mathilde Ludendorff, der Frau von Erich Ludendorff, prägten ein Bild, in dem sie das Christentum als Schuldigen für die Verfolgungen ausmachten. Mit teuflischen Theorien und einer fast modernen Mythologie führten sie ihre Lehren in die Gesellschaft, die Heinrich Himmler und andere Nationalsozialisten beeinflussten. Diese Instrumentalisierung der Hexenverfolgungen diente nicht nur der Stärkung eines nationalen Bewusstseins, sondern auch der Förderung von antisemitischen und antikirchlichen Ideologien, wie planet-wissen.de schildert.
Hankemeier und viele andere Engagierte zeigen uns, dass wir die Lektionen aus der Vergangenheit nicht ignorieren dürfen. Das Gedenken an die Opfer der Hexenverfolgung und des Holocaust ist eine permanente Aufgabe, die in der Gesellschaft verankert werden muss. Sie sind das Flüstern der Vergangenheit, das uns daran erinnert, dass der Schutz der Menschenwürde und der Menschlichkeit niemals als selbstverständlich angesehen werden darf.