Pulheim im Hitze-Alarm: Wo bleiben die Bäume für unsere Stadt?

Pulheim im Hitze-Alarm: Wo bleiben die Bäume für unsere Stadt?
Die Stadt Pulheim steht in der Sommerhitze ganz oben auf der Liste der heißesten Städte in Nordrhein-Westfalen. Mit Temperaturen, die oft den dritten Platz unter Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern belegen, ist die Notwendigkeit für Maßnahmen zur Klimaanpassung offensichtlich. Laut ksta.de leidet Pulheim besonders unter einem Mangel an Bäumen, Blühstreifen und Hecken, was zu einer schlechten Luftqualität und überdurchschnittlichen Temperaturen führt.
Der Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ergab, dass Pulheim den niedrigsten Wert unter 76 Städten in NRW erreicht hat, was ein klarer Hinweis auf die dortige Hitzebelastung ist. Auch die Gründerin der Ortsgruppe Pulheim des NABU, Karen Schmithüsen, bestätigte die dringende Notwendigkeit für mehr Grünflächen. Bei einem Gespräch mit Bürgermeister Frank Keppeler stand die Begrünung des Stadtkerns, insbesondere der stark versiegelten Flächen, im Mittelpunkt. Schmithüsen schlägt vor, mehr Pflanzinseln und klimaresiliente Bäume in der Stadt zu schaffen.
Der Hitze-Check und die Situation in Pulheim
Die DUH hat über 12 Millionen Menschen in deutschen Städten identifiziert, die extremer Hitzebelastung ausgesetzt sind. Ein neu eingeführter „Hitzebetroffenheitsindex“ zeigt klar, dass Pulheim unter diesen Bedingungen zu kämpfen hat. Die Analyse, die beispielsweise auf Daten von der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH basiert, legt offen, dass 31 Städte in Deutschland eine Rote Karte für hohe Hitzebelastung erhalten haben. Pulheim könnte sich ernsthafte Gedanken über die eigene Situation machen, denn ohne entsprechende Maßnahmen zur Begrünung wird sich hier nichts ändern.
Doch nicht nur die Stadtverwaltung ist gefordert. Michael Gotschika, ein Landschaftsgärtner im Ruhestand, kritisierte in einem Interview den Mangel an Bäumen und die Pflege der vorhandenen Grünflächen. Über 100 Baumscheiben in der Stadt sind derzeit ganz ohne Bäume – ein Missstand, der dringend behoben werden sollte. Um das Stadtklima zu verbessern, gibt es zudem einen Vorschlag, verrohrte Abschnitte des Pulheimer Bachs zu öffnen.
„Wir müssen jetzt handeln!“, fordert Schmithüsen, die auch die Jugendarbeit im Umweltschutz betont. Kinder und junge Menschen zeigen ein großes Interesse an Umweltschutzprojekten, was Hoffnung auf eine positive Veränderung gibt. Die Stadt hat bereits damit begonnen, Dach- und Fassadenbegrünung zu fördern, jedoch bleibt die Frage offen, wann auch städtische Gebäude begrünt werden.
Die Vision einer lebenswerten Stadt
Die Stadtverwaltung untersucht derzeit die Ergebnisse des Hitze-Checks und entwickelt ein Konzept zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Projekte zur Abkühlung sind in Arbeit, darunter Förderprogramme für Dachbegrünung und naturnahe Gärten. Auch Trinkwasserbrunnen sollen bald im Stadtgebiet installiert werden. Bei Neupflanzungen wird Wert auf standortgerechte, klimaresiliente Baum- und Straucharten gelegt, um die Wohnverhältnisse für alle Pulheimer erträglicher zu gestalten.
Der Druck auf die Stadt, etwas gegen die steigenden Temperaturen zu unternehmen, wird größer. Anpassungen sind nicht nur eine Frage der Ästhetik; sie sind entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewohner. Zudem ist der Umbau zu einer hitzeresilienten Stadt auch im Kontext des globalen Klimawandels von enormer Bedeutung. Damit Pulheim nicht weiter zur Drittheisseste Stadt in NRW bleibt, liegen die Hoffnungen auf einer gemeinsam angepackten Begrünungsoffensive.