Kölner CSD 2025: Mit 60.000 Teilnehmern für Rechte und gegen Hass!
Am 6. Juli 2025 zieht der Kölner CSD mit 60.000 Teilnehmern durch die Stadt, um gegen Anfeindungen der LGBTQ-Community zu demonstrieren.

Kölner CSD 2025: Mit 60.000 Teilnehmern für Rechte und gegen Hass!
Der Kölner Christopher Street Day (CSD) ist in vollem Gange und zieht heute, am 6. Juli 2025, mit einer Teilnehmerzahl von rund 60.000 Menschen durch die Straßen der Domstadt. Rund 250 Gruppen und 90 bunte Festwagen haben sich zusammengefunden, um für die Rechte der LGBTQ-Gemeinschaft zu demonstrieren. Immer mehr Menschen in Köln feiern Vielfalt und Toleranz, und die Stadt wird laut Schätzungen von Veranstaltern und Behörden mit über einer Million Besuchern rechnen. Deutschlandfunk berichtet, dass der organisierende Verein “Cologne Pride” die Bedeutung dieser Veranstaltung in diesem Jahr betont, da queere Menschen mehr denn je unter Anfeindungen leiden müssen.
Leider wird diese Feierlichkeit von einem düsteren Hintergrund überschattet. Angriffe auf queere Veranstaltungen nehmen laut der Amadeu-Antonio-Stiftung zu, die im Jahr 2024 insgesamt 55 Vorfälle erfasst hat. Rechtsextreme Straftaten sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Beispielsweise gab es beim CSD in Gelsenkirchen 2025 bereits einen Abbruch aufgrund einer „abstrakten Bedrohungslage“. Auch in Brandenburg wurden Personen beim Fest für Vielfalt angegriffen, was die Gefahren des öffentlichen Auftritts für die LGBTQ-Gemeinschaft verdeutlicht. Daher überrascht es nicht, dass die Sicherheitskosten für den Kölner CSD 2025 zwanzigmal so hoch sind wie noch 2017. Tagesschau gibt an, dass die Polizei Köln mit einem Großaufgebot vor Ort ist, um die Sicherheit zu gewährleisten, während die Sicherheitskräfte im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt wurden.
Sicherheit geht vor
Die Polizei sieht derzeit keine konkrete Gefährdung für den Kölner CSD, behält jedoch die Situation kritisch im Auge. Ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept sorgt dafür, dass jede*r Teilnehmer*in gut geschützt ist. Dazu gehören unter anderem ein Awareness-Zelt sowie geschultes Personal, das Unterstützung bietet. Auch die Kölner Organisation “Woman Life Freedom Unity” hat ein eigenes Sicherheitskonzept aufgestellt, um ihre Teilnehmer*innen zu schützen. Diese Maßnahmen sind dringend nötig, denn im Jahr 2024 kam es zu zahlreichen Vorfällen, darunter ausländerfeindliche Äußerungen und das Abreißen von Regenbogenfahnen, was zu 13 Festnahmen führte.
In diesem Kontext ist es wichtig zu erwähnen, dass die politische Debatte um den Schutz von queeren Rechten in Deutschland aktuell heiß läuft. Am 26. Juni 2025 beriet der Bundestag einen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Bekämpfung queerfeindlicher Hasskriminalität. Der Antrag wurde zur weiteren Beratung an den Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz überwiesen. Fraktionsmitglieder verurteilten die gewaltsamen Übergriffe, besonders von Rechtsextremisten auf CSD-Veranstaltungen. Bundestag zeigt auf, dass es seit 2010 eine Verzehnfachung der Straftaten gegen queere Menschen gab, was die Dringlichkeit eines politischen Handelns unterstreicht. Der Antrag fordert unter anderem den Schutz von CSD-Demonstrationen vor Gewalt und eine bundesweite Meldestelle für queerfeindliche Straftaten.
Gemeinsam stark und stolz
Inmitten dieser Herausforderungen ist der Kölner CSD eine Feier des Lebens und eine Demonstration des Stolzes. Die Teilnehmenden zeigen Solidarität und Widerstand gegen alle Formen von Einschüchterung. Yvonne Fahrenholz, eine prominente Aktivistin, berichtet von der alltäglichen Belästigung und einem tief verwurzelten Gefühl der Bedrohung, das viele queere Menschen zurzeit empfinden. Doch trotz allem bleibt der Kampf um Akzeptanz und Rechte für viele eine Herzensangelegenheit. Die Botschaft bleibt klar: Zusammenhalt und Sichtbarkeit sind der Schlüssel, um die Gesellschaft zu verändern und ein Zeichen der Hoffnung zu setzen.