Schleswig-Holstein: Klare Handy-Regeln für Schulen bis zur 9. Klasse!

Schleswig-Holstein plant klare Regelungen zur Handynutzung in Schulen, um Medienkompetenz zu fördern und Ablenkungen zu minimieren.

Schleswig-Holstein plant klare Regelungen zur Handynutzung in Schulen, um Medienkompetenz zu fördern und Ablenkungen zu minimieren.
Schleswig-Holstein plant klare Regelungen zur Handynutzung in Schulen, um Medienkompetenz zu fördern und Ablenkungen zu minimieren.

Schleswig-Holstein: Klare Handy-Regeln für Schulen bis zur 9. Klasse!

In Schleswig-Holstein wird die Nutzung privater Smartphones in Schulen neu geregelt. Bildungsministerin Dorit Stenke (CDU) hat angekündigt, dass es noch in diesem Sommer einen Erlass geben wird, der die private Nutzung von Mobiltelefonen in Schulen bis zur 9. Klasse untersagt. Dies soll für das kommende Schuljahr in Kraft treten und hat das Ziel, Schulen als Schutzräume zu gestalten sowie die Medienkompetenz der Schüler:innen zu fördern. Dabei wird kein generelles Verbot für das Mitführen digitaler Endgeräte ausgesprochen; vielmehr sollen Schulen selbst konkrete Regeln in Kooperation mit Schülern, Lehrkräften und Eltern entwickeln. So kann die individuelle Situation besser berücksichtigt werden, wie die heise.de berichtet.

Die Bildungsministerin verweist auf besorgniserregende Studien, die lange Bildschirmzeiten bei Jugendlichen dokumentieren. So liegt die durchschnittliche Bildschirmzeit von 15-Jährigen in Deutschland bei etwa sieben Stunden pro Tag, was potenziell Aufmerksamkeitsdefizite und Konzentrationsstörungen zur Folge haben kann. Stenke erklärte, dass die lange Nutzung von Smartphones nicht nur die sozialen Kontakte der Schüler beeinträchtigen, sondern auch das Risiko von Mobbing erhöhen kann. Aus diesen Gründen wird der Erlass als ein notwendiger Schritt angesehen, um die Schüler:innen vor den potentiellen negativen Auswirkungen exzessiver Smartphone-Nutzung zu schützen, wie ndr.de darlegt.

Flexibilität und Schulautonomie

Es ist wichtig zu betonen, dass es an den Schulen liegt, wie das Verbot der privaten Nutzung konkret umgesetzt wird. Einige Schulen haben bereits eigene Regeln geschaffen, wie beispielsweise „Handy-Hotels“, in denen Schüler ihre Geräte während der Schulzeit abgeben können. Das Land Schleswig-Holstein sieht diese Flexibilität als Chance, um gemeinsam mit der Schulgemeinschaft tragfähige Lösungen zu finden. Einheitliche Vorgaben sollen allerdings helfen, professionelle Standards zu setzen, wobei die Eigenverantwortung der Schulen gewahrt bleibt.

Interessanterweise gibt es bereits Erfahrungen aus Grundschulen in Schleswig-Holstein, die seit 2023 ähnliche Regelungen angewendet haben. Diese Maßnahmen wurden als positiv bewertet, was die Hoffnung bestärkt, dass auch die weiterführenden Schulen von den neuen Regelungen profitieren können. Kritiker wie die FDP-Abgeordnete Anne Riecke sehen in dem Verbot eher ein Zeichen von Hilflosigkeit und fordern stattdessen einen stärkeren Fokus auf Medienkompetenz im Einklang mit dem verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Geräten. Auch SPD-Abgeordneter Martin Habersaat äußert Bedenken hinsichtlich der Durchsetzbarkeit und der fehlenden einheitlichen digitalen Ausstattung der Schulen.

Übergreifende Debatte um Medienkompetenz

Diese Diskussion wird nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern auch in anderen Bundesländern geführt. Bildungsministerin Karin Prien (CDU) setzt sich auf Bundesebene für Einschränkungen und Altersbeschränkungen im Bereich der Social-Media-Nutzung ein. Es wird deutlich, dass die Thematik der Medienkompetenz und der richtigen Handhabung von digitalen Medien zentrale Punkte der Bildungspolitik bleiben werden. Es ist von großer Bedeutung, dass Schulen als „digitale Freiräume“ fungieren, in denen Schüler nicht nur technologische Fähigkeiten erlernen, sondern auch kritisch mit den Medien umgehen können, wie die bpb.de unterstreicht.

Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die neuen Regelungen auf den Schulalltag auswirken und ob es gelingt, eine Balance zwischen der notwendigen Medienkompetenz und dem verantwortungsvollen Umgang mit Technologien zu finden. Es bleibt spannend, wie die Schulen und ihre Gemeinschaften zusammenarbeiten werden, um diese Herausforderungen zu meistern.