Krisenalarm: Notdienstschließung gefährdet 160.000 Bürger im Süden!
Mettmann steht vor Herausforderungen: Notdienstpraxis geschlossen, Versorgungsengpass für 160.000 Bürger droht.

Krisenalarm: Notdienstschließung gefährdet 160.000 Bürger im Süden!
In den letzten Tagen brodelt es in der Diskussion um das Gesundheitswesen, besonders im südlichen Kreisgebiet von Mettmann. Landrat Hendele ist unzufrieden mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, die seiner Meinung nach die sich verändernden Strukturen in der Krankenhausversorgung ignoriert. Ein neuer Schuss vor den Bug ist die Schließung der Notdienstpraxis, die nun die medizinische Versorgung für rund 160.000 Bürger in Städten wie Monheim, Langenfeld und Hilden beeinträchtigt. Viele Betroffene sehen sich nicht in der Lage, nach Mettmann zu reisen, insbesondere nicht mit dem öffentlichen Nahverkehr, was für die medizinische Versorgung alles andere als positiv ist. Lokal Anzeiger Erkrath berichtet, dass …
Die Schließung stellt nicht nur eine unmittelbare Herausforderung für die Anwohner dar, sondern führt auch zu einer Mehrbelastung des Rettungsdienstes, der ohnehin schon durch die Zentralisierung der Notaufnahme des GFO-Klinikum Mettmann-Süd stark gefordert ist. Die verlängerten Fahrzeiten könnten die Effizienz des Rettungsdienstes weiter strapazieren, weshalb eine Erweiterung der Vorhaltung des Dienstes abgeprüft werden muss.
Mit Notfallgesetz gegen die Herausforderungen
Doch warum ist die Notfallversorgung in Deutschland so unter Druck geraten? Im Oktober 2024 wurde das Notfallgesetz im ersten Durchgang vom Bundestag verabschiedet. Die Debatte über die Notfallstrukturen und wie man Versicherten mit Behandlungsbedarf am besten helfen kann, zieht sich bereits seit Jahren durch die Politik. Die VDEK macht deutlich, dass … bereits 2016 Vorschläge zur Reform unterbreitet wurden, die nun im aktuellen Gesetzesentwurf verwirklicht werden.
Ein wesentlicher Punkte sind die sogenannten Integrierten Notfallzentren (INZ), die die Notaufnahmen und die Bereitschaftsdienstpraxen bündeln sollen. An diesen neuen Anlaufstellen soll es einen „Gemeinsamen Tresen“ geben, an dem Patienten bereits bei der Erstaufnahme eine einfache und schnelle Ersteinschätzung ihrer Beschwerden erhalten. Darüber hinaus sollen digitale Vorabkontakte eine „Fast Lane“ für die schnellere Behandlung ermöglichen, was eine echte Erleichterung für viele Menschen darstellen könnte.
Endlich eine Lösung für lange Wartezeiten?
Die Probleme, die durch Bagatellerkrankungen in Notaufnahmen hervorgerufen werden, sind nicht von der Hand zu weisen. Bei den Rettungsdiensten hört man häufig von ineffizienten Einsätzen, da in vielen Fällen eine akute medizinische Notwendigkeit fehlt. Es bedarf unmissverständlicher Qualitätsstandards, einheitlicher Versorgungspfade und vor allem Kostentransparenz, um sowohl Über- als auch Fehlversorgungen zu vermeiden und die Ressourcen des Rettungsdienstes besser zu steuern.
In Nordrhein-Westfalen gibt es derzeit 53 Leitstellen für 17 Millionen Einwohner – zur Erinnerung: Sachsen kommt nur mit 5 Leitstellen für 4 Millionen Menschen aus. Es ist dringend notwendig, dass Bund und Länder ihre finanziellen Verantwortlichkeiten klären und die Finanzierung des Rettungsdienstes dauerhaft sicherstellen. Nur so können die Zugangswege klar strukturiert werden, damit echte Notfälle schnell und effizient versorgt werden können.
Der Reformbedarf im Bereich der Notfallversorgung ist also klar. Ob durch gesetzliche Änderungen oder eine bessere Koordination der verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen – die Zeit drängt, um endlich für die Bürgerinnen und Bürger die Versorgung zu verbessern.