Gedächtnisfahrt: Auf den Spuren der Lübecker Märtyrer in Lübeck!

Gedächtnisfahrt: Auf den Spuren der Lübecker Märtyrer in Lübeck!
Am Samstag, dem 19. Juli 2025, erinnert eine besondere Gedenk-Fahrradtour an die Lübecker Märtyrer, die vor über 80 Jahren ihr Leben für ihren Glauben opferten. Organisiert von der Lutherkirche in Lübeck sowie in Kooperation mit dem ADFC Lübeck und dem Arbeitskreis 10. November, beginnt die Veranstaltung um 10:30 Uhr an der Lutherkirche in der Moislinger Allee 98.
Während der etwa 2,5 bis 3 Stunden dauernden Tour werden die Teilnehmer auf den Spuren der Lübecker Märtyrer durch St. Lorenz-Süd und entlang der Kanal-Trave bis zum Burgkloster radeln. Eine wichtige Station wird die JVA am Marliring sein, bevor das Ziel, die Propsteikirche Herz Jesu, Parade 12, 23552 Lübeck, erreicht wird. An verschiedenen Haltepunkten erwarten die Teilnehmer Gedenkstättenpat:innen, die über das Leben und die leidvolle Geschichte der vier Lübecker Geistlichen berichten.
Ein bewegendes Erbe
Wer waren die Lübecker Märtyrer? Am 10. November 1943 wurden die evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink sowie die katholischen Kapläne Hermann Lange, Eduard Müller und Johannes Prassek im Hamburger Gefängnis am Holstenglacis hingerichtet. Der nationalsozialistische Volksgerichtshof hatte sie wegen ihrer mutigen öffentlichen Aussagen gegen die Gräueltaten des NS-Regimes verurteilt und ihnen unter anderem Wehrkraftzersetzung, Heimtücke und Feindbegünstigung vorgeworfen.
Erinnern wir uns: Diese Geistlichen setzten sich über konfessionelle Grenzen hinweg, motiviert durch ihren Glauben, sich gegen das Unrecht zu erheben. Inspiriert von der starken Stimme Bischof Clemens August Graf von Galen, waren sie entschlossen, Gott mehr zu gehorchen als den Tyrannen ihrer Zeit. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Erinnerung an sie nur wenige Tage nach ihrer Hinrichtung im Geheimen begann und einen Ort des Gedenkens sowie des Gebets – die Gedenkstätte Lübecker Märtyrer – hervorgebracht hat.
Gemeinschaftliches Gedenken und Bildung
Die Gedenk-Fahrradtour ist nicht nur eine sportliche Betätigung, sondern auch ein Zeichen der Gemeinschaft und des gemeinsamen Gedächtnisses. Ziel ist es, historische Bildung mit körperlicher Aktivität zu verknüpfen und damit den Mut, den diese Geistlichen vor über 80 Jahren bewiesen haben, ins Bewusstsein zu rücken.
Für alle Teilnehmer ist die Teilnahme an der Fahrradtour kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das einzige, was man mitbringen sollte, ist wettergerechte Kleidung und ausreichend Verpflegung. Damit ist es eine wunderbare Gelegenheit, am kommenden Samstag gemeinsam in die Pedale zu treten und gleichzeitig der historischen Bedeutung unserer Region nachzuspüren. Weitere Informationen zur Bildung rund um die Lübecker Märtyrer gibt es beispielsweise im Bildungsportal der Stadt Lübeck. Dort stehen auch Materialien für Schulen bereit, die die Geschichte dieser mutigen Männer aufbereiten und für den Unterricht nutzbar machen.
Nutzen Sie diese Gelegenheit, sich über den historischen Kontext und die Bedeutung der Lübecker Märtyrer zu informieren. Katholische Pfarrei Lübeck berichtet, dass die Gedenkstätte Lübecker Märtyrer im Jahr 2013 eingeweiht wurde und seitdem ein Ort des Lernens und der Erinnerung ist. Hier wird die Geschichte lebendig gehalten, um nicht nur an die Geschichte zu erinnern, sondern auch um die Nachwelt für die Werte von zivilgesellschaftlichem Engagement und Glaubensfreiheit zu sensibilisieren.
Zusammen kommen, gemeinsam radeln und innehalten – das ist das Motto der Gedenk-Fahrradtour, die am 19. Juli in Lübeck stattfindet!