Arbeitsplatzkrise im Saarland: 2000 Jobs in der Autoindustrie gefährdet!
Im Saarland kündigen ZF und Bosch Stellenabbau an; Voit in St. Ingbert vor möglicher Schließung, Zukunft der Autozulieferer ungewiss.

Arbeitsplatzkrise im Saarland: 2000 Jobs in der Autoindustrie gefährdet!
Im Saarland wird die Lage in der Automobilzulieferindustrie immer prekärer. Große Unternehmen wie ZF und Bosch haben heute den Abbau von etwa 2000 Stellen eingeleitet. Dies trifft nicht nur die direkte Belegschaft, sondern zieht auch eine Welle der Unsicherheit über die gesamte Branche. Wie stern.de berichtet, droht dem Werk des Automobilzulieferers Voit in St. Ingbert im nächsten Jahr die Schließung. Die Mitarbeiter bangen um ihre Zukunft, während die Industrie mit einem schwierigen Marktumfeld kämpft, das von vielen Unsicherheiten geprägt ist.
Patrick Selzer, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Saarbrücken, beschreibt die Stimmung unter den Beschäftigten als enttäuscht und von Zukunftsängsten geprägt. Schätzungen zufolge sind 15% der Zulieferbetriebe im Saarland akut gefährdet und bei 60% sieht die Lage ebenfalls schwierig aus. Selzer fordert von den Arbeitgebern ein klares Commitment zur Sicherung der Standorte und Arbeitsplätze.
Voit und die Herausforderungen
Das Unternehmen Voit muss sich in dieser angespannten Lage besonders wappnen. Betriebsratsvorsitzende Sandra Dellmann geht davon aus, dass die rund 680 Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft wechseln müssen, wenn die Pläne der ZF Realität werden. Die Zusammenarbeit zwischen Voit und ZF steht auf der Kippe, da ZF offenbar plane, alle Produkte des Unternehmens abzuziehen. Diese Szenarien sind besonders bitter für viele Arbeitnehmer, die sich seit Jahren für eine stabile berufliche Zukunft einsetzen.
Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) weist zudem darauf hin, wie hoch die Abhängigkeit der Zulieferer vom Verbrennungsmotor ist. In seiner Funktion hat er klare Übergangszeiten für den Wandel zur Elektromobilität gefordert, um eine reibungslose Transformation zu gewährleisten. Das Saarland hat sogar eine Bundesrats-Initiative ins Leben gerufen, um den Hochlauf der Elektromobilität voranzutreiben. Barke kritisiert Management-Fehler in der Industrie und macht sich für die Beschäftigten stark.
Erschwerte Bedingungen durch Lieferengpässe
Hinzu kommen die Lieferprobleme beim Chip-Hersteller Nexperia, die die ohnehin schon angespannte Lage weiter verschärfen. ZF hat bereits an mehreren Standorten, darunter auch Saarbrücken, Kurzarbeit vorbereitet, was zu weiteren Sorgen unter den Beschäftigten führt. Im Saarland sind insgesamt etwa 38.000 Menschen direkt und indirekt im Fahrzeugbau beschäftigt. Die Unsicherheit schlägt sich in der gesamten Region nieder.
Die Mitglieder der IG Metall und die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass in der Branche erneut ein Umdenken erforderlich ist. Der Druck auf die Zulieferer nimmt zu, während gleichzeitig der Wandel zur Elektromobilität nicht aufzuhalten ist. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie sich die Automobilindustrie im Saarland weiterentwickeln wird.