Über 200.000 Balkonkraftwerke in NRW – Solar-Boom geht weiter!

Über 200.000 Balkonkraftwerke in NRW – Solar-Boom geht weiter!
Der Sonnenstrom boomt in Nordrhein-Westfalen. Mit über 200.000 registrierten Balkonkraftwerken hat sich die Anzahl dieser kleinen Solaranlagen innerhalb von nur 13 Monaten verdoppelt. Laut der Süddeutschen Zeitung stammen die Daten aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur, und die Entwicklungen zeigen, dass bundesweit bereits mehr als eine Million solcher Anlagen installiert sind.
Balkonkraftwerke, oft auch als Steckersolargeräte oder Mini-PV-Anlagen bekannt, erfreuen sich großer Beliebtheit – und das aus gutem Grund. Sie sind einfach zu installieren, bieten niedrige Einstiegskosten und profitieren von einer neuen Gesetzeslage. Das sogenannte Solarpaket I, das im Frühjahr 2024 in Kraft tritt, wird die zulässige Wechselrichterleistung auf 800 Watt erhöhen und das Nutzen von Schuko-Steckern ermöglichen. Dieser Umstand könnte zusätzliche Interessierte anziehen.
Der Aufstieg der Balkonkraftwerke
Der Boom ist unübersehbar: So meldet die Marktstudie, dass die Anzahl der Balkonkraftwerke von Ende 2022 mit 74.000 Anlagen bis Ende 2023 auf stolze 349.000 Anlagen gestiegen ist – ein Anstieg um 370 Prozent! Endgültig auf den Geschmack gekommen sind die Menschen an Elektrogeräten, was sich durch die weitreichende Verbreitung der Anlagen zeigt. Im ersten Halbjahr 2025 haben wir bereits ein Plus von 30 Prozent zu verzeichnen, was eine spannende Hochrechnung für das gesamte Jahr von 500.000 bis 600.000 zusätzlichen Anlagen verspricht.
Die installierte Leistung dieser kleinen Kraftwerke beträgt beeindruckende 956 Megawattpeak, was etwa 0,8 Prozent der gesamten Photovoltaikleistung in Deutschland ausmacht. Besonders in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Niedersachsen ist die Nachfrage hoch, wo jeweils über 100.000 dieser Anlagen zu finden sind.
Wer kauft und wie viel wird verdient?
Die Balkonkraftwerke scheinen nicht nur umweltfreundlich, sondern auch äußerst praxisnah zu sein. Laut Umfragen leben 86 Prozent der Nutzer in Eigentum, 73 Prozent wohnen in Einfamilienhäusern. Die Mehrheit der Installationen erfolgt selbst, über 76 Prozent der Nutzer installieren die Anlagen eigenständig! Dies könnte auf ein gewisses Selbstbewusstsein und Technikverständnis hinweisen.
In puncto Kosteneinsparungen macht mehr als die Hälfte der Teilnehmenden ein gutes Geschäft: 31 Prozent erzielen jährlich einen Stromertrag von 700 bis 1.000 kWh, was merklich zur Reduzierung der Stromkosten beiträgt. Der Hauptgrund für die Anschaffung ist für 61 Prozent der Befragten die Einsparung der Stromkosten, während 24 Prozent aus klimatischem Interesse in die Technologie investieren.
Doch der Weg zur Installation ist nicht immer glatt. Rund 44 Prozent der Befragten berichten von Schwierigkeiten bei der Anmeldung beim Netzbetreiber, und 26 Prozent kämpfen mit der technischen Installation. Diese Herausforderungen zeigen, dass trotz der hohen Akzeptanz unter Nutzern noch Verbesserungsbedarf besteht.