Volljährigkeit mit Herausforderungen: Bens Weg ins Erwachsenenleben

Volljährigkeit mit Herausforderungen: Bens Weg ins Erwachsenenleben
Neumünster, Deutschland - Heute feiert der 18-jährige Ben Oke aus Neumünster seinen besonderen Geburtstag. Er hat sich tapfer entwickelt, nachdem er als Extremfrühchen auf die Welt kam und mit verschiedenen Behinderungen zu kämpfen hat. Trotz all seiner Herausforderungen benötigt Ben weiterhin eine enge Betreuung. Mit seinem Erwachsenwerden kommen jedoch nicht nur Freude und Geschenke, sondern auch bürokratische Hürden, die für Menschen mit Behinderungen oft eine echte Herausforderung darstellen. SHZ berichtet, dass Bens Mutter, Ines Unfug, wichtige Tipps für Betroffene parat hat.
Der 18. Geburtstag ist in Deutschland der Zeitpunkt, an dem Jugendlichen die Volljährigkeit zuteilwird. Für die meisten bedeutet das ein Gefühl von Freiheit, aber für Menschen mit Behinderungen kann er auch das Ende der elterlichen Sorge mit sich bringen und neue Regelungen in Kraft setzen, die es zu beachten gilt. Auf anwalt.de werden die wichtigsten Punkte zusammengefasst, die es für Eltern und ihre Kinder zu berücksichtigen gilt.
Bürokratische Hürden und Rechte
Was bedeutet das nun konkret? Zum einen benötigen Behörden, Schulen und Ärzte ab sofort eine ausdrückliche Erlaubnis der Eltern, wenn es um Entscheidungen geht, die den jungen Erwachsenen betreffen. Kann Ben beispielsweise seine Geschäfte selbst regeln, ist eine Vorsorgevollmacht sinnvoll. Andernfalls kann es nötig sein, eine rechtliche Betreuung zu beantragen, die dem Betreuungsgericht obliegt, wie lebenshilfe.de erklärt. Der Antrag für eine rechtliche Betreuung kann leicht als Nachricht an das Gericht eingereicht werden und das Verfahren wird eingeleitet.
Bens Entscheidungskraft ist entscheidend, denn seine Geschäftsfähigkeit bestimmt, wie und inwieweit die Eltern noch einbezogen werden müssen. Aber auch die finanzielle Unterstützung spielt eine Rolle: So erhalten Eltern für ihre behinderten Kinder auch weiterhin Kindergeld bis zum 25. Lebensjahr, vorausgesetzt, diese können aufgrund ihrer Behinderung nicht für ihren Unterhalt sorgen.
Praktische Tipps für Eltern
Doch damit ist das Thema nicht beendet – es gibt weitere Aspekte, die Eltern berücksichtigen sollten. Zunächst könnten junge Erwachsene unter 25 in der Regel keine Grundsicherung oder ALG II beantragen, sofern ihre Behinderung sie nicht an der Arbeitsaufnahme hindert. Der Umgang mit dem Kindergeld ist dabei ebenso wesentlich, da es nicht auf das Konto des Kindes überwiesen werden sollte, um finanzielle Abzüge zu vermeiden.
Was den Arzt betrifft, muss frühzeitig über einen Wechsel zum Hausarzt nachgedacht werden, denn Kinderärzte dürfen behinderte Patienten nur bis zu einem Alter von 24 bis 27 Jahren betreuen. Darüber hinaus ist es wichtig, die Einordnung bei der Krankenkasse regelmäßig zu prüfen, um Zuzahlungen zu minimieren, sowie ein persönliches Budget bei den Eingliederungsbehörden zu beantragen – denn dies kann eine wertvolle Unterstützung im Alltag bieten, um die Teilhabe und Lebensqualität zu sichern.
Das Erstellen eines Behindertentestaments kann das Vermögen des behinderten Erben vor ungewollten Zugriffen durch Sozialhilfeträger schützen. Diese Punkte sind es wert, gut durchdacht und grob vorbereitet zu werden, wenn man dem neuen Lebensabschnitt von Ben und vielen anderen Jugendlichen mit Behinderungen den bestmöglichen Start geben möchte.
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Ort | Neumünster, Deutschland |
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