Wander-Ausstellung Die Gerufenen öffnet Türen zur Geschichte Europas!

Der BdV-Kreisverband eröffnet im Kreishaus Neuss die Ausstellung „Die Gerufenen“ über deutsches Leben in Mittel- und Osteuropa. Eintritt frei!

Der BdV-Kreisverband eröffnet im Kreishaus Neuss die Ausstellung „Die Gerufenen“ über deutsches Leben in Mittel- und Osteuropa. Eintritt frei!
Der BdV-Kreisverband eröffnet im Kreishaus Neuss die Ausstellung „Die Gerufenen“ über deutsches Leben in Mittel- und Osteuropa. Eintritt frei!

Wander-Ausstellung Die Gerufenen öffnet Türen zur Geschichte Europas!

Der BdV-Kreisverband hat kürzlich die faszinierende Wanderausstellung „Die Gerufenen: Deutsches Leben in Mittel- und Osteuropa“ im Kreishaus Neuss eröffnet. Diese bedeutende Schau, die seit dieser Woche im Lichthof an der Oberstraße 91 zu besichtigen ist, thematisiert die Besiedlung ost- und südosteuropäischer Regionen durch deutsche Zuwanderer seit dem Mittelalter. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hat die Schirmherrschaft für die Ausstellung übernommen und unterstreicht damit die Relevanz des Themas für die europäische Geschichte.

Zur Eröffnung waren zahlreiche Gäste geladen, unter anderem Kreisdezernent Dr. Martin Stiller und der Vorsitzende des BdV-Kreisverbandes Gerhard Hosenberg. „Die Ausstellung bietet einen tiefen Einblick in die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklungen, die zur Einwanderung führten und stellt die Herausforderungen und Erfolge dar, mit denen die Vorfahren konfrontiert waren“, so Dr. Stiller. Hosenberg betonte zudem das Engagement des Vereins für Völkerverständigung und die Wichtigkeit, die Geschichten der Zuwanderer zu bewahren.

Ein Blick in die Geschichte der Migration

Die Ausstellung bleibt bis zum 12. August geöffnet; der Eintritt ist frei. Gezeigt werden nicht nur historische Dokumente, sondern auch multimediale Installationen, die das Publikum auf eine Zeitreise durch die deutschen Siedlungen in Mittel- und Osteuropa mitnehmen. Diese reisen in die Vergangenheit sind nicht nur für Geschichts- und Kulturinteressierte von Bedeutung, sondern auch für viele Migranten, die heute aus osteuropäischen Ländern wie Polen nach Deutschland kommen.

Werfen wir einen Blick auf die heutige Situation: Seit dem späten 19. Jahrhundert ist die Zuwanderung aus Osteuropa nach Deutschland ein wichtiges Thema, das immer wieder aktueller wird. Insbesondere arbeiteten viele Polinnen und Polen in der Landwirtschaft, und diese Entwicklung wurde stark von politischen Rahmenbedingungen beeinflusst. Ab 2003 waren bereits 320.000 polnische Arbeitsmigrantinnen und -migranten in Deutschland beschäftigt – eine Zahl, die mit der EU-Osterweiterung 2004 und 2007 weiter anstieg, als viele Barrieren fielen, die zuvor einen Zuzug erschwert hatten, so die Bundeszentrale für politische Bildung.

Aktuelle Entwicklungen am Arbeitsmarkt

Der Fachkräftemangel ist auch heute ein großes Thema in Deutschland. Im Mai 2023 waren 767.000 Stellen unbesetzt. Um dieser Lücke entgegenzuwirken, plant die Bundesregierung, hochqualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland ins Land zu holen. Dabei wird die Einwanderung für verschiedene Gruppen erleichtert, darunter Fachkräfte und Hochschulabsolventen. Zuwanderungen könnten bis zu 60.000 Fachkräfte pro Jahr erhöhen, um dem Bedarf gerecht zu werden. Diese Maßnahmen sollen auch die Integration der Zuwanderer fördern, was aufgrund der aktuellen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt unerlässlich erscheint.

Die Verknüpfung von Geschichte und der gegenwärtigen Migrationsrealität bietet nicht nur Perspektiven für die Zukunft, sondern zeigt auch auf, wie wichtig es ist, die Vergangenheit zu verstehen, um die Gegenwart besser gestalten zu können. Die Ausstellung im Kreishaus Neuss könnte nicht passender sein für eine solche Reflexion über die Migration und deren Bedeutung für die Gesellschaft.

Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind montags bis donnerstags von 7 bis 18 Uhr und freitags von 7 bis 14 Uhr. Besuchen Sie die Ausstellung und tauchen Sie ein in die spannende Geschichte der deutschen Zuwanderung in Mittel- und Osteuropa.

Rhein-Kreis Neuss berichtet, dass die Ausstellung einen bedeutenden Beitrag zur Auseinandersetzung mit migrationsgeschichtlichen Themen leistet. Weitere Informationen zur Migrationsgeschichte und den aktuellen Entwicklungen finden Sie bei der Bundeszentrale für politische Bildung sowie beim Deutschlandfunk.