Flugzeugabsturz im Allgäu: Erinnerungen eines Überlebenden aus Lindau
Ein Hobbypilot aus Lindau erlitt einen Flugzeugabsturz nach Notlandung im Allgäu. Überlebende berichten von traumatischen Erlebnissen.

Flugzeugabsturz im Allgäu: Erinnerungen eines Überlebenden aus Lindau
Ein dramatisches Erlebnis aus der Vergangenheit wird wieder lebendig, als Uli Messmer aus Lindau kürzlich über einen Flugzeugabsturz berichten musste, den er 1973 selbst erlebte. Es ist ein Jahr, das für ihn mit bleibenden Erinnerungen verbunden ist, auch wenn er mittlerweile den Umstieg aufs Fliegen mit einem anderen Mindset vollzogen hat.
In einem aktuellen Vorfall gelang einem Hobbypiloten im Allgäu eine Notlandung mit seinem Ultraleichtflugzeug. Der Motor des Flugzeugs hatte in etwa 1500 Metern Höhe versagt, und der Pilot musste schnell reagieren. Solche Geschichten von Notlandungen wecken bei vielen Erinnerungen an eigene Erlebnisse, wie es bei Messmer der Fall ist. Sein persönlicher Absturz geschah nach einem Urlaub in Schweden, als er und drei Soldaten bei schlechtem Wetter zurück nach Deutschland flogen.
Der Absturz von 1973 – Ein bleibendes Erlebnis
Am 21. Juli 1973 trat Messmer mit seinen Kameraden den Heimflug von Stockholm an. Trotz widriger Bedingungen trauten sie sich in die Luft, doch bald verloren sie die Orientierung und das Flugzeug wurde in Südschweden abgedrängt. Als die Treibstoffanzeige bedrohlich zusammenschrumpfte, fiel der Motor aus – und das in nur 400 Metern Höhe. Der Pilot versuchte noch, das Flugzeug kurz vor dem Boden hochzuziehen, doch die Maschine stürzte in ein Getreidefeld.
Messmer selbst blieb beim Unfall nicht unerhört – er erlitt starke Rückenschmerzen und konnte sich nicht bewegen, während der Pilot bewusstlos war. Ein aufmerksamer Landwirt beobachtete das Geschehen und alarmierte die Rettungskräfte. Mesmer wurde mit zwei gebrochenen Lendenwirbeln ins Universitätskrankenhaus Lund transportiert, wo er einige Tage verweilte, bis man ihn für transportfähig erklärte.
Der Weg zur Genesung und neue Perspektiven
Die erste Rückreise erfolgte von Lund nach Kopenhagen und weiter ohne ärztliche Begleitung nach Stuttgart. Schließlich wurde der verletzte Soldat mit einem Hubschrauber ins Bundeswehrkrankenhaus nach Kempten geflogen, wo er ein Vierteljahr verblieb. Messmer musste Jahre mit den psychologischen Folgen des Unfalls kämpfen, darunter wiederkehrende Albträume und körperliche Schmerzen.
Doch der Lebensweg des ehemaligen Soldaten nahm eine positive Wendung. Später übernahm er den elterlichen Hof und widmete sich für 25 Jahre dem Anbau von Biogemüse. 2007 fand er den Mut, wieder zu fliegen, um seinen Sohn in Sevilla zu besuchen. Diese Rückkehr schaffte es, ihn von seinen Ängsten zu befreien – heute fliegt er wieder, allerdings nur mit großen Maschinen. Messmer betrachtet seinen früheren Unfall als Glück, denn er hat überlebt und kann wieder ohne Einschränkungen laufen.
Pedro, ein anderer Passagier, der an jenem besagten Tag mit dem Bewusstseins von Messmer konfrontiert wurde, entschied sich, mit dem Zug nach Hause zu fahren, statt den Schreck direkt nochmals durch eine Flugreise zu erleben. Solche Begebenheiten verdeutlichen, dass Flugreisen das Potenzial haben, große Risiken, aber auch eine wunderbare Freiheit zu bergen.
Uli Messmer bleibt ein lebendiges Beispiel dafür, wie man aus widrigen Umständen Stärke schöpfen kann. Die Erinnerungen an den Unfall sind zwar schmerzhaft, doch er hat es geschafft, sein Leben neu zu gestalten und sich der Luftfahrt mit einem positiven Geist zu nähern.