Sanierung des Hallenbades Bergisch Neukirchen: Kostenexplosion droht!

Sanierung des Hallenbades Bergisch Neukirchen: Kostenexplosion droht!
Die Zukunft des Hallenbades in Bergisch Neukirchen, ein wichtiger Anlaufpunkt für den Schulsport und das Vereinsleben in Leverkusen, sieht düster aus. Seit 2019 plant die Stadtverwaltung eine Sanierung des in die Jahre gekommenen Bades, das in den 1970er-Jahren erbaut wurde. Doch die ursprünglich veranschlagten Kosten von knapp unter sechs Millionen Euro sind auf über elf Millionen Euro gestiegen. Fachleute empfehlen, aus dem Projekt auszusteigen, was offenbar auch die Politik in mehreren Ausschüssen so sieht. Die Notwendigkeit einer soliden Schwimminfrastruktur wird jedoch immer dringlicher.
Die Bäderallianz Deutschland hat angesichts der maroden Schwimmbäder in vielen deutschen Städten, die häufig dauerhaft geschlossen sind, Alarm geschlagen. Um der sinkenden Zahl sicherer Schwimmer und der steigenden Badetoten entgegenzuwirken, fordern sie Unterstützung vom Bund. Ein Konzept sieht vor, über die nächsten zwölf Jahre insgesamt eine Milliarde Euro in die Schwimmbäder zu investieren sowie ein spezielles Bäderförderprogramm einzurichten. Dies wurde zuletzt am 3. Juli 2025 in Hannover präsentiert.
Sichere Schwimmer für die Zukunft
Eine erschreckende Forsa-Befragung zeigt, dass rund 58 % der Grundschulkinder beim Übergang in die weiterführende Schule nicht sicher schwimmen können, und etwa 20 % der Kinder können überhaupt nicht schwimmen. Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ist die Hälfte der aktuell vorhandenen Schwimmbäder sanierungsbedürftig. Ein Umstand, der nicht nur die Schwimmausbildung, sondern auch die Sicherheit der Kinder gefährdet. Die DLRG kritisiert, dass niemand länger als 30 Minuten mit dem Auto zu einem Schwimmbad fahren sollte, um den Zugang zu Wasserflächen für alle Kinder zu gewährleisten.
Die Bäderallianz fordert zudem jährlich 700 Millionen Euro vom Bund für Neubauten, Sanierungen und die Digitalisierung von Schwimmbädern. Ein spezielle Vorschlag umfasst 150 Millionen Euro für Spitzensportbäder, 100 Millionen für Lehrschwimmbäder und zusätzlich 50 Millionen Euro für Forschung und Lehre. Ein dringender Schritt, um die Schwimmbadlandschaft in Deutschland zu revitalisieren und damit auch den Schwimmsport auf internationalem Niveau zu fördern.
Ein ganzheitlicher Ansatz in der Bäderplanung
Ein Masterplan für Schwimmbäder ist dringend erforderlich. Bund und Länder sollen den Bedarf an verschiedenen Schwimmbadtypen analysieren, um die unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzer zu berücksichtigen. Die Bäderallianz schlägt ein Kategoriensystem vor, das von kleinen Becken für den Schwimmunterricht bis hin zu Hochleistungssportbädern reicht. Ein wohnortnahes Angebot könnte nicht nur den Schwimmunterricht verbessern, sondern auch zur Ausbildung von Rettungsschwimmern beitragen und langfristig die Gesundheitskosten senken.
In Anbetracht dieser Herausforderungen muss die Politik in Leverkusen und darüber hinaus ein gutes Händchen haben. Angesichts der steigenden Eintrittspreise und des Fachkräftemangels bei Bademeistern ist ein schnellstmöglicher Handlungsbedarf gegeben. Die Sanierung und der Erhalt der Schwimmbäder dürfen nicht länger auf die lange Bank geschoben werden. Sonst könnte die drohende Wassersituation für die Sicherheitsausbildung vieler Kinder zur ernsten Gefahr werden.
Die Situation um das Hallenbad in Bergisch Neukirchen ist ein Beispiel für die weitreichenden Probleme, die unser Schwimmsystem betreffen. Wie die Stadt Leverkusen reagiert, wird entscheidend sein für eine sichere Zukunft im Schwimmsport.
Für detailliertere Informationen über die Entwicklung der Schwimmbäder und entsprechende Planungen werfen Sie einen Blick auf die Berichte von RP Online, ZDF und WDR.