Goldschakal auf Sylt: Jagd wieder erlaubt nach Schafsverlusten!

Goldschakal auf Sylt: Jagd wieder erlaubt nach Schafsverlusten!
Auf Sylt ist der Goldschakal, ein scheues Raubtier, wieder in die Schlagzeilen geraten. Nachdem in den letzten Wochen Dutzende tote Lämmer und Mutterschafe entdeckt wurden, wurde zunächst der Abschuss des Goldschakals genehmigt. Dies berichtete NDR. Am 5. Juni gab die Landesregierung die Jagd auf dieses Tier frei. Doch die Genehmigung stieß auf Widerstand: Ein Naturschutzverein legte Widerspruch ein, was am 11. Juni zur vorläufigen Aussetzung der Jagd führte.
Am 19. Juli entschied das Verwaltungsgericht Schleswig schließlich, dass die Jagd auf den Goldschakal fortgesetzt werden darf. Das Gericht begründete seine Entscheidung mit der speziellen geographischen Lage Sylts und der Feststellung einer Übertötung von Schafherden. Insgesamt wurden 76 Risse dokumentiert, und Schafhalter sowie Jäger berichteten von weiteren Vorfällen. Auch wenn in den letzten Tagen keine neuen Risse registriert wurden, bleibt der Goldschakal auf der Insel weiterhin ein Thema.
Ein Raubtier auf dem Vormarsch
Ursprünglich stammt der Goldschakal aus Südosteuropa und hat sich seit den 1990er Jahren bis nach Deutschland ausgebreitet. Erste Sichtungen gab es bereits in den 1990er Jahren. Naturschutz.ch informiert, dass Goldschakale in unterschiedlichen Lebensräumen leben können, von Wälder bis Agrarlandschaften. Sie sind zudem äußerst anpassungsfähig. Diese Flexibilität und die Rückgänge in den Wolfspopulationen könnten maßgeblich zu ihrer Ausbreitung in Westeuropa beigetragen haben.
Obwohl der Goldschakal in Deutschland als gefährdet gilt, ist er in anderen Ländern bereits in größeren Zahlen verbreitet. In Österreich beispielsweise gibt es mittlerweile zehn Areale mit Goldschakal-Familien, seit 1987 sind dort die ersten Tiere nachgewiesen worden. Geo berichtet, dass der erste Nachwuchs in Deutschland 2021 documentiert wurde und die Rückkehr dieses Tieres als Erfolg im Naturschutz gewertet wird.
Das Aussehen und die Lebensweise des Goldschakals
Der Goldschakal gehört zu den kleineren Raubtieren und ist in etwa so groß wie ein Fuchs, aber weniger wuchtig als ein Wolf. Seine Schulterhöhe liegt zwischen 44 und 50 Zentimetern, und er wiegt zwischen 8 und 15 Kilogramm. Optisch fällt er durch sein gelb-graues Fell und die feine Schnauze auf. Das Tier vermeidet Menschen und lebt in der Regel versteckt. Menschen brauchen sich vor den Goldschakalen übrigens nicht zu fürchten, denn sie halten sich meist fern von menschlichen Siedlungen.
Die Tiere sind nacht- und dämmerungsaktiv und fressen eine Vielzahl von Nahrungsmitteln, von kleinen Tieren über Früchte bis hin zu Aas. Übergriffe auf Nutztiere kommen nur selten vor, was den Goldschakal zwar in den Fokus der Jagd rückt, jedoch auch als opportunistischer Raubtier auch Teil eines ökologischen Gleichgewichts darstellt.
Die Diskussion um den Goldschakal auf Sylt zeigt, wie wichtig das Zusammenspiel zwischen Naturschutz und der Landwirtschaft ist. Die Natur und ihre Akteure stehen vor der Herausforderung, einen fairen Umgang zu finden, der sowohl den Schutz der Tiere als auch die Belange der Landwirte berücksichtigt. Die Naturschutzinitiative plant bereits eine erneute Beschwerde gegen die Jagdgenehmigung und wird die weiteren Entwicklungen aufmerksam verfolgen.