Schockierende Sprungkraft: Wurm nutzt Elektrizität zur Insektenjagd!

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Eine neue Studie über den parasitären Wurm Steinernema carpocapsae zeigt, wie er elektrostatische Mechanismen nutzt, um Insekten zu fangen.

Eine neue Studie über den parasitären Wurm Steinernema carpocapsae zeigt, wie er elektrostatische Mechanismen nutzt, um Insekten zu fangen.
Eine neue Studie über den parasitären Wurm Steinernema carpocapsae zeigt, wie er elektrostatische Mechanismen nutzt, um Insekten zu fangen.

Schockierende Sprungkraft: Wurm nutzt Elektrizität zur Insektenjagd!

Wussten Sie, dass ein kleiner Wurm das Potenzial hat, der nächste Star in der biologischen Schädlingsbekämpfung zu werden? Der parasitäre Wurm Steinernema carpocapsae beeindruckt nicht nur durch seine Fähigkeit, bis zu 25-mal so hoch zu springen wie er lang ist, sondern hat auch eine ziemlich bemerkenswerte Strategie, um fliegende Insekten zu fangen. Science Daily berichtet, dass dieser Wurm in einer Studie der Emory University und der University of California, Berkeley, untersucht wurde. Dabei stellte sich heraus, dass er elektrostatische Mechanismen nutzt, um seine Beute anzulocken.

Die spannende Forschung, die in der renommierten Zeitschrift PNAS veröffentlicht wurde, zeigt, dass eine Kombination aus höherer Spannung und leichtem Wind die Erfolgsquote dieses Wurms beim Springen auf Insekten signifikant erhöht. Insektenflügel erzeugen ein elektrisches Feld von mehreren Hundert Volt, was die Anziehung zum Wurm verstärkt und ihm erlaubt, gezielt zuzuschlagen.

Die Springtechniken des Wurms

Im Rahmen der Studie wurden interessante Experimente durchgeführt, die die Sprungmechanik des Wurms unter die Lupe nahmen. Dabei kam hochauflösende Mikroskopie zum Einsatz, die es den Forschern ermöglichte, die Abläufe beim Springen zu filmen. Der Wurm rollt sich zu einer Schleife zusammen und katapultiert sich dann in die Luft. Die digitale Analyse seiner Sprungbahnen mittels Markov-Ketten-Monte-Carlo-Algorithmus hat die Mechanismen hinter diesem erstaunlichen Verhalten entschlüsselt. Ohne die elektrostatischen Kräfte wäre das Springverhalten evolutionär gesehen nicht sinnvoll, so das Ergebnis der Forscher.

Darüber hinaus ist der Wurm nicht nur ein gefräßiger Jäger. Er besitzt symbiotische Bakterien, die er in den Körper des gefangenen Insekts einführt und die das Insekt schließlich töten. Die Nematoden können weltweit in Böden gefunden werden, ausgenommen in den Polarregionen, und sind bereits in der biologischen Schädlingsbekämpfung im Einsatz.

Einsteigen in die Biologische Kontrolle

Doch die Welt der biologischen Schädlingsbekämpfung hat noch mehr zu bieten. Ein weiterer interessanter Beitrag stammt aus einer Untersuchung über Nematoden, der zufolge diese Parasiten weltweit Agrarschäden in Höhe von bis zu 120 Milliarden Euro jährlich verursachen. KIT hebt hervor, dass Forscher daran arbeiten, natürliche Gegenspieler dieser Nematoden zu nutzen. Nematoden-fangende Pilze zeigen vielversprechendes Potenzial als Biokontrollmittel, indem sie die Nematoden anziehen und deren Abwehrreaktionen überwinden.

Eine Forschungsgruppe am KIT hat dabei die Rolle bestimmter Eiweiße beim Einfangen von Nematoden untersucht. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift PLoS Pathogens veröffentlicht. Nachdem die Pilze die Würmer gefangen haben, dringen sie in deren Körper ein und setzen zellauflösende Eiweiße frei, die die Würmer verdauen. Besonders erwähnenswert ist ein kleiner Eiweißfaktor, der als neu entdeckter Virulenzfaktor identifiziert wurde und vielversprechende Ansätze für die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden bieten könnte.

Faszinierende Entwicklungen für die Landwirtschaft, die sowohl umweltschonend sind als auch hoffentlich dem ernsthaften Problem der Schädlinge entgegenwirken können. Solche Innovationen könnten echten Mehrwert bringen und zeigen, dass auch die kleinsten Organismen Großes bewirken können.

Trends in Parasitology liefert weitere Einblicke in die nützlichen Eigenschaften entomopathogener Nematoden und deren Symbiose in der Landwirtschaft. Mit diesem Wissen aus der Forschung können Landwirte ein gutes Händchen bekommen, um nachhaltige Anbaumethoden zu entwickeln und gleichzeitig die Erträge zu steigern.