Arbeitgeber fordern radikale Einsparungen bei Krankenkassen!
Arbeitgeber schlagen radikale Einsparungen in der gesetzlichen Krankenversicherung vor, um Beiträge zu senken und Ausgaben zu verringern.

Arbeitgeber fordern radikale Einsparungen bei Krankenkassen!
Die Diskussion über die finanzielle Gestaltung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nimmt in Deutschland Fahrt auf. In einem aktuellen Positionspapier der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) werden radikale Einsparungen vorgeschlagen, um die Beiträge und Lohnnebenkosten zu senken und die Ausgaben der Kassen bedeutend zu verringern.
Das Ziel ist ambitioniert, denn in Aussicht stehen Einsparungen von bis zu 50 Milliarden Euro jährlich. Dies soll vor allem durch Maßnahmen wie das Ende der Beitragsfreiheit für mitversicherte Ehepartner mit geringen oder gar keinen Einkünften sowie die Einführung eines Mindestbeitrags von etwa 220 Euro pro Monat erreicht werden. Diese Veränderung würde der GKV voraussichtlich Mehreinnahmen von 2,8 Milliarden Euro pro Jahr bringen.
Geplante Änderungen
Die Vorschläge sind weitreichend. Eine Rückkehr zu einer „Kontaktgebühr“ von 10 Euro pro Arztbesuch könnte dazu beitragen, überflüssige Arztbesuche zu vermeiden und Einsparungen von bis zu 3 Milliarden Euro jährlich zu regenerieren. Des Weiteren wird eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Arznei- und Hilfsmittel auf 7% angestrebt, was zusätzliche 5,3 Milliarden Euro jährlich freisetzen würde.
Ein weiteres innovatives Konzept ist die Einführung einer „Patientenquittung“, die einen klaren Überblick über die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und deren Kosten in die elektronische Patientenakte integriert. Doch das ist längst nicht alles; es gibt zwei Szenarien für die angestrebten Einsparungen. Im optimistischen Plan sind Einsparungen von über 50 Milliarden Euro möglich, wohingegen das realistische Szenario mit weniger ambitionierten Einsparungen von 30 bis 40 Milliarden Euro rechne, was jedoch auch schon eine Reduzierung der GKV-Ausgaben um 10% impliziert.
Kosten senken: Auswirkungen auf die Beiträge
Mit diesen Maßnahmen könnte der Beitragssatz von derzeit im Durchschnitt 17,5% auf zwischen 15,5 und 16% gesenkt werden. Das bringt sowohl Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern monatliche Einsparungen von 41 bis 55 Euro im realistischen Szenario oder sogar bis zu 69 Euro im optimistischen. Diese Umstellungen sind nicht nur für die Kassen, sondern auch für alle Versicherten von Bedeutung.
An dieser Stelle macht es Sinn, einige Rahmenbedingungen in der Sozialversicherung zu beleuchten. So liegt beispielsweise die allgemeine Jahresarbeitsentgeltgrenze für 2025 bei 73.800 Euro und die besondere Grenze bei 66.150 Euro, was vor allem für Selbständige und Geringverdiener von Belang ist. Geringverdiener mit einem Einkommen unter 325 Euro pro Monat fallen unter spezielle Regelungen in der Krankenversicherung, während eine freier Unterkunft Wert von 282 Euro monatlich für unentgeltliche oder verbilligte Wohnraumnutzung festgelegt wurde.
Insgesamt zeigt sich, dass die Betreiber der GKV vor großen Herausforderungen stehen. Es gilt, die finanziellen Rahmenbedingungen für alle Versicherten zu verbessern, während gleichzeitig die Qualität der Gesundheitsversorgung nicht auf der Strecke bleiben darf. Der Weg in die Zukunft wird sich zeigen müssen, ob diese radikalen Einsparungen tatsächlich möglich sind oder ob andere Wege gefunden werden müssen, um die Gesundheit im Land zu sichern.
