Trauriges Schicksal: Soldat Rohm kämpfte lange gegen PTBS und Depressionen
Der tragische Fall des Soldaten Reinwald Rohm zeigt die Auswirkungen von PTBS und Versäumnisse der Bundeswehr bei der Anerkennung.

Trauriges Schicksal: Soldat Rohm kämpfte lange gegen PTBS und Depressionen
Am 3. Juli 2025 erlebte die kleine Gemeinde Helmbrechts im Landkreis Hof, Bayern, einen tragischen Vorfall, der das Schicksal eines ehemaligen Soldaten ins Licht rückt. Um 7:45 Uhr hörten Anwohner einen dumpfen Knall aus einem Zweifamilienhaus. Angelika Rohm, die Frau des 50-jährigen Oberstabsfeldwebels Reinwald Rohm, fand ihren Mann leblos in seinem Hobbyraum vor. Er hatte sich das Leben genommen, nachdem er jahrelang an posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) und schweren Depressionen gelitten hatte. Der Weg zu dieser tragischen Entscheidung war lang und beschwerlich, geprägt von einem vergeblichen Kampf um Anerkennung und Unterstützung durch die Bundeswehr. Wie [Bild] berichtet, war der Verlust für die Familie und die Gemeinde erschütternd.
Reinwald Rohm trat im Jahr 2000 in die Bundeswehr ein und wurde schnell zum Experten für Kampfmittelbeseitigung. Während seiner Einsätze in Krisengebieten wie Afghanistan und dem Kosovo erlebte er traumatische Ereignisse, die ihn tief prägten. Besonders ein Selbstmordanschlag auf Bundeswehrsoldaten in Kabul im Juni 2003 hinterließ bei ihm sichtbare Narben. Diese Erlebnisse sollten schließlich dazu führen, dass Rohm in eine dunkle Zeit abrutschte, in der er sich von seiner Familie und seiner Umwelt isolierte. Er trank mehr und verlor drastisch an Gewicht. Trotz seiner Qualen wurde seine Erkrankung erst im Jahr 2022 offiziell anerkannt, und die Bundeswehr bot nur eine geringe Entschädigung an. Rohm reagierte auf die Entscheidung mit Protest und forderte höhere Zulagen, doch sah sich weiterhin Ablehnungen gegenüber.
Kämpfe um Anerkennung und Hilfe
Nicht nur der Fall von Reinwald Rohm ist ein Beispiel für die hartnäckigen Probleme, mit denen viele Veteranen konfrontiert sind. Hunderte traumatisierte Soldaten kämpfen um die Anerkennung ihrer psychischen Erkrankungen, oft über Jahre hinweg. Wie [Tagesschau] anmerkt, erhalten nur 10-20% der PTBS-betroffenen Einsatzgeschädigten die benötigte Hilfe durch die Bundeswehr. Dies stellt die Institution vor große Herausforderungen, nicht nur in Bezug auf die Rechte der Soldaten, sondern auch in der Rekrutierung von neuem Personal. Viele traumatisierte Veteranen fühlen sich allein gelassen und wissen nicht, wo sie Unterstützung finden können.
Die Bundeswehr hat zwar in den letzten Jahren Fortschritte in ihrem Umgang mit psychischen Erkrankungen gemacht, doch die Kritik an der Bürokratie und den langen Verfahren bleibt laut stehen. Verfahren zur Anerkennung psychischer Erkrankungen ziehen sich im Durchschnitt über 22 Monate hin und lösten zahlreiche Widersprüche und weitere Prozesse aus. Jüngste Berichte zeigen, dass etwa 30% der Anträge auf Anerkennung wegen psychischer Erkrankungen abgelehnt werden. Solche Zahlen lassen den Eindruck entstehen, als hätte die Anlaufstelle für Veteranen einen „Dritten Krieg“ gegen die Bürokratie zu führen.
Ein Aufruf zur Hilfe
Reinwald Rohm ist nicht der Einzige, dessen Leidensweg exemplarisch für viele steht. Der Fall verdeutlicht die gravierenden Versäumnisse in der Unterstützung von Veteranen, die für ihr Land gekämpft haben. Der Verlust eines geliebten Menschen ist immer schmerzhaft, doch die Gesellschaft kann und muss mehr tun, um denjenigen, die an den Folgen ihrer Einsätze leiden, die notwendige Hilfe zukommen zu lassen. Es wird eindringlich auf Hilfsangebote für Menschen mit Depressionen und Selbstmordgedanken hingewiesen.
Wie die Geschehnisse um Reinwald Rohm zeigen, ist es entscheidend, die Probleme der Veteranen ernst zu nehmen und endlich geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die diesen Menschen und ihren Familien den benötigten Beistand bieten.