Stadt schützt historischen Stadtgraben am Eselsdamm vor Verfüllung!
Speyer plant den Erhalt des historischen Stadtgrabens am Eselsdamm. Freie Wähler lehnen Auffüllungspläne ab.

Stadt schützt historischen Stadtgraben am Eselsdamm vor Verfüllung!
Der Streit um den historischen Stadtgraben am Eselsdamm in Speyer zieht sich durch die aktuellen Stadtgeschehnisse. Wie die Rheinpfalz berichtet, haben die Freien Wähler (FWS) einen Antrag im Stadtrat eingereicht, der eine Verfüllung des Stadtgrabens verhindern soll. Anlass dafür sind die Planungen der Stadt, 280 Tonnen Erdreich für ein Klimagarten-Projekt aufzufüllen, welches im Bereich der ehemaligen Kita Villa Kunterbunt realisiert werden soll.
Die FWS betonen, dass der Stadtgraben als Teil des historischen Erbes nicht aufgefüllt werden sollte. Es sei schließlich nicht nur eine Frage der Flora, sondern auch der Geschichte. Fachbereichsleiter Robin Nolasco widerspricht jedoch: Er erklärt, dass der Graben als solcher bestehen bleibt und die Topographie nicht verändert wird. Die 280 Tonnen Erdreich dienen lediglich als Grundlage für neu geplante Grünbereiche, da der bestehende Boden gegenwärtig zu sandig für eine Bepflanzung sei.
Die Position der Stadtverwaltung
Die Verwaltung hat klar Stellung bezogen. In einer Sitzung zur Diskussion des Antrags erklärte Nolasco, dass die Stadt die Auffüllung des Grabens lediglich aus praktischen Erwägungen angehe. Der Stadtrat lehnte einen weiteren Antrag von Claus Ableiter, die Landesdenkmalbehörde einzuschalten und das Material zu überprüfen, ab. Nolasco merkte an, dass eine Zustimmung des Landesdenkmalschutzes nicht notwendig sei, da das Erscheinungsbild des Grabens gewahrt bleiben soll.
Besonders brisant ist, dass nicht nur die argumentierenden Fraktionen innerhalb des Stadtrates unterschiedliche Auffassungen haben. Die Freien Wähler behaupteten, dass bereits vorangegangene Auffüllungen im Graben nicht rechtens gewesen seien und die Aufschüttung nicht mit der geschützten Historie des Stadtgrabens übereinstimmt. Trotzdem bestätigte die Oberbürgermeisterin, dass einzig das Fundament der abgerissenen Kita aufgefüllt wurde, nicht der Graben selbst.
Das Klimagarten-Projekt
Das im Raum stehende Projekt ist Teil der Bestrebungen, ein Kräuter- und Klimagarten durch die Juma zu etablieren. Die Freien Wähler erkennen den Wert des Vorhabens an, sind aber der Meinung, dass dieses auch im Stadtgraben angelegt werden könnte, ohne die historischen Aspekte zu gefährden. Eine bereits am 8. Mai 2025 an die Verwaltung gerichtete Anfrage zur Verfüllung blieb ohne konkrete Antwort – ein Zeichen für die Komplexität der Situation.
Die Auseinandersetzung um den Stadtgraben am Eselsdamm zeigt nicht nur die Spannungen zwischen historischen Belangen und modernem Städtebau auf. Sie steht auch exemplarisch für die Herausforderungen, die Kommunen bei der Integration neuer, grüner Projekte im historischen Kontext bewältigen müssen. Die Stadtverwaltung bleibt optimistisch und geht davon aus, dass sich ein Weg finden lässt, der sowohl die historischen Gegebenheiten als auch die Bedürfnisse der Bevölkerung berücksichtigt.