Freibadsaison in Gefahr: Personalmangel trifft die Südpfalz!

Freibadsaison in Gefahr: Personalmangel trifft die Südpfalz!
Die Freibadsaison in der Südpfalz steht vor großen Herausforderungen. In vielen Bädern, darunter auch das Freibad in Bad Bergzabern, gibt es akute Personalengpässe. Dieses Bad ist derzeit sogar ganz geschlossen, was die Sommerpläne vieler Familien durchkreuzt. Die Situation ist prekär, und die Öffnungszeiten der noch geöffneten Bäder wurden teils drastisch verkürzt, wie die Rheinpfalz berichtet.
Das Wetter mag nicht ideal sein, trotzdem wird die Freibadsaison in diesem Juli als wichtig erachtet. Der Mangel an qualifiziertem Personal ist jedoch allgegenwärtig. Der Präsident des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister, Peter Harzheim, spricht von einem seit Jahren bestehenden Problem, das durch die COVID-19-Pandemie und die Energiekrise noch verschärft wurde. Darauf weist auch die Tagesschau hin. Der Trend zeigt: Immer weniger Freibäder können überhaupt noch regulär öffnen, und wo sie es tun, geschieht dies oft nur mit Einschränkungen.
Der Kampf um die Badeaufsicht
Ein besonders heikles Beispiel stellt das Freibad in Ostbevern dar, dessen Öffnungszeiten aufgrund des Personalmangels stark beschränkt sind. Das Vormittagsschwimmen muss ganz ausfallen, und die Gemeinde sucht händeringend nach geeigneten Rettungsschwimmern. Ähnliches sehen wir auch in anderen Städten: In Wuppertal wird beispielsweise mit einer Sicherheitsfirma zusammengearbeitet, um entsprechende Fachkräfte zu gewinnen.
Der Grund für all diese Schwierigkeiten ist vielfältig. Viele ausgebildete Fachkräfte ziehen es vor, in die Industrie zu wechseln, wo sie deutlich bessere Bezahlung erwarten können. Im Vergleich zu den Gehältern im öffentlichen Dienst, die zwischen 2.600 und 2.700 Euro brutto liegen, sind viele private Badbetreiber sogar noch niedriger eingestuft, oft bei um die 2.000 Euro brutto. Das führt gerade in kleineren Kommunen zu einem echten Verdrängungswettbewerb um die wenigen verfügbaren Fachkräfte.
Langfristige Folgen für die Schwimmkultur
Die Aussicht auf ein Freibadvergnügen könnte also trübe bleiben. Besonders besorgniserregend sind die langfristigen Folgen dieses Trends. Harzheim wendet ein, dass die Schließungen von Bädern nicht nur den Freizeitaspekt betreffen, sondern auch die Schwimmfähigkeit vieler Kinder gefährden. Immer weniger junge Menschen können schwimmen, und das ist ein echter Verlust für unsere Kulturgüter.
Zudem zeigt sich, dass der Wechsel von Babyboomern in den Ruhestand die Situation weiter verschärft. Kürzlich berichteten Experten, dass rund 2.500 Fachkräfte in den kommenden Jahren dringend benötigt werden, um die Freibäder und Hallenbäder in Deutschland aufrechtzuerhalten. Die kommunal.de hebt hervor, dass der Beruf des Bademeisters nicht nur von einer hohen Verantwortung, sondern auch von einer Wertschätzung geprägt sein sollte, die vielfach vermisst wird.
Die Kommunen sind gefordert, neue Anreize zu setzen. Einige haben bereits begonnen, Gehälter anzuheben und zusätzliche Vorteile wie Tankgutscheine oder Unterstützung bei der Wohnungssuche anzubieten. Nur so kann die Attraktivität des Berufs gesteigert werden. Trotzdem bleibt die Frage offen, ob diese Maßnahmen ausreichen, um den drohenden Fachkräftemangel in den Griff zu bekommen.
Fakt ist: Die Freibadsaison jeder Sommermonate hängt von der Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeiter ab. Und während der Juli in der Südpfalz nun schon begonnen hat, wird man sehen müssen, wie viele Bäder trotz aller Widrigkeiten geöffnet bleiben können.