Schüler bedroht: Messer-Mann im Oerlinghausen geschnappt!
Schüler in Oerlinghausen wurden von einem Mann bedroht. Polizei ermittelt nach Vorfall am Simonsplatz, 27. November 2025.

Schüler bedroht: Messer-Mann im Oerlinghausen geschnappt!
In Oerlinghausen sorgte am Donnerstag, den 27. November 2025, ein Vorfall für Aufregung, der einmal mehr die Diskussion über Gewalt an Schulen anheizt. Zwei Schüler im Alter von 15 und 16 Jahren wurden gegen 9 Uhr auf dem Simonsplatz von einem unbekannten Mann angesprochen, beleidigt und schließlich sogar bedroht. Mit einem Messer setzte er die Jugendlichen unter Druck, tatsächlich verletzt wurde jedoch glücklicherweise niemand. Die beiden Schüler reagierten umsichtig, informierten umgehend ihren Lehrer und erstatteten Anzeige bei der Polizei. Diese meldete daraufhin, sie habe aufgrund einer detaillierten Beschreibung des Täters einen 44-jährigen Mann aus Oerlinghausen entdeckt und kontrolliert. Die Ermittlungen dauern an, wie sich beim Bericht auf Radio Lippe zeigt, der die Geschehnisse detailliert darstellt. Radio Lippe berichtet.
Aber was steckt hinter derartigen Vorfällen? Die Gewaltdelikte an Schulen nehmen laut aktuellen Statistiken stetig zu. So gab es in Nordrhein-Westfalen alleine von 2019 bis 2022 einen Anstieg um mehr als 50 Prozent – von 3.600 auf mehr als 5.400 Vorfälle. Der Deutsche Lehrerverband erfasst mittlerweile auch eine Zunahme von Angriffe auf Lehrkräfte, was die besorgniserregende Situation zusätzlich verstärkt. Laut einer Umfrage berichteten 2018 noch 48% der Lehrkräfte von Belästigungen, im Jahr 2022 waren es bereits 62%. Körperliche Übergriffe auf Lehrer sind von 26% auf 32% gestiegen. Deutschlandfunk weist darauf hin.
Ein Blick auf die Zahlen
Die aufgeführten Vorfälle sind Teil eines größeren Trends, der das Bild von Schulen in vielen Bundesländern trübt. Im Jahr 2022 verzeichnete Bayern beispielsweise eine Zunahme an Gewaltdelikten, mit 1.674 gemeldeten Fällen im Gegensatz zu 1.422 im Jahr 2019. Auch die Zahl der verletzten Schüler und Lehrer macht deutlich, dass Handlungsbedarf besteht. In Berlin fanden 2022 im Durchschnitt mindestens fünf Polizei-Einsätze pro Schultag statt.
- Gewaltvorfälle in Deutschland (2022):
- Nordrhein-Westfalen: 5.400 Gewaltdelikte
- Bayern: 1.674 Gewaltdelikte
- Berlin: 2.344 Körperverletzungen
- Thüringen: 561 Körperverletzungen
Präventionsmaßnahmen
Die Schulen reagieren auf diese alarmierenden Statistiken, indem sie versuchen, ihre Sicherheitsvorkehrungen und Präventionsmaßnahmen zu verbessern. Programme wie das PIT-Programm zur Gewaltvermeidung werden in verschiedenen Bundesländern angeboten. Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es seit 2022 das Präventionsnetzwerk #sicherimDienst, das Schulen dabei unterstützt, ein sicheres Lernumfeld zu schaffen. Dennoch gibt der Verband Bildung und Erziehung (VBE) zu bedenken, dass oft nicht genügend Personal, Zeit oder Geld zur Verfügung steht, um diese Maßnahmen dauerhaft effektiv umzusetzen. News.de berichtet ebenfalls über die Problematik.
Angesichts dieser Entwicklungen ist es unübersehbar – der Vorfall in Oerlinghausen ist ein besorgniserregendes Beispiel für ein wachsendes Problem. Es liegt an den Behörden, Schulen und der Gesellschaft, gemeinsam Lösungen zu finden, um solche Vorfälle künftig zu verhindern und ein sicheres Umfeld für die Schüler zu schaffen.