Jahrzehnte nach Ufa: Das Erbe von Filmkenner Heinz Hohwiller

Jahrzehnte nach Ufa: Das Erbe von Filmkenner Heinz Hohwiller
Heinz Hohwiller, ein pfälzischer Filmkenner, wurde in Kaiserslautern geboren und hätte am 29. Juni 2023 seinen 100. Geburtstag gefeiert. Er lebte eine Leidenschaft für das Kino, die ihn ein Leben lang begleitete. Mit nur zehn Jahren zog er mit seiner Familie nach Mannheim und später nach Ludwigshafen, wo er schnell zur Ikone des lokalen Filmbewusstseins wurde. Hohwiller war nicht nur ein glühender Fan des Fußballclubs FCK, sondern auch ein Kenner der Filmgeschichte, insbesondere der Ufa-Zeit, einer der ältesten Filmfirmen Europas, die am 18. Dezember 1917 gegründet wurde.
Die Ufa, was für Universum Film-AG steht, spielte während der Stummfilmzeit eine entscheidende Rolle im deutschen Kino und war in den Ufa-Studios in Potsdam-Babelsberg aktiv. Hohwiller, der diese Ära miterlebte, sammelte nicht nur alte Filmprogrammhefte und Erinnerungsstücke aus der Stummfilmzeit, sondern auch eine umfangreiche Sammlung von Filmfotos und -werken. Seine Vorliebe galt Filmen von Stars wie Hans Albers und Harry Piel, die er mit Nostalgie betrachtete.
Ein Leben für die Filmkultur
Nach der Kriegsgefangenschaft fand Hohwiller eine berufliche Heimat als Agent für eine Bausparkasse und später als Lagerverwalter. Ab 1993 begann er seine Karriere als Autor für die RHEINPFALZ und veröffentlichte regelmäßig Artikel über Filme. Im Jahr 1998 verfasste er einen Aufsatz über Filmpostkarten in der „Illustrierten Wochenzeitung“ (IWZ) und trat auch in einem Programm des Offenen Kanals auf, wo er einen Vortrag über „100 Jahre Kino in Ludwigshafen“ hielt.
Das Erbe der Ufa wurde in den späteren Jahren von finanziellen Schwierigkeiten geprägt, besonders in der Übergangszeit vom Stummfilm zum Tonfilm. Hochkarätige Produktionen wie „Metropolis“, die 1927 unter Alfred Hugenberg litten, setzten Maßstäbe, kosteten jedoch viel Geld und brachten nicht die erhofften Einnahmen. Gerade diese Dynamik und die ständige Rivalität mit amerikanischen Filmfirmen wie Paramount und Metro-Goldwyn-Meyer sind wichtig, um die Herausforderungen der damaligen Zeit zu verstehen. Marlene Dietrich, die mit „Der blaue Engel“ berühmt wurde, verließ Deutschland, um in Hollywood Karriere zu machen, was die Ufa weiter belastete.
Das Erbe eines Filmleidenschaftlichen
Hohwiller war nicht nur ein Filmexpert, sondern auch ein wahrer Hüter der Filmkultur. Er sorgte dafür, dass das Grab des Regisseurs William Dieterle in München gepflegt wurde, und hinterließ eine Familie – seine Frau Hildegard und vier Kinder – sowie ein bemerkenswertes Werk, das die Filmliebe bis zu seinem Tod Anfang 2014 im Alter von 88 Jahren lebendig hielt. Sein Wirken bewies, wie wichtig es ist, sich den kulturellen Schätzen zu widmen und sie für zukünftige Generationen zu bewahren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ufa und Persönlichkeiten wie Heinz Hohwiller nicht nur Geschichten erzählen, sondern auch die Essenz einer ganzen Epoche in der Filmgeschichte verkörpern. Die Ufa, die für viele wegweisende Filme verantwortlich war, schreibt noch immer Kapitel in der Geschichte des Kinos, während Hohwillers Leidenschaft und Engagement dafür sorgen, dass das Erbe der Filme lebendig bleibt. Weitere Informationen über die Ufa-Geschichte finden sich unter zeitklicks.de und deutsche-kinemathek.de.