Hilferuf aus Paderborn: Anwohner kämpfen gegen Drogenszene und Lärm!

Anwohner in Paderborn schlagen Alarm über Drogenproblematik und Sicherheitsbedenken – Stadt reagiert auf Hilferuf.

Anwohner in Paderborn schlagen Alarm über Drogenproblematik und Sicherheitsbedenken – Stadt reagiert auf Hilferuf.
Anwohner in Paderborn schlagen Alarm über Drogenproblematik und Sicherheitsbedenken – Stadt reagiert auf Hilferuf.

Hilferuf aus Paderborn: Anwohner kämpfen gegen Drogenszene und Lärm!

Eine besorgniserregende Situation tut sich in der Kapellenstraße in Paderborn auf, wo Anwohner jetzt mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit gehen. Die Bewohner schildern katastrophale Zustände, die durch Teile der Drogenszene und sogenannte Systemsprenger verursacht werden. Berichte über Konsumenten, die auf Bürgersteigen liegen, unerträglichen Lärm und fast unbekleidete Männer vor den Haustüren sorgen für alarmierte Reaktionen.

Die Anwohner kritisieren die Stadt Paderborn scharf für ihre mangelnden Maßnahmen, obwohl immer wieder Versprechen zur Verbesserung ausgesprochen wurden. Die Stadt selbst nimmt die Sorgen ernst, betont jedoch, dass das Verweilen im öffentlichen Raum nicht verboten sei und eine Vertreibung der betroffenen Personen das zugrunde liegende Problem nicht lösen würde, wie Radio Hochstift berichtet.

Sicherheit und Ordnung im Fokus

In der gleichen Zeit stehen auch andere Probleme der Drogen- und Alkoholkriminalität in Paderborn auf der Tagesordnung. Bei der jährlichen Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft Innenstadt wurde das Thema „Sicherheit und Ordnung“ auf die Agenda gesetzt. Hier wurde eine Verbesserung der Situation an der Westernmauer durch die Polizei und das Ordnungsamt festgestellt, allerdings bleibt die Lage rund um die Herz-Jesu-Kirche als „höchst problematisch“ vermerkt. Immer wieder berichten Geschäftsinhaber und Vertreter der Kirchengemeinde von täglichen Belästigungen, verursacht durch Drogenexzesse, Vandalismus und Lärm.

Die Polizei hat zudem festgestellt, dass die Drogenszene sich bei guter Wetterlage zur Bushaltestelle verlagert. In einem jüngsten Ratssitzung stellte Markus Bürger von der CDU Fragen zu Lösungen für die Alkohol- und Drogenproblematik an der Herz-Jesu-Kirche. Hierbei werden unter anderem Überlegungen für eine Umnutzung einer Grünfläche zwischen Kirche und Florianstraße angestellt – der Vorschlag umfasst einen überdachten Aufenthaltsort mit Toiletten und Getränkeautomaten, wie Westfalen-Blatt berichtet.

Widerstand und Lösungen

Dennoch bleibt unklar, wie schnell und effektiv diese Ideen umgesetzt werden können. Erster Beigeordneter Carsten Venherm hat betont, dass der Vorschlag gründlich geprüft werden muss und bisher keine Zeitpläne oder Kostenangaben vorliegen. Die Sorge, dass die Probleme weiterhin ungelöst bleiben, ist allgegenwärtig, ebenso wie die kritischen Anmerkungen zur Sanierung der Königsplätze II und dem Umzug der BOSS-Wache während des Neubaus des Stadthauses.

Unabhängig von den bisherigen Maßnahmen zeigen Studien wie die vom Projekt DRUSEC, dass Angehörige offener Drogenszenen oft als Sicherheitsrisiko wahrgenommen werden, auch wenn die objektive Gefahr schwieriger einzuschätzen ist. Ziel des Projekts ist es, Sicherheitslagebilder zu erstellen, um potenzielle Gefahren aufzuzeigen und Fehleinschätzungen aufzudecken. Diese Handlungsansätze könnten ebenso für die Paderborner Situation hilfreich sein. Das Projekt lief von 2017 bis 2020 und könnte als Vorlage für zukünftige Maßnahmen in urbanen Räumen dienen, wie Sifo erläutert.

Die Herausforderungen, die sich durch die Drogenkriminalität und fehlende Sicherheitskonzepte ergeben, sind deutlich. Doch wie die Anwohner und Interessengemeinschaften zeigen, bleibt der Wille zur Veränderung bestehen – man darf nur hoffen, dass auch die Verantwortlichen in der Stadt endlich die nötigen Schritte einleiten.