Hundeimporte: Vom Straßenleben in die Wohnung - Ein Tierschutzskandal?

Hundeimporte: Vom Straßenleben in die Wohnung - Ein Tierschutzskandal?

Dithmarschen, Deutschland - In Deutschland gibt es etwa 10,5 Millionen Hunde, aber ein Viertel von ihnen kam aus dem Ausland. Laut Boyens Medien schlagen hierzulande alle möglichen, meist kriminell hergestellten, Import-Hunde auf, die oft unter katastrophalen Bedingungen leben müssen. „Die Wohnung wird schnell zum Knast für diese Tiere, anstatt dass sie ihr Hundefreudenleben auf der Straße genießen können“, so Hundetrainerin Sarah Fink.

In ihren Beobachtungen stellte Fink oft fest, dass Hunde aus Ländern wie Griechenland, Bulgarien und der Türkei, die als „Straßenhunde“ wahrgenommen werden, meist ein gutes Leben führen und feste Bezugspersonen haben. Entgegen dem Klischee sind viele von ihnen gut versorgt. Dennoch gibt es einen besorgniserregenden Trend: Illegale Händler haben den Markt für diese Hunde entdeckt und produzieren sie unter schlechten Bedingungen, um sie dann als Tierschutzfälle zu verkaufen.

Der illegale Tierhandel blüht

Die Situation wird durch den illegalen Handel mit Heimtieren verschärft. 2023 waren laut Tierschutzbund mindestens 731 Tiere betroffen, wobei der Großteil Hunde waren. Die Dunkelziffer wird als hoch eingeschätzt, und in den letzten zehn Jahren gab es täglich einen neuen Fall von illegalem Tierhandel. Häufig müssen die Tiere unter schrecklichen Bedingungen leiden und sind oft zu früh von ihrer Mutter getrennt worden.

  • 629 der 731 beschlagnahmten Tiere im Jahr 2023 waren Hunde.
  • Die meisten illegal transportierten Tiere stammen überwiegend aus osteuropäischen Ländern, vor allem Rumänien.
  • Tierheime tragen die Kosten für die Betreuung dieser Tiere, die im Schnitt 25 Euro pro Tag betragen.

Die Folgen des illegalen Handels belasten die Tierheime enorm, und der Deutsche Tierschutzbund fordert dringend Nachbesserungen im Tierschutzgesetz, inklusive einer Gesetzesänderung zur Regulierung des Onlinehandels mit Tieren sowie einer Verpflichtung zur Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Katzen.

Neues Tierschutzgesetz der EU

Endlich gibt es Bewegung in der rechtlichen Lage: Das Europäische Parlament hat ein strenges Gesetz zum Wohle von Hunden und Katzen in der EU verabschiedet. Laut Verbandsbüro umfasst es Mindeststandards für Züchter, verbesserte Rückverfolgbarkeit der Tiere und ein Verbot des Verkaufs in Tierhandlungen.

Mit diesen Maßnahmen soll unkontrollierte Hinterhofzucht beendet und der Missbrauch von Tieren verhindert werden. Züchter müssen jetzt anspruchsvollere Kriterien erfüllen, was die Qualität in der Branche möglicherweise steigert. Der Fokus liegt nun auf der Rückverfolgbarkeit aller Hunde und Katzen, um illegalen Handel besser einzudämmen. Doch die Tierschutzorganisationen drängen darauf, die Bestimmungen zur Kennzeichnung noch weiter zu stärken.

Die Anzahl illegal gehandelter Hunde könnte laut Schätzungen im Hunderttausenderbereich liegen. Ein genaues Augenmerk sollte auf unseriöse Tierschutzvereine gelegt werden, die oft nur auf den schnellen Profit aus sind und zudem häufig nur Welpen anbieten. Seriöse Organisationen hingegen engagieren sich aktiv vor Ort und setzen sich für nachhaltige Tierschutzprojekte ein, wie das Beispiel von Bansko Street Dogs in Bulgarien zeigt.

Es wird immer deutlich, dass Adoptionen und die Herkunft der Hunde von zentraler Bedeutung sind. Fink empfiehlt, sich bewusst für Hunde aus Tierschutzprojekten zu entscheiden, anstatt sie von Züchtern zu kaufen. Jeder kann einen Beitrag leisten und dabei helfen, dass die kleinen Fellnasen endlich in ein besseres Leben finden.

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OrtDithmarschen, Deutschland
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