Klimafreundliche Wälder: Sauerländer Projekt zeigt erstaunliche Ergebnisse!

Im Hochsauerlandkreis wird ein Projekt zur Prüfung klimaresistenter Mischwälder im Lehr- und Versuchsrevier Rumbeck durchgeführt.

Im Hochsauerlandkreis wird ein Projekt zur Prüfung klimaresistenter Mischwälder im Lehr- und Versuchsrevier Rumbeck durchgeführt.
Im Hochsauerlandkreis wird ein Projekt zur Prüfung klimaresistenter Mischwälder im Lehr- und Versuchsrevier Rumbeck durchgeführt.

Klimafreundliche Wälder: Sauerländer Projekt zeigt erstaunliche Ergebnisse!

Das Projekt zur Errichtung eines klimaresistenten Mischwaldes im Lehr- und Versuchsrevier Rumbeck geht in die nächste Runde. Ein innovatives Vorhaben, das von dem Zentrum für Wald- und Holzwirtschaft NRW initiiert und von dem Arnsberger Leuchtenhersteller TRILUX sowohl finanziell als auch personell unterstützt wird. Auf einer Fläche von 16.000 Quadratmetern, das entspricht etwa 2,2 Fußballfeldern, wird mit verschiedenen Baumarten experimentiert, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, wie Radiosauerland berichtet.

Die Grundidee hinter dem Vorhaben ist die Kombination von heimischen Eichen mit Baumarten aus wärmeren und trockeneren Regionen. Dabei stehen die verschiedenen Parzellen im Fokus: Drei von vier Flächen wurden unterschiedlich bepflanzt. Hierbei kommen sowohl heimische Arten wie Hainbuche, Spitzahorn und Speierling als auch exotische Bäume wie Edelkastanie, Baumhasel, Atlaszeder und Riesenlebensbaum zum Einsatz. Die vierte Parzelle bleibt unbepflanzt, um die natürliche Wiederbewaldung beobachten zu können.

Erste Ergebnisse und Herausforderungen

Nach zweijähriger Beobachtungsphase wurden einige beachtliche Ergebnisse erlangt. Besonders die einheimischen Arten zeigen sich robust und entwickeln sich gut. Allerdings gab es auch hohe Ausfälle bei einigen exotischen Baumarten: Die Edelkastanie weist eine Ausfallquote von 44 % auf, gefolgt von der Riesenlebensbaum mit 38 % und der Atlaszeder mit 29 %. Im Gegensatz dazu überzeugt die Baumhasel mit nur 4 % Ausfällen. Als Gründe für die hohen Ausfallzahlen werden Frost, Schädlingsbefall und die Qualität der Setzlinge vermutet.

Ein weiteres spannendes Detail: Die Schwarzkiefer hat im ersten Halbjahr 2025 mehr Zuwächse erzielt als im gesamten Vorjahr. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Wichtigkeit einer genauen Planung bei der Wahl der Baumarten, die entsprechend der aktuellen und zukünftigen klimatischen Bedingungen ausgewählt werden müssen, wie Artenglück weiß.

Natürlichkeit als Schlüssel zum Erfolg

Doch nicht nur die Auswahl der Baumarten spielt eine entscheidende Rolle. Das Projekt berücksichtigt auch die Förderung der natürlichen Regeneration. Optimal vorbereitete Böden und Schutzmaßnahmen gegen Wildverbiss sind entscheidend, um Raum für das Wachstum der Pflanzen zu schaffen. Hierzu zählen der Handrückschnitt von Brombeersträuchern und der rechtzeitige Aufbau von Zäunen.

Diese ganzheitliche Herangehensweise, bei der Vielfalt und Mischkultur im Fokus stehen, bringt zahlreiche Vorteile mit sich: Mischauspflanzungen erhöhen die genetische Vielfalt und machen den Wald widerstandsfähiger gegen Umweltveränderungen. Zudem reduzieren sie das Risiko von Schädlingsbefall und fördern die Produktivität, wie es in verschiedenen Studien nachzulesen ist.

Das Projekt soll bis 2033 laufen und hat das Ziel, am Ende als „Wald der Zukunft“ eine Demonstrationsfläche für nachhaltige Forstwirtschaft zu bieten. Zukünftige Untersuchungen werden den Konkurrenzdruck zwischen den verschiedenen Baumarten um Licht, Platz und Nährstoffe beleuchten. Die Überwachung des Fortschritts der Wiederaufforstung ist essenziell, um frühzeitig auf Probleme reagieren und Anpassungsstrategien entwickeln zu können.

Die Ergebnisse bis dato zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind. Zusammengefasst lässt sich sagen: Da liegt was an im Wald von Rumbeck und er wird uns noch viele spannende Erkenntnisse bringen!