Rendsburg verliert mit Jochen von Allwörden einen politischen Pionier

Rendsburg verliert mit Jochen von Allwörden einen politischen Pionier
Rendsburg steht vor einem bemerkenswerten Umbruch in der kommunalen Politik. Jochen von Allwörden, ein Gesicht, das seit über 30 Jahren die Geschicke der Stadt prägt, zieht sich mit 69 Jahren aus der aktiven Politik zurück. Diese bedeutende Entscheidung wurde am 10. Juli von der Rendsburger Ratsversammlung bekannt gegeben und seither ist die Stadt im Gespräch über die Hintergründe seines Rückzugs.
Von Allwörden, der seit 2018 Mitglied der Ratsversammlung ist und im darauffolgenden Jahr das Amt des Ersten Stadtrats übernahm, hat in seiner langen politischen Karriere eine Vielzahl von Herausforderungen gemeistert. Von 1995 bis 2006 war er als hauptamtlicher Senator tätig und spielte eine Schlüsselrolle bei der Stadtentwicklung. Sein fachliches Wissen und seine unkonventionelle Art, wie das einmalige Verkleiden als Engel, haben ihm in der Stadt einen hohen Stellenwert verschafft. In seiner Zeit als stellvertretender Chef unter SPD-Bürgermeistern prägte er auch das Rathaus entscheidend mit.
Ein bewegtes Politleben
Obwohl von Allwörden kürzlich gesundheitlich angeschlagen ist und seit 2018 an Parkinson erkrankt, hat er stets seine geistige Klarheit und seinen Humor bewahrt. Er selbst berichtet, dass es ihm zunehmend schwerfällt, in der Öffentlichkeit zu sprechen, was seine Entscheidung, sich zurückzuziehen, beeinflusst hat. Diese persönlichen Herausforderungen haben jedoch nicht seinen Einfluss und das Vertrauen in die Politik geschmälert. Langjährige Weggefährten aus der Politik haben ihm für seine ehrliche Art und seinen unermüdlichen Einsatz gedankt. Stadtpräsident Thomas Krabbes würdigt ihn als ehrlichen Menschen, der bei vielen sehr geschätzt wurde, während Ministerpräsident Daniel Günther in einer Videobotschaft an von Allwördens Beitrag zur Politik erinnerte.
- Politische Ämter und Engagement in Rendsburg:
- Mitglied der Ratsversammlung seit 2018
- Erster Stadtrat seit 2023
- Hauptamtlicher Senator von 1995 bis 2006
- Stellvertretender Vorsitzender im Sozialausschuss
- Vorstandsmitglied im Kieler Städteverband
Dennoch wird von Allwörden auch in Zukunft politisch aktiv bleiben, da seine Frau Anja, die Fraktionsvorsitzende der CDU in Rendsburg ist, weiterhin engagiert in der Kommunalpolitik tätig sein wird. Zudem plant er, sich verstärkt in der Deutschen Parkinson Vereinigung zu engagieren und freut sich darauf, mit Freunden an einem der kommenden Gastronomie-Events auf dem Altstädter Markt teilzunehmen.
Die Zukunft der Politik
Die politischen Strukturen in Deutschland, und speziell in Rendsburg, basieren auf dem Engagement von Menschen wie von Allwörden. Auch wenn die Beliebtheit von Politikern oft gering ist, zeigt sein Beispiel, wie wichtig persönliche Verbindung und das Vertrauen der Bürger in ihre Vertreter sind. Wenn auch politische Karrieren in der Regel nicht nach einem festgelegten Plan verlaufen, so bietet die Arbeit als Politiker doch viele Möglichkeiten zur Gestaltung und Einflussnahme. In seiner langen Laufbahn hat von Allwörden sicherlich ein gutes Händchen für seine Aufgabe bewiesen und wird für seine Verdienste in der Stadt Rendsburg in Erinnerung bleiben. Es bleibt abzuwarten, wer ihm in der Ratsversammlung nachfolgen wird; Dorothee Reibisch (CDU) wird als neue Ratsvertreterin nachrücken.
Politik, als Beruf oder Ehrenamt, verlangt viel von den Akteuren: Engagement, Entscheidungsstärke und ein offenes Ohr für die Anliegen der Bürger sind unerlässlich. Trotz der Herausforderungen, die viele Politiker, einschließlich von Allwörden, angehen müssen, bleibt die politische Arbeit aus Sicht vieler nach wie vor eine Erfüllung, völlig unabhängig von persönlichen Widrigkeiten. Wie es scheint, wird die Rendsburger politische Landschaft auch künftig von engagierten Persönlichkeiten wie ihm geprägt sein.
Für weitere Informationen zu seinem Rückzug und den bevorstehenden Veränderungen in der Rendsburger Ratsversammlung, können Sie die Artikel von kn-online und shz nachlesen.