Rätselhafter Rezeptbetrug: Polizei jagt QR-Schwindler in der Stadt!

Rätselhafter Rezeptbetrug: Polizei jagt QR-Schwindler in der Stadt!
In der letzten Woche wurde in einer Kölner Apotheke ein gefälschtes E-Rezept präsentiert, das die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die steigende Kriminalität im Gesundheitswesen lenkt. Am Freitag zeigte ein Mann einen Ausdruck eines QR-Codes für DHC 120 mg, ein Medikament, das in der Apotheke nicht vorrätig war. Die Apotheke bestellte das Präparat nach, doch als der Mann am darauffolgenden Samstag das Medikament abholen wollte, war es nicht verfügbar, und er wurde auf Montag vertröstet.
Die Situation eskalierte, als die Apotheke am Montag in der Arztpraxis nach einem alternativen Produkt fragte und erfahren musste, dass das Rezept gar nicht vom Praxisinhaber ausgestellt wurde. Es handelte sich um eine Fälschung, die offenbar nach Praxisschluss erstellt wurde. Die Apotheker informierten daraufhin die Polizei, die den mutmaßlichen Betrüger ansprach. Dieser floh von der Szene und stieß einen Polizisten zur Seite, wurde jedoch kurze Zeit später in der Nähe festgenommen. Bei seiner Durchsuchung fanden die Beamten Bargeld und Gegenstände, die möglicherweise mit früheren Diebstählen in Lippstadt und Soest in Verbindung stehen könnten. Die Apotheke ist schockiert über diesen Vorfall und stellt sich die Frage, wie man zukünftig mit QR-Code-Ausdrucken umgehen soll.
Gefälschte Rezepte nehmen zu
Die Ereignisse in Köln sind nicht isoliert. Laut einem Bericht von Deutsche Apotheker Zeitung nehmen die Fälschungen von Rezepten seit Mitte 2024 explosionsartig zu. Hierbei hängen gleich mehrere Gründe zusammen: Apotheker und Apothekenmitarbeiter konzentrieren sich zunehmend auf die Sicherstellung von E-Rezepten und deren Datensicherheit, wodurch die Kontrolle von Papier-Rezepten vernachlässigt wird. Zudem tauchen Originalrezepte aus inzwischen geschlossenen Arztpraxen auf, was auf Lecks im System hinweist. Professionelle und systematische Vorgehensweisen von Rezeptfälschern, insbesondere bei stark nachgefragten Medikamenten wie Abnehmspritzen, rufen bei den Apotheken Besorgnis hervor.
Die Zahlen sprechen für sich: Im Durchschnitt registrierte die PharmAssec seit Sommer 2024 täglich etwa fünf neue Fälle von Rezeptfälschungen. Die finanziellen Schäden sind ebenfalls erheblich, mit durchschnittlichen Verlusten pro Rezept von etwa 800 Euro und in einigen Fällen sogar bis zu 5.000 Euro. Allein die AOK Niedersachsen berichtete von über 2.200 Fälschungen bei Diabetesmedikamenten und einem Gesamtschaden von über 570.000 Euro. Es ist kein Geheimnis, dass auch prominente Personen Medikamente ohne medizinische Notwendigkeit nutzen, was den Trend zusätzlich verstärkt.
Reaktion und Forderungen
In den letzten Jahren hat Betrug im Gesundheitswesen Schäden von über 200 Millionen Euro verursacht, wobei das Gesundheitsfeld insgesamt zu kämpfen hat. Laut einem Bericht von RBB24 gab es 50.000 Hinweise auf Fraud, wobei die Hälfte der Meldungen Delikte im Pflegebereich betraf, die zu einem Schaden von über 62 Millionen Euro führten. Krankenkassen fordern eine zentrale Erfassung von Abrechnungsdaten, um der Problematik wirksamer entgegenzuwirken.
Apotheken stehen vor der Herausforderung, in Zweifelsfällen die Abgabe von Arzneimitteln zu verweigern. Sie haben nicht nur die Pflicht, erkennbaren Arzneimittelmissbrauch zu verhindern, sondern müssen auch abwägen, ob sie bei Betrugsversuchen Anzeige erstatten. Die rechtlichen und ethischen Überlegungen in solchen Fällen sind komplex und strapazieren die Nerven der Apotheker.
Die Vorfälle in Köln sind ein eindringlicher Hinweis darauf, dass Handlungsbedarf besteht. Die Kölner Apotheker und ihre Kollegen in ganz Deutschland müssen wachsam bleiben und sich aktiv mit den Methoden der Betrüger auseinandersetzen, um sich und ihre Kunden zu schützen. Dabei könnte eine bessere Ausbildung und Sensibilisierung im Umgang mit E-Rezepten und QR-Codes hilfreich sein, damit sich solche Vorfälle in Zukunft vermeiden lassen.