Feilbingert: Schöne Gewässer und Kontroversen um Umlagen senken!
Die Verbandsgemeinde Bad Kreuznach diskutiert Gewässerschutz und Haushaltsfragen, während die Anlieger weiterhin Widerstand leisten.

Feilbingert: Schöne Gewässer und Kontroversen um Umlagen senken!
In der beschaulichen Gemeinde Feilbingert stehen wichtige Weichenstellungen für die Gewässerpflege an. Am 8. November 2025 erläutert die Ortsbürgermeisterin Andrea Silvestri, dass die Gräben der Gewässer dritter Ordnung derzeit in einem erfreulich guten Zustand sind. Positiv zu vermerken ist, dass ein früheres Ansinnen zur Renaturierung kleiner Bäche im Rahmen des Programms Blau von der Bevölkerung zwar unterstützt wurde, jedoch an den Widerständen der Anlieger gescheitert ist, die sich gegen den Verkauf ihrer Grundstücke am Gewässerrand sträubten. Damit bleiben einige Projekte vorerst auf der Strecke.
Die Diskussionen im Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach zeigen, dass die Meinungen über die finanzielle Situation der Gemeinde stark auseinandergehen. Es gibt Hoffnung, dass zwei Umlagen gesenkt werden könnten, um eventuell den Kommunen etwas Atemluft zu verschaffen. Sollten die Mitglieder des Verbandsgemeinderats dem Nachtragshaushalt zustimmen, könnte die VG-Umlage für das laufende Jahr von 28 auf 26 Prozent sinken. Dieses Vorhaben könnte für die 13 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk werden.
Schutz der Gewässer im Fokus
Der Schutz unserer Gewässer ist nicht nur ein lokales, sondern auch ein übergeordnetes Anliegen. Laut den Informationen des Kreises Bad Kreuznach verfolgt die Gewässeraufsicht mehrere hohe Ziele, darunter den Schutz von Oberflächen- und Grundwässern vor schädlichen Einflüssen. Diese Maßnahmen sind entscheidend für die Reinhaltung der Gewässer und tragen zur Gesundheit von Mensch und Tier bei. Auch die Sicherung von Trinkwasser und der Schutz von Fischgewässern stehen im Fokus, um Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes zu vermeiden. Die rechtlichen Grundlagen der Gewässeraufsicht stützen sich auf das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) sowie das Landeswassergesetz (LWG), was die Wichtigkeit dieser Thematik unterstreicht.
Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen, defekte Rohrleitungen und unsachgemäßer Umgang mit Chemikalien sind klassische Risikofaktoren für Gewässerverunreinigungen. Im Falle eines Vorfalls ist es unerlässlich, unverzüglich Polizei und Feuerwehr zu kontaktieren und auch die Untere Wasserbehörde zu informieren. Darüber hinaus müssen alle Vorhaben, die potenziell die Gewässer gefährden, rechtzeitig angezeigt werden, was im Sinne der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) von Bedeutung ist. Wer mehr über die Vorschriften erfahren möchte, kann sich an die entsprechenden Ansprechpartner im Kreis Bad Kreuznach wenden.
Renaturierung als Schlüssel zur Gewässergesundheit
Auf nationaler Ebene zeigt das Umweltbundesamt, wie wichtig Renaturierungen für unsere Gewässer sind. Rund 86 Prozent der Gewässer sind durch menschliche Aktivitäten verändert worden, was den natürlichen Sedimentabtransport einschränkt. Das hat Auswirkungen auf die Kohlenstoffbindung und die Treibhausgasemissionen aus Gewässern. Durch gezielte Renaturierungsmaßnahmen können wir dagegensteuern und einen erheblichen Beitrag zur Verminderung von Nährstoffeinträgen sowie zur Verbesserung der Wasserqualität leisten. Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserführung und zur Vermeidung von Rückstaubereichen an Querbauwerken sind hierbei besonders effektiv. Gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie strebt man bis 2030 an, alle Süßwasser-Ökosysteme in einen „guten Zustand“ zu versetzen.
Die anstehenden Entscheidungen und Maßnahmen haben nicht nur Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf die kommunale Finanzen und damit auf die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob die Zusagen tatsächlich in Taten umgesetzt werden können.