Löschquote bei Kindesmissbrauch-Inhalten: Bundesregierung handelt schnell!

Löschquote bei Kindesmissbrauch-Inhalten: Bundesregierung handelt schnell!
Die alarmierende Realität des sexuellen Missbrauchs von Kindern dürfte niemanden kalt lassen. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland über 50% der Inhalte, die auf sexuellen Missbrauch hinwiesen, binnen zwei Tagen von den Servern genommen. Diese Zahlen, die Radio Herford vorstellt, zeigen eindrücklich, dass die Maßnahmen gegen derartige Vergehen teils wirksam sind, aber auch, dass es dringend notwendig ist, weiter zu kämpfen.
Den aktuellen Löschbericht der Bundesregierung für 2024 bezieht sich genau auf diese Zahlen und stellt fest, dass 56% der gemeldeten Inhalte innerhalb von nur zwei Tagen nach Eingang des Hinweises beim Bundeskriminalamt (BKA) gelöscht wurden. „Das Löschen von Kinderpornografie alleine reicht jedoch nicht aus; Täter müssen strafrechtlich verfolgt werden“, betont die Justizministerin Dr. Stefanie Hubig, wie auf der BMJV-Webseite nachzulesen ist. Das hohe Engagement von Sicherheitsbehörden und Hosting-Anbietern ist hier entscheidend.
Die Notwendigkeit einer IP-Adressenspeicherung
Bereits seit 2011 verfolgt die Bundesregierung das Prinzip „Löschen statt Sperren“, um kinderpornografische Inhalte vom Netz zu nehmen. Die Vielzahl an Fällen, die im Jahr 2023 registriert wurden, unterstreicht jedoch die anhaltende Bedrohung. So stellt das BKA in einer Pressemitteilung fest, dass täglich 54 Kinder und Jugendliche Opfer von sexuellem Missbrauch in Deutschland werden – oft durch Verwandte, Freunde oder Bekannte. Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser fordert in diesem Kontext die Einführung einer Pflicht zur Speicherung von IP-Adressen, um Täter besser identifizieren zu können, wie es auf der BKA-Webseite berichtet wird.
Die Zahlen des BKA sind alarmierend: Im Jahr 2023 wurden 16.375 Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern registriert, was einem Anstieg von 5,5% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Anstieg in den Bereichen Herstellung, Verbreitung und Besitz von kinder- und jugendpornografischen Inhalten hat sich sogar mehr als verdreifacht, seit 2019. Besorgniserregend ist auch, dass über 50% der Täter eine Vorbeziehung zu ihren Opfern haben.
Zusammenarbeit für mehr Schutz
Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen wie dem BKA, jugendschutz.net, dem eco e.V. und der FSM e.V. ist für den Erfolg der Bekämpfung solcher Vergehen unerlässlich. Trotz der hohen Löschquote von 99% für inländische Anbieter bleibt die Quote für im Ausland gehostete Inhalte mit 38,7% in einer Woche und 84,17% nach vier Wochen erschreckend niedrig. Unverändert hat sich die Zahl der nicht gelöschten Inhalte erhöht, die dann der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) zur Indizierung übergeben werden.
Abschließend bleibt zu sagen, dass das Problem weitreichender und komplexer ist, als es zunächst erscheinen mag. Die Notwendigkeit, sowohl präventiv als auch reaktiv zu handeln, um Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt zu schützen, kann nicht stark genug betont werden. Ein gesellschaftliches Zusammenspiel von Eltern, Bildungseinrichtungen, Plattformanbietern und der Polizei ist dringend erforderlich, um den Herausforderungen im digitalen Raum zu begegnen.