Hessen zieht Grenzen: Schutzzäune stoppen die Afrikanische Schweinepest!

Hessen zieht Grenzen: Schutzzäune stoppen die Afrikanische Schweinepest!
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) sorgt für wachsende Besorgnis in Hessen, insbesondere an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Aktuell hat das hessische Umweltministerium Maßnahmen ergriffen, um die drohende Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Wie die Siegener Zeitung berichtet, wird der Bau von festen Zäunen und mobilen Elektrozäunen entlang zahlreicher Straßen im Grenzgebiet rechtlich abgesichert. Diese Maßnahmen sind besonders wichtig, um die Verbreitung der ASP aus Nordrhein-Westfalen einzudämmen.
Zur Errichtung der Schutzzäune werden Grundstückseigentümer um Verständnis und Unterstützung gebeten. Die Behörden haben Allgemeinverfügungen erlassen, die es erlauben, Zäune in einem Korridor von bis zu 500 Metern an bestimmten Straßen zu bauen. Diese Maßnahmen gelten ab sofort aufgrund der akuten Gefahrenlage. Insbesondere in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg, Marburg-Biedenkopf und Lahn-Dill wird intensiv gearbeitet, um die schnelle Errichtung der Zäune sicherzustellen. Ziel ist es, Tierleid und wirtschaftliche Schäden für die schweinehaltenden Betriebe zu vermeiden.
Aktuelle Situation und präventive Maßnahmen
Die Tierseuche, die für Menschen ungefährlich, aber für Haus- und Wildschweine tödlich ist, hat in der jüngeren Vergangenheit für Aufregung gesorgt. Bereits seit 2014 breitet sich die ASP in Europa aus und hat in Deutschland in mehreren Bundesländern zugeschlagen, unter anderem auch in Hessen. Wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mitteilt, mussten bei Ausbrüchen gesamte Tierbestände getötet und unschädlich beseitigt werden.
In den letzten Wochen wurden spezielle Suchtrupps mit Hunden und Drohnen eingesetzt, um tote Wildschweine im Grenzgebiet zu entdecken. Im Landkreis Marburg-Biedenkopf wurde zudem eine mobile Dekontaminationsstelle eingerichtet. Der amtliche Tierarzt Dirk Behnke hebt die Bedeutung von präventiven Maßnahmen hervor und betont die Wichtigkeit der frühzeitigen Erkennung der Tierseuche. Dies wird durch den Einsatz von Suchhunden zur Auffindung von Wildschweinkadavern sowie durch den Aufbau einer Desinfektionsschleuse und Kadaversammelstelle an der Kläranlage in Biedenkopf Wallau unterstützt, wie Biedenkopf.de berichtet.
Ein Blick auf die Übertragungswege
Die Übertragungsweg für das ASP-Virus sind vielfältig: Direkter Kontakt, aber auch Kleidung, Schuhe, Autoreifen oder weggeworfene Lebensmittel können zur Verbreitung der Seuche beitragen. Zudem bleibt das Virus lange ansteckungsfähig in gekühltem, gefrorenem, gepökeltem und geräuchertem Fleisch. Daher appellieren die Behörden an die Betriebe, die Biosicherheitsmaßnahmen gründlich zu überprüfen. Aktuell gibt es im Landkreis Marburg-Biedenkopf noch 18.163 Hausschweine in 260 Betrieben, deren Gesundheit es zu schützen gilt.
Die Situation ist ernst, und die Behörden arbeiten eng zusammen, um die Ausbreitung der ASP zu verhindern. Regional wird die Lage fortlaufend erfasst, um bei Bedarf zeitnah reagieren zu können. Die Zusammenarbeit der Landkreise, Regierungspräsidien und weiteren Institutionen wird als Schlüssel zur Bewältigung der Situation angesehen. Für alle Fragen zur ASP steht die Veterinärbehörde bereit – ein Kontakt über die Telefonnummer 06421 405-6601 oder per Email an FDVuV@marburg-biedenkopf.de ist jederzeit möglich.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickeln wird, aber eines ist sicher: Die Eindämmung der ASP hat jetzt oberste Priorität.