Nibelungenfestspiele: Neues Drama entführt Zuschauer ins Heute!

Nibelungenfestspiele: Neues Drama entführt Zuschauer ins Heute!
In Worms geht es zur Sache! Am 12. Juli 2025 feiert das neueste Drama „See aus Asche. Das Lied der Nibelungen“ von Roland Schimmelpfennig Premiere. Angeheuert von den Nibelungenfestspielen, bringt die Regisseurin Mina Salehpour das epische Stück ins Freilicht über dem Wormser Dom. Die Kulisse, eine Kieshügellandschaft mit einem kleinen See und schlichten weißen Plastikstühlen, natürlich mit einem künstlerischen Touch von Bühnenbildnerin Andrea Wagner, sorgt für einen aufregenden Rahmen.
Die Inszenierung wird von Andreas Grötzinger als Volker, dem Spielmann, eröffnet. Er führt die Zuschauer direkt in das Geschehen ein, während die Hauptfiguren, darunter Kriemhild, gespielt von Kriemhild Hamann, sich selbst vorstellen. Hagen von Tronje, verkörpert von Wolfram Koch, ist skeptisch gegenüber dem Licht der Gegenwart. In einem überraschend modernen Ansatz agieren die Figuren quasi als Kommentatoren ihrer eigenen Taten. Das wird besonders eindrucksvoll bei der dramatischen Begegnung zwischen Drache, dargestellt von Jasmin Tabatabai, und dem Helden Siegfried (Eigin Nilsen Salthe).
Ein Drama voller Tiefe und Drama
Das Drama bietet eine klare Nacherzählung des Nibelungenlieds und behandelt brisante Themen wie die Brautwerbung in Worms, dramatische Konfrontationen zwischen Brunhild und Kriemhild, und die Ermordung Siegfrieds sowie die tragische Selbstauslöschung seiner Familie. So wird das alte Epos geschickt in die heutige Zeit übertragen. Diese Verbindung von Tradition und zeitgenössischen Fragen stellt einen zentralen Aspekt der Inszenierung dar.
Die Nibelungensage hat ja nicht nur eine tiefgreifende kulturelle Bedeutung, sondern spiegelt auch die Kämpfe, den Verrat und die Rache wider. Besonders Kriemhilds Rache an Hagen und ihren Brüdern wird als tragisches, aber auch gerechtes Handeln dargestellt. So wird die berühmte Nibelungentreue als zentrale Tugend fachgerecht inszeniert. Kriemhild bleibt ihrer Treue zu Siegfried treu, was den Konflikt stark hervorhebt und die Zuschauer zum Nachdenken anregt.
Ein Raum für Dialog und Austausch
Während sich die erste Premiere des Stücks dem Ende neigt, bleibt das Kulturzentrum in Worms nicht untätig. Am 13. Juli, also am Sonntag, findet dort das erste Demokratiegespräch der Nibelungenfestspiele statt. Unter der Leitung von Ministerpräsident Alexander Schweitzer, Schauspielerin Jasmin Tabatabai und Journalist Rüdiger Suchsland werden Themen wie demokratische Teilhabe und Meinungsfreiheit behandelt. Es geht darum, Räume für Austausch und Dialog zu schaffen, was die Nibelungenfestspiele als kulturelle Plattform sehr gut aufgreifen.
Die Nibelungenfestspiele selbst sind bekannt für ihre Inszenierungen, die die alten Sagen mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen kombinieren. Der Heylshofpark bietet zudem einen besonderen Ort für diesen Austausch. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, und eine Voranmeldung unter info@nibelungenfestspiele.de wird empfohlen, um sicherzustellen, dass auch wirklich alle Interessierten Platz finden.
Die Kombination aus dramatischer Inszenierung und den tiefgründigen gesellschaftlichen Gesprächen macht die Nibelungenfestspiele zu einem besonderen Erlebnis in Worms. Ob auf der Bühne oder im Diskurs, hier wird mit Emotion und Intellekt gearbeitet und die altehrwürdige Geschichte von den Nibelungen ganz neu interpretiert.