Fleischerimbiss in Kirchheimbolanden: Schließung wegen Fachkräftemangel!

Der Fleischerimbiss in Kirchheimbolanden schließt dauerhaft aufgrund von Fachkräftemangel und steigenden Kosten.

Der Fleischerimbiss in Kirchheimbolanden schließt dauerhaft aufgrund von Fachkräftemangel und steigenden Kosten.
Der Fleischerimbiss in Kirchheimbolanden schließt dauerhaft aufgrund von Fachkräftemangel und steigenden Kosten.

Fleischerimbiss in Kirchheimbolanden: Schließung wegen Fachkräftemangel!

In Kirchheimbolanden haben die Menschen einen markanten Verlust erlittet: Der beliebte Fleischerimbiss in der Dr.-Heinrich-von-Brunck-Straße hat endgültig seine Türen geschlossen. Inhaber Mario Ludwig hat auf Nachfrage der RHEINPFALZ bestätigt, dass der Betrieb bereits Mitte Juni eingestellt wurde. Neben dem herkömmlichen Imbissbetrieb ist auch der Partyservice nicht mehr aktiv. Ein Schild im Schaufenster informiert passierende Kunden über die Schließung.

Ein grundlegender Grund für diese schwierige Entscheidung ist der Mangel an Fachpersonal, den Ludwig als einen der Hauptfaktoren anführt. Auch steigende Produktpreise und eine zunehmende Bürokratie machen es kleinen Betrieben nicht gerade leicht. Seine eigene Arbeitsbelastung stieg auf beachtliche 18 Stunden täglich, was Ludwig schließlich dazu bewog, die Reißleine zu ziehen. Die Sorge um seine Gesundheit war so groß, dass er sich entschloss, eine neue Anstellung anzunehmen. Dennoch plant er, nach einer Pause möglicherweise mit dem Partyservice in der Region weiterzumachen.

Der Fachkräftemangel im Gastgewerbe

Diese Schließung ist kein Einzelfall. Eine aktuelle Studie zeigt, dass in Deutschland im Gastgewerbe nach wie vor eklatanter Fachkräftemangel herrscht. Insbesondere Hotels, Restaurants und Gaststätten kämpfen mit dieser Herausforderung. Wie die Zeit berichtet, gibt es derzeit knapp 44.000 offene Stellen für Fachkräfte in diesen Berufen – und lediglich gut 29.000 entsprechend qualifizierte Arbeitslose stehen zur Verfügung. Das bedeutet, dass die Fachkräftelücke im Hotel- und Gastgewerbe immer größer wird, während die Branche gleichzeitig mit gestiegenen Kosten und einem gesunkenen Umsatz konfrontiert ist.

Besonders die Hotellerie hat es getroffen: Mehr als 42 Prozent der offenen Stellen bleiben unbesetzt. Die größte Lücke besteht bei Köchinnen und Köchen, die einen Mangel von über 7.500 Fachkräften verzeichnen. Diese Situation wird durch den Umstand verschärft, dass viele Beschäftigte und Arbeitslose während der Pandemie aus der Branche ausgestiegen sind, und der Betrieb auf weniger qualifizierte Mitarbeiter zurückgreift.

Wirtschaftliche Schwierigkeiten in der Branche

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Gastronomie sind alles andere als erfreulich. Laut einer Analyse von Tagesschau sank der Umsatz in Hotels, Restaurants und Cafés im ersten Halbjahr 2024 nominal um knapp 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, und der Gewinn der Branche brach um 22 Prozent ein. Die Fußball-EM, auf die viele gehofft hatten, brachte nicht den erhofften Aufschwung.

Zudem machen sich Sorgen um die Liquidität breit: Rund 29 Prozent der Gastronomieunternehmen bangen um ihre finanzielle Sicherheit. Die Zahl der Insolvenzen stieg im vergangenen Jahr um 27 Prozent, mit 14.000 geschlossenen Betrieben. Angesichts dieser herausfordernden Umstände passen viele Betriebe ihre Angebote und Öffnungszeiten an und setzen vermehrt auf ungelernte Kräfte, während die Qualität in der Küche oft leidet.

Die Branche blickt nun hoffnungsvoll auf ausländische Fachkräfte und Geflüchtete. DEHOGA-Geschäftsführerin Sandra Warden fordert Anreize, um diese Zielgruppe effektiv zu integrieren. Trotz aller Widrigkeiten bleibt die Hoffnung, dass kreative Lösungen und neue Ansätze dazu beitragen können, die Herausforderungen des Fachkräftemangels zu bewältigen und Kleinbetriebe wie den Fleischerimbiss in Kirchheimbolanden zu unterstützen.