Tausende protestieren in Köln und Berlin: Leben oder Abtreibung?

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Am 20.09.2025 demonstrierten in Köln und Berlin Tausende für und gegen Abtreibung, unterstützt von Religionsvertretern.

Am 20.09.2025 demonstrierten in Köln und Berlin Tausende für und gegen Abtreibung, unterstützt von Religionsvertretern.
Am 20.09.2025 demonstrierten in Köln und Berlin Tausende für und gegen Abtreibung, unterstützt von Religionsvertretern.

Tausende protestieren in Köln und Berlin: Leben oder Abtreibung?

Am Samstag, dem 20. September 2025, fanden in Köln und Berlin großangelegte Demonstrationen zum Thema Schwangerschaftsabbruch statt. Diese werden unter dem Motto „Marsch für das Leben“ organisiert. In Köln schätzte der WDR die Teilnehmerzahl auf etwa 1.200, während die Polizei in Berlin von rund 2.200 Teilnehmern sprach. Eine erhebliche Anzahl von Aktivisten und Unterstützern trat für unterschiedliche Standpunkte zu diesem brisanten Thema ein. Domradio berichtet, dass der Bundesverband Lebensrecht (BVL) die Veranstaltung in Berlin unterstützt hat, und etwa 15 weitere Organisationen deren Aufruf flankierten.

Der Kölner Protestzug begann am Neumarkt und wurde von einem großen Polizeiaufgebot begleitet. Vor allem das Aufeinandertreffen mit den gegnerischen Demonstranten, mit geschätzten 1.500 Teilnehmern, stellte eine Herausforderung dar. Ähnlich wie in Berlin, wo mehrere Hundert Gegner eine Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen forderten, war die Kölner Gegendemonstration unter dem Motto „Pro Choice“ stark vertreten und zog überraschend mehr als 1.000 Menschen an, wie Welt berichtet.

Proteste und Gegendemonstrationen

Die Berliner Demonstration startete am Hauptbahnhof und bemühte sich ebenfalls, ein Zeichen für den Schutz des Lebens zu setzen. Plakate mit Slogans wie „Abtreibung ist Unrecht“ und „Menschenwürde kennt kein Alter“ waren dabei allgegenwärtig. In Berlin kam es allerdings auch zu Spannungen; eine Sitzblockade von 80 bis 100 Personen wurde von der Polizei aufgelöst, während rund 220 Gegendemonstranten und auch etwa 2.000 Teilnehmer an zwei parallel organisierten Gegendemonstrationen angemeldet waren.

In Köln unterstützte der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki die Demonstranten in einem Grußwort und sprach über den Schutz des Lebens sowie die Achtung der Menschenwürde. Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, richtete sich an die Teilnehmer und betonte die Wichtigkeit des Themas. Laut Domradio sind Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland grundsätzlich rechtswidrig, können jedoch unter bestimmten Bedingungen straffrei bleiben.

Gesetzliche Rahmenbedingungen und Ausblick

An dieser Stelle sei auch erwähnt: Ein Gesetzentwurf zur Entkriminalisierung von Abbrüchen bis zur zwölften Woche nach Beratung wurde kürzlich im Bundestag eingebracht. Ein solches Vorhaben könnte die Diskussion rund um Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland nachhaltig beeinflussen. Während die Beteiligung an den Demonstrationen zeigte, dass das Thema nach wie vor polarisiert, bleibt abzuwarten, wie sich die gesetzgeberischen Rahmenbedingungen entwickeln werden. Auch Destatis gibt Auskunft über die rechtlichen Grundlagen und Veränderungen im Gesundheitsbereich, die teilweise auch in Zusammenhang mit dieser Debatte stehen könnten.