Kinder im Fokus: Stärkung ihrer Stimme beim Kinderschutz in Freckenhorst!
Am 9.10.2025 fand in Freckenhorst ein Präventionsforum zum Kinderschutz statt, das die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen thematisierte.

Kinder im Fokus: Stärkung ihrer Stimme beim Kinderschutz in Freckenhorst!
In der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, Kinder und Jugendliche aktiv in den Kinderschutz einzubeziehen. Am 9. Oktober 2025 fand daher ein bedeutendes Treffen im Rahmen des Präventionsforums Kinderschutz in Freckenhorst statt, organisiert von Experten der Jugendhilfe, Gesundheitswesen und Bildungsbereich. Unter der Leitung von Dr. Tanja Rusack und Alida Birke von der Universität Hildesheim stand die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei der Entwicklung von Schutzkonzepten im Vordergrund. Rund 150 Fachkräfte nahmen an diesem jährlichen Forum teil, das seit 2022 eine verlässliche Plattform für fachlichen Austausch bietet. Ziel ist es, den Schutz von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu stärken, wie Kreis Warendorf berichtet.
Die Diskussionen und Impulse wurden in fachlichen Foren vertieft, die sich mit dem rechtlichen Rahmen und den Herausforderungen rund um die Beteiligung der Jüngsten beschäftigten. Dr. Oliver Bokelmann vom Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Münster stellte praktische Ansätze zur Integration von Beteiligung in den pädagogischen Alltag vor. Zudem präsentierten Jan Schnieder und Sabrina Husemann von der Allgemeinen Sozialen Dienst Methoden zur aktiven Einbeziehung von Kindern in Kinderschutzverfahren. Auch Dr. Jana Demski thematisierte die Machtverhältnisse in der Hilfeplanung und erörterte Wege zur aktiven Mitgestaltung durch die betroffenen Jugendlichen.
Recht auf Mitbestimmung
Wie die Living Quarter verdeutlicht, haben Kinder und Jugendliche ein gesetzlich verbrieftes Recht auf Beteiligung. Diese Mitbestimmung ist nicht nur ein demokratisches Prinzip, sondern auch ein wichtiger Schutzfaktor gegen Gewalt und Machtmissbrauch. Studien belegen, dass eine aktive Beteiligung präventiv gegen institutionelle und interpersonelle Gewalt wirkt. Kinder, die in Entscheidungen einbezogen werden, entwickeln ein besseres Gespür für Grenzverletzungen und fühlen sich sicherer, was ihre Fähigkeit stärkt, sich bei Unsicherheiten oder Übergriffen zu äußern.
In vielen pädagogischen Einrichtungen wird dieses Recht jedoch noch unzureichend umgesetzt. Deshalb ist es entscheidend, dass alle Akteure im Kinderschutz die Partizipation als einen zentralen Baustein ihrer Schutzkonzepte anerkennen. Dabei spielen unterschiedliche Ebenen der Beteiligung eine Rolle: individuell, im Alltag, strukturell und im Beschwerdemanagement. Kinder sollten ihre Rechte kennen und Möglichkeiten zur Mitbestimmung, wie etwa bei der Gestaltung ihrer Umgebung oder der Entwicklung von Gruppenregeln, wahrnehmen können.
Praktische Ansätze und Methoden
Die Praxis zeigt, dass verschiedene Formate gelingender Beteiligung entscheidend sind. Dazu zählen regelmäßige Kinderkonferenzen, Wunsch- und Kummerkästen sowie die Mitgestaltung von Konzepten. Die Qualität der kindgerechten Beteiligung bemisst sich dabei an Verständlichkeit, Freiwilligkeit und der Ernsthaftigkeit, mit der die Beiträge der Kinder behandelt werden. Kindern muss klar sein, dass ihre Meinung zählt und ihre Äußerungen ernst genommen werden.
Der Austausch und die Vernetzung unter den Fachkräften sind unerlässlich, um diese Werte in der Praxis umzusetzen. Bei der Veranstaltung in Freckenhorst wurden daher nicht nur Methoden vorgestellt, sondern auch konkrete Erfolge geteilt. Es wurde deutlich, dass die Förderung von Partizipation sowohl die Kinder als auch die Einrichtungen selbst stärkt und einen positiven Beitrag zum aktiven Kinderschutz leistet.