Oberbürgermeister Vogt: Schließung des Bahnmuseums ist kultureller Skandal!

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Die Schließung des Bahnmuseums in Halle sorgt für Empörung. Oberbürgermeister Vogt kritisiert die kulturpolitische Entscheidung der DB.

Die Schließung des Bahnmuseums in Halle sorgt für Empörung. Oberbürgermeister Vogt kritisiert die kulturpolitische Entscheidung der DB.
Die Schließung des Bahnmuseums in Halle sorgt für Empörung. Oberbürgermeister Vogt kritisiert die kulturpolitische Entscheidung der DB.

Oberbürgermeister Vogt: Schließung des Bahnmuseums ist kultureller Skandal!

In Halle an der Saale schlägt die Deutsche Bahn (DB) mit der Schließung des Bahnmuseums eine große Wunde in die Kulturlandschaft. Ab sofort steht das Museum, in dem jahrelang Eisenbahnfans und Interessierte in die Welt der Schienenfahrzeuge eintauchen konnten, nicht mehr für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Der Standort wird künftig lediglich als Depot für historische Lokomotiven genutzt. Mit dieser Entscheidung bleiben nur noch zwei DB-Museen mit öffentlichem Zugang in Koblenz und Nürnberg übrig. Zudem weist die Bahn auf einen Museumsbahnsteig in Leipzig hin, der jedoch kein echtes Museum ist, was die Eisenbahner in der Region enttäuscht.

Der Oberbürgermeister von Halle, Dr. Alexander Vogt, äußert sich empört über die abrupt festgezurrten Pläne der DB. Er kritisiert nicht nur die Kommunikationspolitik des Unternehmens, sondern sieht die Schließung auch als erheblichen Verlust für die Kulturstadt Halle. „Das ist ein kulturpolitischer Fehler, der die Identität der Eisenbahner im Osten gefährdet“, erklärt Vogt. In diesem Sinne hat er sich bereits an Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten sowie an die Ostbeauftragte der Bundesregierung gewandt, um die Entscheidung zu revidieren.

Protest gegen die Schließung

Die Entscheidung der DB stößt auf massive Ablehnung in der Bevölkerung. So haben bereits fast 4.000 Menschen eine Petition für den Erhalt des Museums unterschrieben. Auch Ehrenamtliche, die sich über die Jahre um die historischen Fahrzeuge gekümmert haben, sind von der Schließung betroffen. Für sie ist der Verlust des Museums nicht nur der Verlust eines Arbeitsplatzes, da die einzige festangestellte Mitarbeiterin des Museums zum Jahresende gekündigt wurde, sondern auch der Verlust einer kulturellen Heimat.

Vogt hebt zudem hervor, dass die Bahn vor der Schließung keinerlei Kontakt zur Stadtverwaltung aufgenommen hat. Er betont, dass keine alternativen Lösungen zur Übergabe oder zur partnerschaftlichen Betreuung des Museums vonseiten der DB entwickelt wurden. Trotz dieser Herausforderungen zeigt die Stadt Halle Bereitschaft, konstruktive Lösungen zu finden und prüft aktiv alle Möglichkeiten, um das Museum am Leben zu erhalten.

Eisenbahnmuseen in Deutschland

Eisenbahnmuseen, wie sie auch in Halle existieren, sind wichtige Orte der Erinnerung und Aufbewahrung der Technikgeschichte. Sie bieten Einblicke in die Entwicklung des Schienenverkehrs und ziehen sowohl Technikbegeisterte als auch Familien an. In Deutschland gibt es zahlreiche weitere Eisenbahnmuseen, die sich mit der Geschichte und den technischen Aspekten der Eisenbahn beschäftigen. Zu den bekanntesten gehören:

  • Süddeutsches Eisenbahnmuseum Heilbronn
  • Verkehrsmuseum Möckmühl
  • Eisenbahnmuseum Schwarzwald Trossingen
  • Bayerisches Eisenbahnmuseum Nürnberg
  • DB-Museum Nürnberg
  • Deutsches Dampflok- und Modelleisenbahnmuseum Tuttlingen
  • Eisenbahnmuseum Wismar
  • Eisenbahnmuseum Darmstadt-Kranichstein
  • Verkehrszentrum München
  • Eisenbahnmuseum Chemnitz

Internationale Beispiele, wie das Chinesische Eisenbahnmuseum in Peking oder das National Rail Museum of India in Neu-Delhi, zeigen, wie vielseitig und bedeutend diese Einrichtungen für die Kulturgeschichte sind.

Halles Oberbürgermeister und die engagierten Bürger setzen sich nun gemeinsam für eine Wende in dieser Angelegenheit ein. Angesichts der Schließung des Bahnmuseums wird deutlich, wie wichtig der Erhalt solcher kulturellen Einrichtungen für das Stadtbild und die Gemeinschaft ist. Auch wenn die DB mit ihrer Entscheidung einen tiefen Einschnitt verursacht hat, bleibt zu hoffen, dass dieser Teil der regionalen Identität nicht gänzlich verloren geht.