Kämpft die Europa-Uni Flensburg um ihre Minderheitensprachen?

Die Europa-Universität Flensburg kämpft gegen Kürzungen bei Minderheitensprachen. Experten warnen vor finanzieller Bedrohung.

Die Europa-Universität Flensburg kämpft gegen Kürzungen bei Minderheitensprachen. Experten warnen vor finanzieller Bedrohung.
Die Europa-Universität Flensburg kämpft gegen Kürzungen bei Minderheitensprachen. Experten warnen vor finanzieller Bedrohung.

Kämpft die Europa-Uni Flensburg um ihre Minderheitensprachen?

Die Europa-Universität Flensburg steht laut dem SSW vor einer finanziellen Krise, die durch chronische Unterfinanzierung seitens des Landes verschärft wird. Jette Waldinger-Thiering, die bildungspolitische Sprecherin der SSW-Landtagsfraktion, äußerte in einer Pressemitteilung, dass die Situation schon jetzt spürbare Auswirkungen auf Mitarbeiter und Studierende hat. So wurden bereits Kürzungen bei Beratungsangeboten in der Lehrkräftebildung vorgenommen, was für zusätzliche Verunsicherung sorgt. Dies trifft vor allem die Bereiche, die für die Vermittlung von Minderheitensprachen wie Friesisch, Dänisch und Niederdeutsch wichtig sind, die als essenzieller Bestandteil der „DNA“ der Hochschule betrachtet werden. Tixio berichtet, dass Waldinger-Thiering eindringlich die Landesregierung auffordert, die Grundfinanzierung der Hochschulen sicherzustellen.

Im Bildungsausschuss des schleswig-holsteinischen Landtags wurde die prekäre finanzielle Lage der Europa-Universität ebenfalls thematisiert. Die Anwesenheit von Waldinger-Thiering unterstrich die Dringlichkeit der Diskussion. Sie fordert nicht nur eine gerechte Finanzierung, sondern auch einen konstruktiven Dialog, um die verunsicherten Mitarbeiter und Studierenden nicht alleine zu lassen. Positive Resonanz erhielt das Bekenntnis der Universitätsleitung zur Förderung von Minderheitensprachen, das von der EUF-Präsidentin unterstrichen wurde. SSW hebt hervor, dass dieser politische Wille auch in angespannten Haushaltslagen wichtig sei.

Hochschulfinanzierung in Schleswig-Holstein

Es gibt jedoch auch Lichtblicke in der Hochschulfinanzierung. Das Wissenschaftsministerium Schleswig-Holstein hat jüngst mitgeteilt, dass die Landesfinanzierung der Hochschulen von 346 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 424 Millionen Euro im Jahr 2024 steigen soll. In einem Rahmen, der eine nahezu konstante Grundfinanzierung für die Hochschulen garantiert, wird die Einführung eines Verwaltungskostenbeitrages dazu beitragen, den strukturellen Konsolidierungsbeitrag von 7,2 Millionen Euro zu kompensieren. Das Wichtigste aus einer Pressemitteilung des Ministeriums ist die Zusage zur Übernahme der Besoldungs- und Tarifsteigerungen für die Jahre 2026 bis 2029.

Bei all diesen Entwicklungen bleibt das Schicksal der Europa-Universität Flensburg ein sensibles Thema. Ohne eine durchgreifende Absicherung der Minderheitensprachen könnte die Identität und das Bildungsangebot der Institution ernsthaft in Gefahr geraten. Waldinger-Thiering verdeutlicht dies eindringlich, indem sie eine Universität ohne diese wertvollen Sprachen mit einem „Flens ohne Plopp“ vergleicht. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die Landesregierung den notwendigen politischen Willen aufbringen kann, um die Regionalsprachen und damit auch die Vielfalt in der Hochschullandschaft zu bewahren.