Bürgergeld und Mindestlohn: 826.000 Aufstocker brauchen Hilfe!

Bürgergeld und Mindestlohn: 826.000 Aufstocker brauchen Hilfe!
Im Jahr 2023 lebten in Deutschland rund 826.000 Erwerbstätige im Schatten von Aufstockungsleistungen. Das heißt, viele verdienten nicht genug, um über die Runden zu kommen, und mussten zusätzlich Bürgergeld beantragen. Laut Süddeutsche beliefen sich die Kosten für das Bürgergeld im vergangenen Jahr auf etwa sieben Milliarden Euro. Diese Zahl markiert einen Anstieg in den staatlichen Ausgaben, die von 6,19 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf 6,99 Milliarden Euro im Jahr 2024 angestiegen sind. Die aktuelle Situation zeigt, dass trotz eines seit 2015 geltenden Mindestlohns von 12,82 Euro, viele jeden Monat aufs Neue kämpfen müssen.
Die Zahl der Aufstocker ist dabei überraschend gestiegen – erstmals seit 2015. Für viele ist die Hoffnung auf ein besseres Einkommen oft trügerisch. Fast zwei Drittel derer, die mit Aufstockungsleistungen Hilfe suchen, verdienen laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung weit unter dem Durchschnitt. Besonders betroffen sind Minijobber und Geringverdiener, die oftmals im Bereich von Mini- oder Midijobs tätig sind. Tatsächlich ist ein Drittel der Bürgergeldempfänger erwerbstätig, doch ihre Löhne reichen nicht aus, um das Existenzminimum zu sichern, wie gegen-hartz.de verdeutlicht.
Erfolgsrezepte und Antragsverfahren
Wie funktioniert das Ganze? Anträge auf aufstockende Bürgergeldleistungen können beim Jobcenter gestellt werden, wenn das Einkommen unter der Bedarfsgrenze des SGB II liegt. Dabei müssen verschiedene Einkommenskriterien beachtet werden, unter anderen Löhne, Gehalt und sogar Nebeneinkünfte. Antragsberechtigte sind unter anderem erwerbstätige Geringverdiener und Selbstständige. Allerdings sollte man sich beeilen: Denn ein Anspruch auf Bürgergeld besteht nur, wenn ein Antrag rechtzeitig eingereicht wird. Rückwirkende Ansprüche gibt es nicht. Auch die Bearbeitungszeiten können unterschiedlich ausfallen, zwischen zwei und acht Wochen ist alles möglich, auch mal länger, merkt die Arbeitsagentur an. Das Jobcenter hat maximal sechs Monate Zeit für die Bearbeitung eines Antrags, was bedeutet, dass viele auf eine schnelle Lösung angewiesen sind.
Doch warum überhaupt Bürgergeld beantragen? Ein gutes Beispiel dafür ist Herr Hartwig, der mit einem Bruttoeinkommen von 650 Euro pro Monat ein ziemlich klares Bild der Basics vermittelt. Nach Abzug seines Einkommens berechnet das Jobcenter einen Ergänzungsbetrag von 581,50 Euro für ihn. Gesamthaft bringt ihm das monatlich 1.135,00 Euro ein, was natürlich deutlich mehr ist, als wenn er nur Bürgergeld in Anspruch nehmen würde. Diese Informatioen sind unter anderem auf arbeitsagentur.de zu finden.
Ausblick und mögliche Entwicklungen
Was bedeutet das für die Zukunft? Während Arbeitgeber eine Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro im Jahr 2026 als zu hoch einschätzen, denkt Bundeskanzler Friedrich Merz ganz anders. Er sieht diese Verbesserung als erreichbar. Ein Umstand, der die Debatte um die Anhebung des Mindestlohns anheizt und damit auch die Frage aufwirft, wie viele Menschen weiterhin Aufstockungen benötigen werden.
In der Summe zeigt sich ein Bild, dass vielen aufmerksamen Bürgern die Sorgen und Herausforderungen um die Ohren schlägt. Das System hilft zwar, doch viele kämpfen weiterhin mit den Hürden des Alltags. Die Thematik ist komplex und geht weit über Zahlen und Statistiken hinaus; es ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit. Die Diskussion bleibt also spannend und wird uns sicherlich noch einige Zeit begleiten.