Nachhaltige Rotorblätter aus Naturfasern: Kieler Forschung setzt neue Maßstäbe!
Forschungsteam der HAW Kiel entwickelt nachhaltige Rotorblätter aus Naturfasern für Kleinwindanlagen bis 2027.

Nachhaltige Rotorblätter aus Naturfasern: Kieler Forschung setzt neue Maßstäbe!
In Kiel hat die Projektgruppe der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) ein ambitioniertes Ziel vor Augen: die Entwicklung nachhaltiger Rotorblätter aus Naturfasern für Kleinwindanlagen. Laut NDR wird das Forschungsteam unter der Leitung von Sten Böhme in den kommenden zwei Jahren an einem drei Meter langen Rotorblatt arbeiten, das den spezifischen Anforderungen von Kleinwindanlagen gerecht werden soll.
Hintergrund der Initiative sind die hohen Kosten und der enorme Energieaufwand bei der herkömmlichen Produktion von Rotorblättern aus glas- und kohlefaserverstärkten Kunststoffen. Insbesondere die Entsorgung dieser alten Windkraftanlagen, wie die Rotorblätter, zeigt sich als ernsthafte Herausforderung. Jährlich fallen zehntausende Tonnen Abfall an, und dieser Trend steigert sich zunehmend. Das Projekt der HAW Kiel hat das Ziel, diese Problematik durch den Einsatz nachwachsender Materialien wie Flachs und Balsaholz zu verringern.
Nachhaltigkeit im Fokus
Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, die mechanischen Eigenschaften der untersuchten Materialien sowie deren Luftströmungseigenschaften zu bestimmen. Dafür wird der gesamte Entwicklungsprozess, einschließlich der aerodynamischen Form, mithilfe von Computersimulationen vorangetrieben. Die Ergebnisse werden dann im Windkanal der HAW Kiel getestet, um Stabilität, Schwingungsverhalten und Leistungsfähigkeit zu überprüfen. Erfolgreiche Tests könnten den Weg für die Produktion der Rotorblätter in Originalgröße beim Partnerunternehmen Nuebold Yachtbau ebnen.
Die Initiative wird über die Gesellschaft für Energie- und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) mit rund 175.000 Euro gefördert und besitzt das Potenzial, maßgebliche Rückschlüsse auf dynamische Materialeigenschaften zu ziehen. Langfristig sollen die entwickelten Rotorblätter sogar für größere Windkraftanlagen nutzbar gemacht werden, wobei der aktuelle Fokus auf Kleinwindanlagen mit einer Rotorfläche unter 200 Quadratmetern liegt.
Kooperation und Ausblick
Die Partnerschaft zwischen der HAW Kiel und Nuebold Yachtbau spielt eine entscheidende Rolle in dem Projekt. Die Erkenntnisse, die aus der Erforschung und Entwicklung gewonnen werden, könnten nicht nur die Effizienz und den ökologischen Fußabdruck der Windenergie maximieren, sondern auch zur Schließung von Materialkreisläufen beitragen und Emissionen reduzieren, wie auch in einem Bericht von Ingenieur angedeutet wird.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Materialien, die sich als problematisch bei der Entsorgung erweisen, wird die Verwendung von nachhaltigen Werkstoffen innerhalb des Windenergiesektors immer wichtiger. Wenn die HAW Kiel dieses Projekt erfolgreich umsetzt, könnte das nicht nur ein Lichtblick für die Branche sein, sondern auch ein überzeugendes Beispiel dafür, wie Innovation und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen können.