Hessen führt Handyverbot an Schulen ein: Revolution im Klassenzimmer!

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Rheinland-Pfalz hat kein landesweites Handyverbot an Schulen, im Gegensatz zu Hessen und dem Saarland, die strenge Regelungen einführen.

Rheinland-Pfalz hat kein landesweites Handyverbot an Schulen, im Gegensatz zu Hessen und dem Saarland, die strenge Regelungen einführen.
Rheinland-Pfalz hat kein landesweites Handyverbot an Schulen, im Gegensatz zu Hessen und dem Saarland, die strenge Regelungen einführen.

Hessen führt Handyverbot an Schulen ein: Revolution im Klassenzimmer!

Ab August 2025 tritt in Hessen ein umfassendes Verbot der privaten Handynutzung an Schulen in Kraft. Dieses Verbot betrifft sämtliche private Smartphones, Tablets und Smartwatches und gilt für alle Schularten, wobei das Verbot in Grundschulen besonders strikt gehandhabt wird. Schülerinnen und Schüler dürfen ihre Handys im Unterricht nur in Ausnahmefällen mit Genehmigung der Lehrkräfte nutzen. Für ältere Schüler ab der 5. Klasse können unter bestimmten Umständen Ausnahmen gemacht werden. Die Schulen dürfen zudem festlegen, in welchen Zeiten oder Räumen Handys genutzt werden dürfen, insbesondere wenn es um Barrierefreiheit oder Notfälle geht, wie der Hessenschau berichtet.

Die Entscheidung, die Handynutzung an Schulen zu regulieren, wurde vor dem Hintergrund besorgniserregender Studien getroffen. Erziehungswissenschaftler Klaus Zierer plädiert dafür, dass Smartphones in Klassenzimmern grundsätzlich verboten werden sollten. Er teilt die Auffassung, dass die Nähe eines Smartphones die Aufmerksamkeit und Lernleistung der Schüler erheblich verringert. Eine Studie aus dem Jahr 2024 hat gezeigt, dass Schüler ohne Smartphones nicht nur besser lernen, sondern auch sozial besser mit ihren Mitschülern umgehen können. Laut Zierer verbringen Kinder und Jugendliche durchschnittlich 70 Stunden pro Woche im Internet, wobei der Konsum sozialer Medien als Überforderung angesehen wird. Im Kontext der Gesetzgebung hat das Saarland ein ähnliches Verbot für Grundschulen beschlossen, während in Rheinland-Pfalz weiterhin auf einen Dialog anstelle von strikten Verbotsregelungen gesetzt wird, wie Mainz&De berichtet.

Positive Effekte von Handyverboten

Die Verbraucherzahlen zeigen eine steile Kurve: Jüngere Kinder – zwischen 6 und 9 Jahren – nutzen Handys durchschnittlich weniger als 30 Minuten täglich, während Jugendliche im Alter von 13 bis 15 Jahren schon bis zu 154 Minuten pro Tag damit verbringen. Für die 16- bis 18-Jährigen liegt die tägliche Nutzung bei beeindruckenden 201 Minuten. Diese wachsenden Zahlen erzählen nicht nur von der Integration von Technologie in den Alltag, sondern auch von den Herausforderungen, die diese mit sich bringt. Eine internationale Hatti-Bildungsstudie aus dem Jahr 2022 bestätigt, dass regelmäßige Smartphone-Nutzung Bildungslücken erzeugen kann. Grund hierfür sind unter anderem Schlafstörungen und Cybermobbing, sodass die Notwendigkeit für eine verstärkte Medienbildung in den Schulen deutlicher denn je wird, erläutert die Lehrerinsel.

In einer Untersuchung der London School of Economics stellte sich heraus, dass sich die Leistungen von Schülern nach der Einführung eines Handyverbots merklich verbesserten, insbesondere bei sozial schwächeren Schichten. Die Noten verbesserten sich um bis zu 6,4 Prozent, und bei leistungsschwachen Schülern konnte sogar eine Steigerung um rund 14 Prozent verzeichnet werden. Dies zeigt, wie wichtig der Verzicht auf Smartphones in der schulischen Ausbildung sein kann, um das Lernumfeld zu fördern und die Schüler nicht nur akademisch, sondern auch sozial zu stärken.

Während Lehrergewerkschaften ein einheitliches Verbot unterstützen, um Schulen zu entlasten, zeigt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Verständnis für die Situation, sieht jedoch die Medienbildung als sinnvoller an als strikte Verbotsregelungen. Die Frage bleibt, wie die Umsetzung solcher Regelungen den Schulalltag in der Praxis beeinflussen wird und ob die gesetzlichen Neuerungen die erhofften positiven Effekte tatsächlich erzielen können.