Wirt schließt nach 40 Jahren: Das Ende der Dorfschänke in Hardert!
Wirt Hans-Peter Berg schließt die legendäre Gasthof-Pension "Zur Dorfschänke" in Hardert zum Jahresende. Was passiert danach?

Wirt schließt nach 40 Jahren: Das Ende der Dorfschänke in Hardert!
In Hardert, einem kleinen, aber feinen Ort in der rheinischen Landschaft, stehen die Zeichen auf Abschied: Wirt Hans-Peter Berg hat angekündigt, die Gasthof-Pension “Zur Dorfschänke” zum Ende des Jahres zu schließen. Nach fast 40 Jahren voller Geschichten und gemütlicher Stunden möchte der 76-Jährige die Schürze an den Nagel hängen und einen neuen Lebensabschnitt beginnen. Was allerdings nach der Schließung mit der traditionsreichen Gaststätte geschehen wird, bleibt im Dunkeln. Rhein-Zeitung berichtet, dass Berg seine Tage frühmorgens mit dem Frühstück für die Pensionsgäste beginnt und die Urigkeit der Gaststätte in dem geselligen Thekenraum geschätzt wird.
Der Gasthof, der Teil der von Kerstin und Sergio Corona geführten Gastronomie in Hardert ist, begeistert nicht nur mit einem einladenden Ambiente, sondern auch mit einem ansprechenden Angebot. Gäste können sich auf eine reichhaltige Speisenkarte freuen und in einem modernen, stilvollen Rahmen Feiern abhalten. Bei einem Besuch darf auch der überdachte Biergarten mit Spielplatz für die Kleinen nicht fehlen. In Hardert, wo bei der “Dorfschänke” und dem “Hotel zur Post” Gastfreundschaft großgeschrieben wird, sieht es derzeit jedoch etwas düsterer aus.
Herausforderungen in der Gastronomie
Aktuelle Entwicklungen in der Gastronomie zeigen, dass es selbst für etablierte Betriebe zunehmend herausfordernd wird. Laut einem Bericht der Tagesschau haben im Jahr 2023 etwa 14.000 Gastronomiebetriebe geschlossen, was die Branche stark erschüttert hat. Besonders betroffen sind kleinere Unternehmen: 88 Prozent der Insolvenzen betreffen Einrichtungen mit bis zu zehn Mitarbeitern. Die Gastronomie kämpft nicht nur mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie, sondern auch mit steigenden Preisen und dem Personalmangel. Bereits seit 2020 müssen rund 48.000 Betriebe ihre Türen schließen.
Ein wichtiger Faktor, der die Situation verschärfen wird, ist die geplante Erhöhung der Umsatzsteuer für Speisen auf 19 Prozent ab Januar 2024. Diese Maßnahme könnte zusätzlichen Druck auf viele Betriebe ausüben, die ohnehin schon am Limit arbeiten. Experten rechnen damit, dass Ende 2024 mehr als 15.000 Gastronomiebetriebe in Deutschland insolvenzgefährdet sein werden. Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA, beschreibt die Lage als “bitter”, was die Herausforderungen noch deutlicher macht.
Die Unsicherheiten in der Gastronomie spiegeln auch die Situation in Hardert wider, wo nach der Schließung der “Dorfschänke” die Zukunft ungewiss bleibt. Ob es gelingt, eine Nachfolge zu finden oder ein anderes Konzept für den geschichtsträchtigen Ort zu entwickeln, ist offen. In der Zwischenzeit bleibt den Gästen nur, die verbleibenden Monate in der “Dorfschänke” zu nutzen und die Erinnerungen an eine lange Tradition zu bewahren.
Für die Einheimischen und die zahlreichen Stammgäste wird das Ende der “Dorfschänke” ein herber Verlust sein. Die warme Atmosphäre und die familiäre Gastfreundschaft, die Hans-Peter Berg über beinahe vier Jahrzehnte kultiviert hat, werden in der Region sicher vermisst werden.