Kreuztal: Evangelische Gemeinde plant drastische Einschnitte und Schließungen!

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Die Evangelische Kirchengemeinde um den Kindelsberg plant drastische Einschnitte, darunter die Schließung von fünf Gemeindehäusern, aufgrund demographischer Veränderungen und finanzieller Engpässe.

Die Evangelische Kirchengemeinde um den Kindelsberg plant drastische Einschnitte, darunter die Schließung von fünf Gemeindehäusern, aufgrund demographischer Veränderungen und finanzieller Engpässe.
Die Evangelische Kirchengemeinde um den Kindelsberg plant drastische Einschnitte, darunter die Schließung von fünf Gemeindehäusern, aufgrund demographischer Veränderungen und finanzieller Engpässe.

Kreuztal: Evangelische Gemeinde plant drastische Einschnitte und Schließungen!

In der evangelischen Kirchengemeinde um den Kindelsberg in Kreuztal stehen tiefgreifende Veränderungen bevor. Die Verantwortlichen planen drastische Einschnitte im Glaubensleben, die das Gesicht der Gemeinde nachhaltig prägen werden. Diese Vorhaben wurden im Rahmen einer Sitzung vorgestellt, in der auch den Mitgliedern klargemacht wurde, dass eine Großgemeinde entstehen wird, die 2024 aus vier ehemals selbstständigen Kirchengemeinden hervorgeht. In diesem Zusammenhang denkt die Gemeinde auch an die Schließung von insgesamt fünf Gemeindehäusern. Die betroffenen Standorte sind:

  • Lutherhaus in Krombach
  • Kredenbacher Gemeindezentrum
  • Gemeindehaus in Ferndorf
  • Gemeindezentrum in Littfeld
  • Gemeindehaus in Buschhütten

Wie die Siegerland Zeitung berichtet, basiert diese Entscheidung auf einer Vielzahl von Faktoren: der geringen Auslastung der Gebäude, dem Sanierungszustand und der Lage der Immobilien. Dies steht im Mittelpunkt der Überlegungen, welche die finanzielle Zukunft der Gemeinde sichern sollen.

Ein weiterer Schritt in diese Richtung war der Verkauf des Dietrich-Bonhoeffer-Hauses im Jahr 2021. Die Evangelische Kapelle in Osthelden wird nun, zur Freude vieler, vom Verein „Kapelle mit Kultur Osthelden“ verwaltet. Pastor Jochen Ahl äußerte sich zur emotionalen Bedeutung der betroffenen Gebäude und machte gleichzeitig klar, dass die Gemeinde vorausschauend handeln muss.

Hintergründe und Herausforderungen

Die Entscheidung zur Schließung der Gemeindehäuser ist nicht isoliert zu betrachten. Sie spiegelt den demografischen Wandel wider, jeder spürt die sinkende Anzahl an aktiven Pfarrpersonen sowie die generell angespannte Finanzsituation in der Kirche. In Zukunft werden voraussichtlich nur noch zwei bis drei Pfarrer für die gesamte Gemeinde zur Verfügung stehen, was die Aufgabenverlagerung auf ehrenamtliche Mitarbeiter notwendig macht. Diese sind bereits jetzt der wichtigste Bestandteil der Gemeindearbeit und tragen maßgeblich dazu bei, das Gemeindeleben aufrechtzuerhalten.

Superintendentin Kerstin Grünert bezeichnet die aktuellen Herausforderungen als eine Mischung aus „Sterbebegleitung und Geburtshilfe“ für die Kirche. Dies zeigt, dass die evangelischen Gemeinden im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein nicht alleine stehen, sondern dass ein bundesweites Phänomen des Zusammenschlusses von Kirchengemeinden und der Veräußerung von Gebäuden zu beobachten ist.

Die tiefgreifenden Änderungen werfen die Frage auf, wie das Glaubensleben in den kommenden Jahren gestaltet werden kann und welche Formen der Gemeinschaft sich entwickeln werden. Auch wenn der Verlust der Gemeindehäuser schmerzlich ist, liegt der Fokus nun darauf, neue Wege zu finden, um die Gemeinschaft lebendig zu halten.

In einer Zeit, in der traditionellere Formen des Glaubenslebens weniger Zuspruch erfahren, bleibt es spannend zu beobachten, wie die evangelische Kirche in Kreuztal und darüber hinaus auf diese Herausforderungen reagieren wird.