Wasserstoffpipeline in der Südpfalz: Startschuss für mögliche Zukunft!
Die Wasserstoffpipeline „Hyka“ in der Pfalz wird ab 2030 die Industrie anbinden. Planung und Investitionen für nachhaltige Energie stärken die Region.

Wasserstoffpipeline in der Südpfalz: Startschuss für mögliche Zukunft!
Es tut sich viel in der Welt der Wasserstofftechnologie – und die Entwicklungen in der Südpfalz sind dabei besonders vielversprechend. Die Planung für eine neue Wasserstoffpipeline nimmt konkrete Formen an, die künftig zahlreiche Wirtschaftsunternehmen in der Region an das Wasserstoff-Kernnetz anbinden könnte. Die Rheinpfalz berichtet, dass diese Pipeline, bekannt als „Hyka“, eine beeindruckende Länge von 56 Kilometern haben wird und Ludwigshafen mit Karlsruhe verbindet. Ein bedeutender Abschnitt läuft durch den Landkreis Germersheim und könnte ab 2030 in Betrieb gehen.
Das Wasserstoff-Kernnetz in Deutschland erstreckt sich laut aktueller Planung über 9666 Kilometer und wird eine zentrale Rolle bei der klimaneutralen Transformation industrieller Prozesse spielen. Der Aufbau dieser Infrastruktur ist notwendig, um die Erzeugung von Wasserstoff mit der Nachfrage zu verknüpfen. Die Wasserstoffversorgung ist entscheidend, da erneuerbare Energien allein nicht ausreichen, um energieintensive Prozesse vollständig zu dekarbonisieren, so die Einschätzungen des Bundeswirtschaftsministeriums.
Wichtige Schritte in der Planung
Die Entwicklung des Wasserstoff-Kernnetzes ist das Resultat intensiver Abstimmungen zwischen verschiedenen Behörden und Institutionen wie dem BMWK, der Bundesnetzagentur und weiteren Partnern. Dabei wurde ein rechtlicher Rahmen geschaffen, dessen Grundlage im § 28q EnWG verankert ist. Aktuell wird das Netzkonzept über regelmässige Netzentwicklungsplanungen aktualisiert, wobei eine Überprüfung der Inputparameter vorgesehen ist, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.
Eines der Ziele ist es, möglichst viele große Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK) mit einer elektrischen Leistung von mindestens 100 MW anzubinden, um den zukünftigen Wasserstoffbedarfen gerecht zu werden. Der Wasserstoffbedarf wird dabei maßgeblich auch durch die geplanten Elektrolyseure gedeckt, die sowohl gefördert als auch nicht gefördert werden. Es wird angenommen, dass der Import von Wasserstoff, der über Pipelines aus Ländern wie Nordafrika und Südeuropa kommt, eine wesentliche Rolle spielen wird – und das schon bald. Prognosen zufolge wird der Importanteil im Jahr 2030 bei rund 50 bis 70 Prozent liegen, was die Notwendigkeit einer gut ausgebauten Infrastruktur unterstreicht.
Investitionen und Herausforderungen
Die Kosten für den Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes belaufen sich voraussichtlich auf rund 19,8 Milliarden Euro, wobei 60% aus Umstellungsleitungen und 40% aus Neubauleitungen bestehen werden. Die ersten Wasserstoffleitungen sollen bereits 2025 in Betrieb genommen werden. Ein Finanzierungsmodell, das sowohl privatwirtschaftliche als auch öffentliche Investitionen anregen soll, wird derzeit entwickelt. Anfänglich werden die Netzentgelte gedeckelt, um den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft nicht zu behindern. Die Bundesnetzagentur soll voraussichtlich im Sommer 2024 den entsprechenden Antrag genehmigen, wodurch die Planungen weiter voranschreiten können.
Mit diesen ambitionierten Schritten wird das Wasserstoff-Kernnetz nicht nur zur Sicherung einer klimaneutralen Industrie beitragen, sondern auch der Region Südpfalz neue wirtschaftliche Perspektiven eröffnen. Wo früher noch Zweifel an den Möglichkeiten der Wasserstofftechnologie herrschten, wird heute deutlich: Da liegt was an!