Wiehltalbahn vor dem Aus: Wer rettet die historische Strecke?

Wiehltalbahn vor dem Aus: Wer rettet die historische Strecke?
Die Wiehltalbahn, eine historische Bahnstrecke, die sich über 23 Kilometer zwischen Wiehl und Waldbröl zieht, sieht sich einer ungewissen Zukunft gegenüber. Der bisherige Betreiber hat entschieden, die Strecke abzugeben, was bedeutet, dass bis September 2025 ein neuer Betreiber gefunden werden muss, um eine Stilllegung zu verhindern. Dies berichtet der WDR.
Eine potenzielle Lösung könnte die Lappwaldbahn Service GmbH aus Braunschweig sein, die bereits ein Konzept für die Übernahme der Strecke vorgestellt hat. Die Entscheidung über die Fortführung ist jedoch noch nicht gefallen, und es bleibt abzuwarten, ob sich der neue Betreiber tatsächlich finden lässt.
Vereinsengagement und Herausforderungen
Die Wiehltalbahn wird überwiegend für touristische Fahrten genutzt, unter anderem mit einem historischen Dampfzug, bekannt als der „Bergische Löwe“. Diese Attraktion, die in Kooperation mit dem Eisenbahnmuseum Dieringhausen betrieben wird, zieht viele Besucher an. Ehrenamtliche Mitglieder des „Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn“, die 1994 gegründet wurde und inzwischen etwa 300 Mitglieder zählt, organisieren diesen wichtigen Zugverkehr.
Trotz des großartigen Engagements des Förderkreises scheitern bisherigen Versuche, die Strecke für den öffentlichen Nahverkehr zurück zu gewinnen, an wirtschaftlichen Hürden. Eine Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass der Ausbau der Strecke über 70 Millionen Euro kosten könnte. Der Vorsitzende des Vereins, Gerhard Mansel, kämpft bereits seit beinahe 30 Jahren für die Bahn und die 200 Mitglieder des Vereins setzen sich unermüdlich für den Erhalt und die Pflege der Strecke ein.
Geschichte im Rückblick
Die Wiehltalbahn hat eine bewegte Geschichte. Die Bahnstrecke erlebte seit ihrer Stilllegung im Güterverkehr 1994 einige gerichtliche Auseinandersetzungen, die jedoch erfolgreich zugunsten der Bahn entschieden wurden. Die Anrainer-Kommunen kauften die Strecke vor etwa 20 Jahren, um einen Abriss zu verhindern und errangen auch den ersehnten Bestandsschutz. So könnte auch die Historie der wie vielerorts gefeierten Eisenbahnen dieser Region, die ihren Ursprung in der industriellen Revolution hat, dazu beitragen, das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Wiehltalbahn zu schärfen.
Die erste deutsche Eisenbahn wurde 1835 zwischen Nürnberg und Fürth eröffnet und legte den Grundstein für das heutige Eisenbahnnetz. Der Erfolg von Eisenbahnen wurde durch bedeutende Entwicklungen, wie den Einsatz von Dampfmaschinen und später elektrischen Triebzügen, befeuert. Dabei zeichnet sich die Evolution des Schienenverkehrs nicht nur durch technologischen Fortschritt aus, sondern auch durch die kulturelle Bedeutung, die Eisenbahnen für die Gesellschaft hatten, wie in der umfassenden Geschichte der Eisenbahn nachzulesen ist.
Die Herausforderungen, die die Wiehltalbahn aktuell bewältigen muss, stehen in scharfem Kontrast zu ihrer historischen Bedeutung und den Bemühungen des Förderkreises, diese historische Strecke nicht nur als touristisches Highlight, sondern auch für den regionalen Nahverkehr zurückzugewinnen.