Stahlwerk Bremen in Gefahr: ArcelorMittals Rückzug schockt Beschäftigte!

Der ver.di Bezirksvorstand Bremen-Nordniedersachsen unterstützt ArcelorMittal-Mitarbeiter im Bremer Stahlwerk für sozial-ökologischen Umbau.

Der ver.di Bezirksvorstand Bremen-Nordniedersachsen unterstützt ArcelorMittal-Mitarbeiter im Bremer Stahlwerk für sozial-ökologischen Umbau.
Der ver.di Bezirksvorstand Bremen-Nordniedersachsen unterstützt ArcelorMittal-Mitarbeiter im Bremer Stahlwerk für sozial-ökologischen Umbau.

Stahlwerk Bremen in Gefahr: ArcelorMittals Rückzug schockt Beschäftigte!

Am 1.7.2025 wird in Bremen ein Thema diskutiert, das nicht nur die Beschäftigten von ArcelorMittal betrifft, sondern auch weitreichende Konsequenzen für die gesamte Region haben könnte. Der ver.di Bezirksvorstand Bremen-Nordniedersachsen hat_die_ Beschäftigten im Bremer Stahlwerk in ihrer Forderung nach einem sozial-ökologischen Umbau der Industrie unterstützt. Die Zusammenkunft geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat und der IG Metall, um gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen der Branche zu finden.

Doch wie kam es zu dieser Situation? Am 19.6.2025 verwehrte ArcelorMittal die Pläne zur Modernisierung des Bremer Stahlwerks, was zu Enttäuschungen und großer Verunsicherung unter den Angestellten führte. Denn das Stahlwerk ist nicht nur ein wirtschaftlicher Motor in Bremen, es sichert auch viele gut bezahlte Arbeitsplätze und hat positive Auswirkungen auf industrienahe Dienstleistungen. Besonders in Zeiten des Klimawandels ist die Dekarbonisierung des Stahlwerks unumgänglich, um die Bremer Klimaziele zu erreichen. Diese Ziele sind kein Lippenbekenntnis, sondern essenziell für ein Leben innerhalb der planetaren Grenzen, wie ver.di Bremen-Nordniedersachsen betont.

Stahlindustrie und Klimaziele

Die Stahlindustrie gehört zu den größten CO2-Emittenten in Deutschland und spielt eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der Klimaziele. Obwohl ArcelorMittal Europa einen Rückzieher bei der Umstellung auf klimaneutrale Stahlproduktion in Bremen und Eisenhüttenstadt gemacht hat, bleibt die Notwendigkeit dieser Transformation bestehen. Laut ZDF heute sind wirtschaftliche Rahmenbedingungen, insbesondere die Preise und die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff, wesentliche Hindernisse für die erforderliche Umstellung. CEO Geert Van Poelvoorde wies auf den Druck für die europäische Stahlindustrie hin und stellte die Wirtschaftlichkeit der Dekarbonisierung infrage.

Ein schwerer Schlag für den Wirtschaftsstandort Bremen ist vorprogrammiert, da die Bundeswirtschaftsministerin Monika Grütters die Entscheidung bedauert. Die Stadt hatte bereits 250 Millionen Euro für den Umbau bereitgestellt und sieht ihre Anstrengungen, die Industrie zu transformieren, durch diese Entscheidung gefährdet. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) bezeichnete den Rückzug des Konzerns als herben Rückschlag für die Beschäftigten und den gesamten Standort.

Innovationen in der Stahlproduktion

Während sich die Umstellung in Bremen als Herausforderung darstellt, gibt es internationale Ansätze, die zeigen, dass eine nachhaltige Produktion möglich ist. So vergab die Europäische Investitionsbank 2020 einen Kredit von 75 Millionen Euro an ArcelorMittal in Belgien, um neue Technologien zur Produktion von „grünem“ Ethanol aus Abgasen zu entwickeln. Dieses innovative Projekt zielt darauf ab, bis zu 15 Prozent der Abgase zur Ethanolproduktion zu nutzen, was nicht nur wirtschaftlich sinnvoll ist, sondern auch dazu beiträgt, die CO2-Emissionen erheblich zu senken.

Die Notwendigkeit für ein Umdenken in der Stahlindustrie wird immer deutlicher. Die Unterstützung durch Gewerkschaften und die Politik ist entscheidend für eine nachhaltige Transformation, die sowohl ökologische als auch soziale Aspekte berücksichtigt. Während die Zukunft des Bremer Stahlwerks aktuell auf der Kippe steht, bleibt die Hoffnung bestehen, dass durch innovative Ansätze und Zusammenarbeit eine Lösung gefunden werden kann, die sowohl den Klimazielen als auch den Arbeitsplätzen dient.