Hoteleinsturz in Kröv: Gutachten entlastet Eigentümerin, Tragödie bleibt

Nach dem Hoteleinsturz in Kröv vor einem Jahr bestätigen Gutachten die Unschuld der Eigentümerin. Ermittlungen gegen den Statiker.

Nach dem Hoteleinsturz in Kröv vor einem Jahr bestätigen Gutachten die Unschuld der Eigentümerin. Ermittlungen gegen den Statiker.
Nach dem Hoteleinsturz in Kröv vor einem Jahr bestätigen Gutachten die Unschuld der Eigentümerin. Ermittlungen gegen den Statiker.

Hoteleinsturz in Kröv: Gutachten entlastet Eigentümerin, Tragödie bleibt

Es ist kaum zu fassen – am 6. August jährt sich ein unvorstellbares Unglück in Kröv, bei dem ein Hotel einstürzte und Leben bewegte. Die liebevoll geführte Unterkunft fiel in sich zusammen, während die Hotelbesitzerin und ihr Mann noch vor Ort waren. Tragischerweise kam der Ehemann ums Leben, als er versuchte, Gäste zu warnen. Nun bringt ein Gutachten der Staatsanwaltschaft Trier Licht ins Dunkel: Es bestätigte, dass Materialversagen die Ursache für den Hoteleinsturz war. Ein schwerwiegender Mangel in der Bauweise aus den 1980er Jahren wird als Hauptverantwortlicher angesehen, während der zuletzt beauftragte Statiker die Situation falsch einschätzte und entscheidende Abstützungen versäumte. Dies berichtet der Volksfreund.

Die Ärztin der Gemeinde, die zugleich Ortsbürgermeisterin ist, Désiré Beth, sowie Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Jörg Teusch betonen die Unschuld der Hoteleigentümerin. Diese hatte bereits vor dem Unglück eine Evakuierung des Gebäudes veranlasst und unabhängige Gutachter engagiert, was die Verantwortlichkeiten weiter entlastet. Teusch hebt die Klarheit und Hilfsbereitschaft der Eigentümerin besonders hervor, die während der Aufklärung des Vorfalls stets kooperativ war.

Ermittlungen gegen Statiker

Während die betroffenen Familien, darunter auch eine zweite Miteigentümerfamilie, auf Entschädigungen von Versicherungen hoffen, müssen sie wohl einen langen Weg der Aufarbeitung gehen. Ein Ermittlungsverfahren gegen den Statiker wurde bereits eingeleitet, da der Verdacht auf fahrlässige Tötung, Körperverletzung und Baugefährdung besteht. Die Staatsanwaltschaft zieht alle notwendigen Schritte in Betracht, um die Ursachen des Unglücks umfassend zu klären, wie Spiegel berichtet.

Ein interessanter Punkt in diesem Zusammenhang sind die allgemeinen Risiken von Baumängeln, die nicht nur die Sicherheit des Bauwerks, sondern auch das Wohl der Bewohner gefährden können. Wie eine Analyse von Bema Immobilien beschreibt, können Planungsfehler, nachlässige Ausführung und mangelhafte Materialien – allesamt Problempunkte, die auch hier eine Rolle spielen könnten – erhebliche Folgen haben. Dazu zählen nicht nur sichtbare Schäden, die den Wert einer Immobilie mindern, sondern auch Gesundheitsrisiken durch beispielsweise Schimmelbildung.

Versöhnung und Gedenken

Obwohl am Jahrestag des Unglücks keine offizielle Gedenkveranstaltung geplant ist, wird die Möglichkeit bestehen, Blumen am Ort des Geschehens niederzulegen. Die Gemeinde plant zudem einen Neujahrsempfang für die Retter und Betroffenen, eine Gelegenheit zur Versöhnung inmitten der Trauer und des Schmerzes über die verlorenen Leben und die Zerstörung. Der Weg zur Heilung wird für die Gemeinschaft lang und herausfordernd sein, doch die Aussicht auf eine starke, solidarische Zukunft bleibt bestehen.