Yad Vashem plant Bildungszentrum in Deutschland: NRW im Fokus der Entscheidung!
Das Yad Vashem plant ein Bildungszentrum zur Shoa in Deutschland. Delegationen prüfen Standorte in NRW, Bayern und Sachsen.

Yad Vashem plant Bildungszentrum in Deutschland: NRW im Fokus der Entscheidung!
Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem hat große Pläne für Deutschland: Ein Bildungszentrum zur Shoah soll entstehen, und zwar schnell. Eine Entscheidung über den Standort steht schon bald an, denn in der ersten Dezemberhälfte sollen Delegationen mögliche Orte in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Sachsen besichtigen. Dies wurde vom Vorsitzenden von Yad Vashem, Dani Dayan, unterstrichen, der sich vehement dafür ausspricht, dass das Zentrum eine bundesweite Bedeutung haben muss.
In einem aktuellen Treffen mit einer Delegation des nordrhein-westfälischen Landtags, die sich gerade zu einem Solidaritätsbesuch in Israel aufhielt, wurden die Weichen für das Projekt gelegt. Der Chef der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei, Nathanael Liminski (CDU), war kürzlich ebenfalls in Israel und bekräftigte die Unterstützung des Projekts. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und Dani Dayan haben zudem eine Vereinbarung unterzeichnet, die eine Fortsetzung der Kooperation zwischen NRW und Yad Vashem sicherstellt.
Ein Zeichen gegen Antisemitismus
Ein zentrales Anliegen der Antisemitismusbeauftragten Sylvia Löhrmann (Grüne) ist es, bei der Planung des Bildungszentrums die Bevölkerung einzubeziehen und die gesamte Gesellschaft zu repräsentieren. Sie unterstreicht, dass das Zentrum nicht nur für Juden, sondern für alle Bürger:innen in Deutschland von Bedeutung sein soll.
Warum gerade Nordrhein-Westfalen? Ein Grund sind die bereits vorhandenen Netzwerke von Gedenkstätten und jüdischen Schulen. Vizepräsident Abraham Lehrer vom Zentralrat der Juden hebt außerdem die zentrale Lage und die hohe Einwohnerzahl des Bundeslandes hervor. Diese Faktoren könnten dem Zentrum einen exponierten Platz im deutschen Bildungs- und Erinnerungswesen verschaffen.
Die Grundidee für die Yad-Vashem-Gedenkstätte in Deutschland hat ihren Ursprung bereits vor vier Jahren. Die Bundesregierung, sowohl die Union als auch die SPD, haben im Koalitionsvertrag die Einrichtung eines Yad Vashem Education Centers in Deutschland unterstützt. Der Fokus des Zentrums soll die Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Verbrechensherrschaft und der Singularität der Shoah sein.
Ein Blick in die Vergangenheit
Die Shoah, bekannt als Holocaust, beschreibt das systematische Morden von etwa sechs Millionen jüdischen Menschen während des Zweiten Weltkriegs. Zwischen 1941 und 1945 waren die Nationalsozialisten und ihre Komplizen dafür verantwortlich, dass zwei Drittel der jüdischen Bevölkerung Europas ermordet wurden. Dies wurde mit Massenerschießungen und in Vernichtungslagern wie Auschwitz und Treblinka durchgeführt.
Ein solches Bildungszentrum könnte helfen, das Bewusstsein über diese dunkle Zeit in der Geschichte lebendig zu halten. Der NRW-Landtagspräsident André Kuper hat bereits mit einer Kranzniederlegung für die Opfer des Nationalsozialismus in der „Halle der Erinnerung“ ein Zeichen gesetzt. Während seines Besuchs in Israel traf er auch mit dem israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog zusammen, um die Solidarität von NRW im laufenden Konflikt mit der Hamas zu bekräftigen.
Insgesamt zeigt sich, dass der Bau des Yad-Vashem-Bildungszentrums in Deutschland nicht nur ein wichtiger Schritt zur Erinnerung an die Opfer der Holocaust ist, sondern auch in der heutigen Zeit ein starkes Signal gegen Antisemitismus und jegliche Form von Diskriminierung setzt.