VfB-Chef Wehrle empört: Fans werden wie Schwerverbrecher behandelt!

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VfB Stuttgart kritisiert Fanbehandlung in Deventer nach Spiel. Sicherheitsausschuss diskutiert Maßnahmen für Stadionsicherheit.

VfB Stuttgart kritisiert Fanbehandlung in Deventer nach Spiel. Sicherheitsausschuss diskutiert Maßnahmen für Stadionsicherheit.
VfB Stuttgart kritisiert Fanbehandlung in Deventer nach Spiel. Sicherheitsausschuss diskutiert Maßnahmen für Stadionsicherheit.

VfB-Chef Wehrle empört: Fans werden wie Schwerverbrecher behandelt!

Die letzten Ereignisse rund um die Auswärtsspiele deutscher Fußballmannschaften werfen ein beunruhigendes Licht auf die Sicherheit und Behandlung von Fans im europäischen Fußball. Alexander Wehrle, der Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart, äußerte sich nach dem letzten Spiel gegen die Go Ahead Eagles, bei dem seine Mannschaft mit 4:0 triumphierte, deutlich verärgert über die Einsatzmaßnahmen der Polizei in Deventer. Bei der Ankunft der Fanbusse kam es zu Auseinandersetzungen mit den Ordnungshütern, die Schlagstöcke einsetzten, was Wehrle als unangemessen und vergleichbar mit der Behandlung von Schwerverbrechern bezeichnete. Besonders auffällig war, dass niederländische Behörden ein Betretungsverbot für einen Teil der VfB-Fans verhängten, was dazu führte, dass viele die Heimreise antraten, statt das Spiel live zu erleben. Wehrle forderte mehr Freiraum für die Fans, die sich nichts zuschulden kommen lassen, damit sie ein normales Fußballerlebnis genießen können.

Die Problematik betrifft nicht nur Stuttgart. Auch die Fans von Bayern München und Eintracht Frankfurt hatten ähnliche Erfahrungen bei internationalen Spielen. Während die Frankfurter Anhänger keine Tickets für ein Champions-League-Spiel in Neapel erwerben konnten, wurden die Bayern-Fans vor einem Spiel in Paris an einer Mautstelle aufgehalten und mussten sich mit einer einzigen Toilette für 750 Personen begnügen. Dies alles geschah unter dem Banner der Sicherheitsvorkehrungen, die laut Wehrle und vielen anderen nicht das Wurzelproblem der Gewaltbereitschaft von Einzeltätern adressieren.

Stadionsicherheit und Fankultur im Fokus

Der deutsche Profifußball ist stolz auf seine Fankultur und die Sicherheit in den Stadien. Umso alarmierender ist die aktuelle Diskussion über die sich häufenden Vorfälle rund um Fußballspiele. Am 12. November 2025 fand eine Sitzung der Bund-Länder-offenen-Arbeitsgruppe (BLoAG) statt, bei der Vertreter von Politik, Polizei, DFB und DFL sowie der Koordinierungsstelle Fanprojekte (KOS) über die Sicherheit im Fußball diskutierten. Der Hintergrund dieser Gespräche war ein Spitzengespräch im Oktober 2024, das sich mit der Zahl der Polizeieinsatzstunden und Gewaltvorfällen beschäftigte. Statistiken belegen, dass die Stadien in Deutschland im internationalen Vergleich als sicher gelten, jedoch ist die Fankultur zunehmend unter Druck durch sporadische Gewalttaten.

Um weitere Verschärfungen und kollektive Maßnahmen, wie die Reduzierung von Gästefankarten und die Personalisierung von Tickets, zu vermeiden, setzten sich die Verbände für differenzierte und zielführende Lösungen ein. Die DFB und DFL betonen die Notwendigkeit einer gemeinsamen Anstrengung von Politik, Polizei und Verein, um die wachsende Gewaltbereitschaft von Einzeltätern zu bekämpfen. Die erhöhten Mittel für sozialpädagogische Fanprojekte und die Förderung von Stadionallianzen werden als zentrale Maßnahmen angesehen, um die positive Fankultur zu bewahren und ein transparentes sowie faires Verfahren für Stadionverbote zu gewährleisten.

Ausblick auf die Zukunft

Die erste konkrete Maßnahmen sollen im Dezember beschlossen werden, unter anderem die Erhöhung der Zahl der Fanbeauftragten und die Stärkung der Sicherheitsverantwortlichen in der Bundesliga und 2. Bundesliga. Ziel ist es, ein hohes Sicherheitsniveau aufrechtzuerhalten und den Fans ein sicheres sowie positives Stadionerlebnis zu bieten.

Wehrles abschließende Worte zum Thema verdeutlichen die Notwendigkeit einer grundlegenden Veränderung: Es ist an der Zeit, die Möglichkeiten für Fans zu verbessern und sicherzustellen, dass Fußballspiele wieder ein Ort der Freude und des Miteinanders werden können. Der Fußball muss Lösungen finden, die sowohl die Sicherheit der Zuschauer gewährleisten als auch die lebendige Fankultur nicht gefährden. Wenn die Verantwortlichen dabei ein gutes Händchen haben, könnte dies der Schlüssel zu einer entspannten und sichereren Fußballerfahrung sein.

Währenddessen bleibt die Frage, wie die gesamte Problematik weiter angegangen wird und ob künftige Maßnahmen tatsächlich zu einem besseren Miteinander im Stadion führen können – eine Herausforderung, die nur gemeinsam gemeistert werden kann.